26.09.2024, 12:12
Welthandballer lobt deutsche Entwicklung
Mathias Gidsel konnte nicht nur mit der dänischen Nationalmannschaft, sondern auch persönlich in den letzten Jahren fast jede Auszeichnung gewinnen. Doch obwohl Dänemark den Handball aktuell so sehr dominiert, traut er auch dem DHB-Team in Zukunft sehr viel zu.
Spätestens nach dem Sechs-Sekunden-Wunder spielte sich die deutsche Nationalmannschaft bei den Olympischen Spielen in einen Rausch. Erst im Finale sollte für das junge DHB-Team Schluss sein. Gegen das von Weltstars gespickte Dänemark gab es eine deutliche 26:39-Niederlage.
"So eine Energie, wie sie dann am Spieltag entstanden ist, habe ich in meiner Karriere noch nicht erlebt. Mit dieser Mentalität, die wir an diesem Tag gezeigt habe, hätte uns keine Mannschaft der Welt geschlagen", erzählt Mathias Gidsel rückblickend im Podcast "Erste 7". Dennoch traut Olympiasieger der deutschen Nationalmannschaft in Zukunft viel zu:
„Renars Uscins hat uns fast allein geschlagen. Seine Entwicklung ist natürlich unfassbar gut. Er musste in der Nationalmannschaft viel Verantwortung übernehmen. Und das hat er richtig gut gemacht. Die deutsche Mannschaft hat eine große Zukunft vor sich. Um Titel zu gewinnen, musst du in Zukunft immer an den Deutschen vorbei. Die Mannschaft ist verdammt jung und hat eine gute Struktur - auch mit Alfred Gislason", lobt der Welthandballer.
Damit die Entwicklung weiter in eine positive Richtung geht, sei es jedoch auch wichtig, "dass die Medien nicht zu hart mit der Mannschaft umgehen. Die jungen Spieler wie Uscins oder Knorr brauchen mehr Unterstützung. Ich weiß, wie das ist, wenn du auf diesem Niveau, mit dieser Aufmerksamkeit, als junger Spieler ein nicht so gutes Spiel machst - wie wichtig dann Unterstützung und Zuspruch sind", betont Gidsel.
Zu viel Aufmerksamkeit auf Deutschlands Handball-Topstars war in der Vergangenheit schon häufiger ein Thema. Juri Knorr begründete seinen Wechsel nach Aalborg beispielsweise mit "weniger Scheinwerferlicht". Dänemarks Weltstar Mathias Gidsel hat dafür viel Verständnis: "Gerade in unserer Welt der sozialen Medien kann ich es verstehen, wenn man als junger Spieler von Deutschland nach Dänemark wechselt, um sich der Aufmerksamkeit und dem Druck zu entziehen", so der 25-Jährige, der sich in der Anonymität der Großstadt wohlfühlt.
Martin Schwalb pflichtet ihm bei: „Das ist leider ein Teil der deutschen DNA: Wir wollen auch von unseren jungen Spielern immer Topleistungen sehen. Und wenn sie dann einmal gut waren, dürfen sie nie wieder einen Schwäche zeigen."
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