08.02.2025, 13:07
Rhein-Neckar Löwen ohne Drei aber mit Optimismus
So ganz hat man bei den Rhein-Neckar Löwen die Hoffnung anscheinend noch nicht aufgegeben. "Mit nahezu 100-prozentiger Wahrscheinlichkeit" werde das Trio Sebastian Heymann, Jannik Kohlbacher und Juri Knorr aber bei der morgigen Begegnung in Hamburg ausfallen. An der Zielstellung von Trainer Sebastian Hinze ändert das nichts.
Jannik Kohlbacher und Sebastian Heymann hatten die Handball-WM im Januar aufgrund von Verletzungen absagen müssen und sind laut den Rhein-Neckar Löwen noch in der Reha. Ein Einsatz scheint bei ihnen ebenso zu früh zu kommen, wie bei Juri Knorr.
Dieser war bereits vor der Weltmeisterschaft erkrankt, musste während des Turniers aussetzen und versuchte es dann im Viertelfinale noch einmal - als bester Schütze des DHB-Teams konnte aber auch der zurückgekehrte Spielmacher das Aus gegen Portugal nicht abwenden.
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"Rekonvaleszenz nach Bronchitis", vermelden die Rhein-Neckar Löwen nun als Status für Juri Knorr. "Er hat noch leichte Beschwerden - und die müssen weg. Sonst macht es keinen Sinn", sagte Trainer Sebastian Hinze. Bislang habe der 24-Jährige noch nicht wieder mit der Mannschaft trainiert.
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Auf der Mitte wird damit erhöhte Verantwortung auf Gustav Davidsson zu kommen. Der Schwede war nicht für die WM nominiert, arbeitete im Januar mit Trainer Sebastian Hinze und den anderen verbliebenen Profis an der Spielsteuerung. "Das gibt dem Trainer ein gutes Gefühl für Sonntag", so der Bundesligist.
Im Rückraum soll auch Halil Jaganjac vermehrt Verantwortung übernehmen, nach seiner schweren Schulterverletzung und seinem Comeback zum Jahresende arbeitete er während der Winterpause an der Rückkehr zu alter Form. "Halil trainiert gut und macht weiter Fortschritte. Er ist für Hamburg fest im Angriff auf halblinks eingeplant", sagt Sebastian Hinze, der auch auf den WM-Finalisten Ivan Martinovic auf der anderen Halbsiete setzen kann.
"Ivan hat eine intensive Zeit hinter sich, sowohl sportlich als auch emotional", erklärte Sebastian Hinze auf der Homepage der Rhein-Neckar Löwen. Ivan Martinovic hat mit Kroatien bei der Handball-WM im eigenen Land angeschlagen sein Team überraschend noch ins Viertelfinale geführt und dann unter anderem mit einem Sieg gegen Frankreich in Zagreb das Endspiel in Oslo erreicht - wo es eine Niederlage gegen Dänemark gab.
Nach der Rückkehr nach Kroatien wurde Silber aber entsprechend gefeiert und Ivan Martinovic wurde eine besondere Ehre zuteil: Er tritt die Nachfolge von Handball-Legende Domagoj Duvnjak als Kapitän der Nationalmannschaft seines Landes an. Am Mittwoch kam Martinovic vom Feiermarathon in Zagreb, am Donnerstag und Freitag sei er sehr dosiert im Training belastet worden, so sein Coach, damit er möglichst frisch am Sonntag in Hamburg auf der Platte stehen kann.
Um dennoch ein bisschen mehr Spiel zu haben bei den Linkshändern, fährt Rechtsaußen Niklas Michalski mit den Löwen im ICE nach Hamburg, in dem auch Kreisläufer Valentin Willner sitzen wird.
Statt des üblichen Mannschaftsbusses setzen die Löwen bei der Fahrt nach Hamburg auf ihren Mobilitäts- und Nachhaltigkeitspartner Deutsche Bahn. Am heutigen Samstag geht es hin, am morgigen Sonntag will das mit 20:12 Punkten durch die Hinrunde marschierte Team zwei weitere Pluspunkte im Gepäck haben.
"Wir fahren nach Hamburg, um dieses Spiel zu gewinnen", erklärte Sebastian Hinze auf der Homepage des Handball-Bundesligisten. Der Löwen-Trainer ist auch deswegen so optimistisch, weil zuhause in Kronau sehr intensiv gearbeitet wurde.
"Wir haben die Vorbereitung gut genutzt, viel gemacht in Sachen Spielsteuerung, Tempo- und Umschaltspiel. Außerdem hatten wir einen Schwerpunkt auf Athletik", fasst Hinze zusammen und ergänzt: "Auch jetzt hatten wir wieder eine sehr gute, fokussierte Trainingswoche und müssen jetzt nur noch schauen, dass wir gut in den Wettkampfmodus kommen."
cie