28.12.2024, 15:45
Kein Sieg zum Jahresabschluss
Die Hinrunde der Daikin Handball-Bundesliga ist beendet. Nach 17 Spieltagen steht der 1. VfL Potsdam nach wie vor auf dem letzten Tabellenplatz. Trotz der Misere gibt es aber auch positive Ansätze.
Die Handballer des 1. VfL Potsdam haben in ihrer ersten Bundesliga-Saison bisher Lehrgeld bezahlt. "Wir können viel Positives mitnehmen, aber auch viel, was wir wesentlich besser machen müssen. Das sind gerade gemischte Gefühle", sagte Rückraumspieler Jannek Klein nach der Niederlage beim TVB Stuttgart am letzten Spieltag vor der WM-Pause.
Gegen die Schwaben konnte der Aufsteiger nur in der Anfangsphase mithalten. "Ich glaube, wir sind heute gut gestartet - so, wie wir es uns vorgenommen hatten", lobte VfL-Coach Emir Kurtagic nach der Partie. In der zweiten Hälfte musste Potsdam dann allerdings abreißen lassen (18:27, 51.). In den verbleibenden neun Minuten gelang dem VfL etwas Ergebniskosmetik, schlussendlich stand ein 24:29 auf der Anzeigetafel.
"Diese sieben, acht Minuten vor dem Ende der ersten Halbzeit spielen wir wirklich schlecht und schmeißen vier oder fünf Bälle weg. Dadurch gewinnt Stuttgart die Kontrolle über das Spiel. Auch in der Phase nach der Halbzeit schaffen wir es mit unseren technischen Fehlern, Stuttgart noch mehr Sicherheit zu geben. Sie haben dann einfach eine sehr feine Truppe, die das zu Ende gespielt hat. Meine Mannschaft hat alles gegeben, aber es hat nicht gereicht, dass wir hier heute ernsthaft um Punkte mitspielen", so Kurtagic.
Die 15. Niederlage im 15. Spiel war exemplarisch für die bisherigen Auftritte des Aufsteigers. Denn oft zeigte die junge Mannschaft gute Ansätze und verkaufte sich selbst beim 23:27 bei Rekordmeister THW Kiel überaus respektabel. Insgesamt wurde den von Verletzungen geplagten Potsdamern aber ihre Inkonstanz zum Verhängnis, war speziell das Positionsspiel zu fehlerhaft.
Die Statistik zeichnet dahingehend ein deutliches Bild. Bei der Wurfeffizienz verbuchen die Potsdamer den schlechtesten Wert der Liga, auch in puncto Paraden und Gegentore rangiert das Team am unteren Rand. "Vielleicht wollen wir es manchmal zu perfekt spielen und machen uns dann selbst zu viel Druck", suchte Klein nach einem Erklärungsansatz. "Wir wollen den Bock umstoßen, können uns aber nicht belohnen."
Vorzeitig aufgeben möchte der 25-Jährige, der jüngst betonte, dass Potsdam keine "Nullnummer" hinlegen wolle, indes nicht. "Wir müssen jetzt den Kopf oben behalten und uns das Selbstbewusstsein wieder erarbeiten", sagte Klein.
Aktuell fehlen ihm mit dem VfL acht Punkte auf einen Nicht-Abstiegsplatz. Der Auftakt ins neue Jahr hat es derweil in sich: Am 9. Februar beginnt die Aufholjagd ausgerechnet bei Vizemeister und Kooperationspartner Füchse Berlin.
DPA, kli