11.11.2024, 10:42
Unentschieden in der Deutschland-Gruppe
Die Schweiz hat in der EM-Qualifikation in Schaffhausen gegen Österreich einen Punkt liegengelassen. Die Reaktionen zum Alpenkrimi:
Es war ein hart erkämpfter Punkt für das Schweizer Nationalteam - und dennoch fühlte sich das 29:29-Unentschieden für die Gastgeber wie eine Niederlage an.
In der 56. Minute führten sie mit 28:26 - und dies trotz mehreren Rückschlägen in Form von drei (!) Roten Karten und keinem etatmäßigen Kreisläufer mehr auf dem Feld. Doch die Österreicher ließen sich nicht abschütteln, glichen zum 28:28 aus, bevor Samuel Zehnder in der letzten Minute per Siebenmeter zum 29:28 traf. Die BBC Arena bebte, auf der Uhr standen noch 20 Sekunden - doch Janko Bozovic kan noch einmal zum Wurf und bezwang den Schweizer Torhüter Nikola Portner in der Schlusssekunde.
"Aktuell fühlt es sich als verlorener Punkt an, weil wir Sekunden vor Schluss das Unentschieden kassieren. Nach den Roten Karten mussten wir ein wenig improvisieren. Die jungen Spieler machen mich aber extrem stolz. Wir haben schwierige Phasen überstanden, sind zurückgekommen. Heute habe ich ganz viele Führungsspieler gesehen, die Mannschaftsleistung war überragend", so Nationaltrainer Andy Schmid.
"In den letzten Minuten den Sieg aus der Hand zu geben, das tut extrem weh", sagte Portner gegenüber handball-world. Er betonte: "Ich bin trotzdem extrem stolz auf die Jungs, wie wir heute gegen Österreich aufgetreten sind."
Österreichs Bozovic analysierte im Gespräch mit handball-world: "In der Deckung haben wir Probleme gehabt, denn die Schweizer haben super Eins-gegen-eins-Spieler - mit Zehnder, aber nicht nur er. Wir haben das nicht in den Griff gekriegt. Dann haben wir am Schluss sehr offensiv gedeckt, eine 3:3, eigentlich unorthodox - aber es hat sich ausgezahlt und wir haben einen Punkt geholt." Der Rückraum-Rechte resümierte: "Damit sind wir glücklich."
Nach dem Auftaktsieg gegen die Türkei nun also der nächste Zähler für Bozovic und Co.: "Wir haben uns eigentlich vier Punkte erhofft, aber wir sind auch glücklich mit drei Punkten. Die Chancen sind jetzt gut, dass wir uns für die EM 2026 qualifizieren, aber wir müssen von Spiel zu Spiel schauen."
Kreisläufer Tobias Wagner hob den Charakter seines Teams hervor: "Wir geben nicht auf! Wir hören nicht auf! Wir sind unangenehm 60 Minuten lang und wollen jedes Spiel gewinnen. Es ist egal, ob das die Schweiz, ob das Frankreich ist, ob das Kuwait sein wird bei der WM, wir wollen jedes Spiel gewinnen!"
"Als nächstes haben wir, wenn man nur auf die Qualifikation schaut, im März zwei Spiele gegen Deutschland", so der Neu-Erlanger. "Wenn wir da noch einmal zwei Punkte holen, sind wir zu 98 Prozent qualifiziert. Das muss unser Ziel sein", sagte Wagner gegenüber handball-world.
bec