26.10.2024, 09:59
Nach Pleite in Flensburg
Acht Spiele und nur zwei Siege, die HSG Wetzlar steckt mitten im Abstiegskampf. Es folgen die Wochen der Wahrheit. Trainer Frank Carstens war nach der Pleite in Flensburg kräftig bedient.
Dabei hatte die Partie durchaus ordentlich begonnen, Wetzlar konnte sich nach dem Auftakttreffer der Hausherren eine 5:2-Führung erspielen. "In der Phase haben wir noch mit Mut und mit Tempo gespielt, aber das ist im Laufe des Spiels immer weniger geworden", erklärte Jona Schoch nach der Partie bei Dyn.
"Wir kommen eigentlich gut ins Spiel rein, können den Finger in die Wunde legen. Wir konnten Bälle gewinnen, wir hatten eine sehr gute Torwartleistung von Anadin Suljakovic. Wir haben eigene Konteraktionen setzen können, haben vorne die Lücken gefunden und dann geht es weg", so Wetzlars Coach Frank Carstens, auch "weil wir auch eine interessante Regelauslegung hatten - nicht einmal zu unserem Nachteil."
Was Carstens meinte, war die progressive Linie der Schiedsrichter. Am Ende hatte Wetzlar in der nicht einmal großartig unfair geführten Partie neun Zeitstrafen gesammelt, Flensburg kam auf sieben. "Wir hatten hier intensive Überzahl-/Unterzahlsituationen trainiert", so Carstens und auch sein Flensburger Pendant Nicolej Krickau betonte: "Der Rhythmus im Spiel kommt nie, wenn so viele Zeitstrafen kommen. Drei oder vier Zeitstrafen hätten es auch getan. Dadurch ist das 6 gegen 6 im Angriff schwer zu bewerten."
Flensburg riss mit fünf Toren in Serie die Kontrolle an sich, nach dem 5:7 konnten die Mittelhessen nur noch bis zum 10:13 mithalten, mussten dann zum 10:16-Halbzeitstand abreißen lassen. "Wenn du hier zwei, drei Fehler machst, wird das eiskalt bestraft. Das ist das, was uns von der guten Anfangsleistung abbringt und uns zu hoch in die Pause gehen lässt", hatte Spielmacher Justin Müller zur Pause ausgemacht. "Wir müssen bei uns bleiben und unsere Überzahl auf den Punkt spielen."
Doch nach der Pause bekamen die Gäste keinen Fuß mehr in die Tür. "Hinten haben wir die Zweikämpfe nicht angenommen, waren zu passiv und in der Hilfe nicht gut. Vorne haben wir vieles liegen gelassen. Wir haben uns nicht so gute Chancen herausgespielt und die, die wir herausgespielt haben, die sind dann am Torwart gescheitert", bilanzierte Jona Schoch.
"Wir haben eine Menge taktische Undiszipliniertheit drin gehabt. Das tat wirklich weh und in der 2. Halbzeit sah es teilweise so aus, als ob wir die Dinge noch nicht trainiert hätten. Bei allem Respekt vor der Qualität der SG können wir das besser und da bin ich auch sauer drauf", polterte Frank Carstens nach der 22:36-Niederlage.
Auf Wetzlar warten nun in den kommenden Wochen die Schlüsselspiele, zuhause gegen Bietigheim und Potsdam und dazwischen noch auswärts beim HC Erlangen. "Jetzt gilt es das Spiel abzuhaken und nach vorne zu blicken. In den Spielen müssen wir deutlich mutiger spielen, mutiger in den Zweikämpfen, mit mehr Tempo spielen, um die Punkte zu holen, die extrem wichtig sind", so Jona Schoch.
chs