vor 1 Tag
SG BBM mit Leistungseinbruch in Hälfte zwei
Die Bundesliga-Handballer der SG BBM Bietigheim haben gegen die Füchse Berlin eine Halbzeit lang gut dagegengehalten. Dann ist der Aufsteiger eingebrochen. Sowohl Rückraumspieler Tom Wolf als auch Trainer Iker Romero fanden danach klare Worte.
Beim 38:24-Erfolg über die Gastgeber der SG BBM Bietigheim drehten die Füchse Berlin vor allem nach dem Seitenwechsel auf und sorgten für klare Verhältnisse. Sowohl der Angriff als auch die Abwehr steigerten sich, nachdem es zur Pause lediglich 16:15 für die Gäste stand.
Sinnbildlich für die Füchse-Partie war die Leistung Dejan Milosavljevs. In der ersten Halbzeit hatte der serbische Torhüter lediglich vier Paraden verzeichnet, am Ende waren es 14 mit einer Quote von 37,8 Prozent gehaltener Abschlüsse. 24 Gegentore waren die wenigsten der bisherigen Bundesliga-Saison. Offensiv überzeugte vor allem der Welthandballer Mathias Gidsel mit zwölf Treffern, welche ihn zum besten Werfer machten. Hinzu kamen fünf Assists des Dänen.
"Wir wollten unser Tempo auffahren, was in der ersten Halbzeit nicht so gut geklappt hat, wir haben Bietigheim zu einfachen Toren eingeladen. Jede Bundesliga-Mannschaft ist unfassbar gut und jeder muss sein Bestes geben. So stand es zur Halbzeit nur Plus eins, doch wir haben dann den Motor hochgefahren und konnten davonziehen", sagte Berlins Linksaußen Tim Freihöfer danach am Dyn-Mikrofon.
"In erster Linie war unser Angriff in der ersten Halbzeit noch nicht so effektiv und so zielstrebig, wie es in der zweiten Halbzeit der Fall war. Wir haben uns in den ersten zwölf bis 15 Minuten von dieser trägen Angriffssystematik von Bietigheim anstecken lassen und haben dann, wenn wir ins Tempospiel kamen, zu viele Fehler gemacht", analysierte Füchse-Trainer Jaron Siewert.
Er fügte hinzu: "Hinten in der Abwehr hat die Torhüter-Abwehrkooperation noch nicht auf dem Niveau geklappt wie dann ab der 37. Minute. Ab dann haben wir Paraden bekommen, sind ins Tempo gekommen, haben zielstrebig im Angriff gespielt und Zwei-Minuten-Strafen herausgeholt - konnten somit Überzahl spielen."
Bietigheims Coach Iker Romero wurde deutlich: "Ein Spiel dauert 60 Minuten, in der zweiten Halbzeit war keine Einstellung mehr da." Der Ex-Berliner kritisierte: "Das war eine richtige Katastrophe, dann ist letztendlich egal, wie die 1. Halbzeit gelaufen ist."
"Das was wir hier wirklich eine halbe Stunde mit Herzblut auf die Platte bringen, ist fantastisch. Das hat Riesenspaß gemacht", so Tom Wolf im Dyn-Interview. Dann kam jedoch der Einbruch der Bietigheimer. Der Rückraumspieler der SG BBM sagte dazu: "Wir verzetteln uns in technischen Fehlern, bringen keinen Ball mehr im Tor unter, Berlin bestraft jeden Fehler konsequent im Gegenstoß." Wolfs deutliches Resümee: "Die zweite Halbzeit war zum Vergessen."
bec