25.10.2024, 20:42
Mittelhessen prallen an Abwehrbollwerk ab
Rund 25 Minuten konnte die HSG Wetzlar mithalten, dann aber zog die SG Flensburg-Handewitt unaufhaltsam davon und siegte letztlich mit 36:22 (16:10). Eine starke Leistung in der Defensive, hinter der Benjamin Buric glänzen konnte, war der Erfolgsfaktor der Hausherren.
Drei Spieler standen vor der Partie im Blickpunkt: Wetzlars Domen Novak wechselt im Sommer nach Flensburg und macht damit jenen Schritt, den Benjamin Buric schon 2018 unternommen hat. Der dritte ist Johannes Golla, dessen Wechselgerüchte über eine Rückkehr zur MT Melsungen immer wieder aufkommen. Vor der Partie hatte sich der Nationalspieler nun selbst geäußert.
Flensburg musste die letzten Rückschläge in der der Daikin HBL erst einmal abschütteln, konnte aber den Fehlstart mit einem 5:0-Lauf zum 7:5 (11.) schnell korrigieren. Die Fördestädter suchten vor allem die Abschlüsse mit Durchbrüchen, hatten hinten mit Buric aber auch einen starken Rückhalt zwischen den Pfosten. Fünf Paraden, darunter auch einen Siebenmeter, hatte der Bosnier schon beim 12:8 (20.) gezeigt und hatte einmal mehr eine Weltklassequote gegen den Ex-Verein.
Auch die erste Auszeit von Frank Carstens kurz zuvor sollte da wenig bringen. In einer intensiv von den Abwehrreihen geführten Partie kassierten beide Teams früh die ersten Zeitstrafen. Problem für die Hausherren - Golla musste schon zum zweiten Mal runter und diese Überzahl konnte Wetzlar dann zum 13:9 durch Justin Müller nutzen.
Im Anschluss hielt Anadin Suljakovic schon seinen zweiten Siebenmeter und Domen Novak konnte mit einem vierten Treffer auf drei Tore verkürzen. Beim Treffer wurde noch das Abwehrverhalten von Blaz Blagotinsek überprüft, der sich aus dem eigenen Torraum zum Block noch gegen seinen slowenischen Landsmann stellte - keine Strafe entschieden die Schiedsrichter nach Ansicht des Videos.
Weiter verkürzen konnten die Mittelhessen nicht, denn Buric nahm immer wieder gute Möglichkeiten weg und ermöglichte so die 16:10-Pausenführung, obwohl auch Suljakovic mit sieben Paraden gleich viele Paraden gesammelt hatte.
Nach dem Wiederanpfiff schraubte Golla mit einem Doppelpack das Ergebnis auf acht Tore hoch. Die Flensburger Deckung stand sicher, ermöglichte nur wenig gute Wurfchancen und kam daraus ins Tempo. Und wenn doch mal eine Lücke war, hatte man Buric immer noch als Faktor zwischen den Pfosten. Erst mit einem Hüftwurf sollte Dominik Mappes mit dem 19:11 (34.) den Bann brechen.
Frank Carstens musste beim 23:13 (38.) die nächste Auszeit nehmen, auch um zur Entlastung von Nemanja Zelenovic das Spiel im Rückraum mit drei Rechtshändern zu meistern. "Das einzige was ich will, dass wir das spielen, was wir vorbereitet haben", so der HSG-Coach. "Hinten aufmerksam sein, schnelle Wechsel und vorne, was wir gesagt haben und das so präzise wie möglich."
Aber Flensburg spielte sich nun den ganzen Frust der letzten Wochen von der Seele und zeigte den Mittelhessen weiter die Grenzen auf. Die Gäste fingen sich zudem weiter ihre Zeitstrafen ein, während sich die Fördestädter nun auf die Linie der Schiedsrichter eingestellt hatte und das Ergebnis weiter nach oben schraubten. Buric zeigte beim 35:19 (57.) schon Parade Nummer 18, am Ende hieß es.
SG Flensburg-Handewitt: Buric (18/1 Paraden, 1 Tor), K. Möller; Pytlick 6, Golla 6, Kirkelökke 4, Gottfridsson 4, Smits 3/2, L. Möller 3/1, Jakobsen 3/1, Jörgensen 2, Hansen 2, Horgen 1, Pedersen 1, Mensah Larsen, Blagotinsek
HSG Wetzlar: T. Klimpke, Suljakovic (11/2 Paraden); Novak 7, Müller 3, Mappes 3, Zelenovic 3, Becher 3, Schoch 1, Meyer Ejlersen 1, O. Klimpke 1, Ahouansou, Löwen, Zacharias, Vranjes, Krakovszki
Zuschauer: 6.224
Schiedsrichter: Hellbusch / Jansen
Siebenmeter: 4/7 ; 3/4
Strafminuten: 14/18
chs