09.03.2024, 21:45
Nach Niederlage beim HC Erlangen
Die Rhein-Neckar Löwen haben sich mit der nächsten Niederlage in die Länderspielpause verabschiedet - dabei schien mit dem Sieg in Balingen die Negativserie beendet. Doch nach der Heimniederlage gegen den HSV folgte nun ein 23:28 beim HC Erlangen. Der Sturzflug der Mannheimer besorgt DHB-Spielmacher Juri Knorr.
Der HC Erlangen warb vor dem Spiel mit dem Claim "Steini vs. Juri" in der Region. Die Marketing-Idee ging auf, 8400 Zuschauer strömten am Samstagabend in die Nürnberger Arena. Die ausverkaufte Kulisse beflügelte den abstiegsbedrohten HC Erlangen, der die krisengebeutelten Rhein-Neckar Löwen mit einer leidenschaftlichen Vorstellung in die Knie zwang (28:23).
Die beiden deutschen Nationalspieler Christoph Steinert (zwei Tore bei drei Würfen für den HC Erlangen) und Juri Knorr (drei Tore bei sechs Würfen für die Löwen) nahmen allerdings nur untergeordnete Rollen ein. Dass die Löwen nach zwischenzeitlich drei Siegen am Stück nun erneut die zweite Pleite aus den vergangenen drei Spielen kassierten, spricht Bände.
Entsprechend frustriert trat DHB-Spielmacher Juri Knorr nach Schlusspfiff vors Dyn-Mikrofon, "sehr leidenschaftliche" Erlanger hätten die Mannheimer einfach "niedergekämpft". Wegen der prekären Lage des HCE nachvollziehbar? "Wir mussten in erster Linie auch", stellte Knorr klar: "Ich glaube, am Anfang sind wir ziemlich auf Augenhöhe, machen ein gutes Auswärtsspiel, aber wir schaffen es nicht, das oben zu halten."
Die Löwen, die in der European League gegen den kroatischen Vertreter Nexe Nasice noch um den Einzug ins Viertelfinale kämpfen, würden es gerade nicht schaffen, "unsere Leistung auf die Platte zu kriegen". Mit aktuell 20:28 Punkten läuft der amtierende DHB-Pokalsieger den eigenen Ansprüchen deutlich hinterher.
"Das muss man so gnadenlos anerkennen, dass Erlangen heute besser war und wir es nicht verdient hatten", wurde Juri Knorr nach der Niederlage beim HC Erlangen am Dyn-Mikrofon deutlich. Er fügte ab: "Mir fehlen ein bisschen die Worte." Aussagen, die man in den vergangenen Wochen häufiger in Mannheim gehört hat.
Den Löwen fehle aktuell "natürlich ein bisschen die Leichtigkeit", einzig mit Erfolgserlebnissen lasse sich aus dieser Negativspirale ausbrechen. "Das ist heute wieder misslungen", so Juri Knorr.
Auf Juri Knorr wartet mit der Olympia-Qualifikation in Hannover in der kommenden Woche eine willkommene Abwechslung. Weil auch der Job von Alfred Gislason am Ticket für Paris hängt, braucht der Bundestrainer möglichst einen Knorr in Top-Form. Dieser spricht von einer "ganz anderen Aufgabe" und einem "anderen Umfeld": "Da zählt nicht, was jetzt im Verein passiert ist."
Allerdings könnte es beim Spiel beim HC Erlangen nicht nur einen Rückschlag für die Rhein-Neckar Löwen gegeben haben, nach gut acht Minuten musste Jannik Kohlbacher mit einer Verletzung vom Parkett. Nach Justus Fischer droht der zweite von drei eingeplanten Kreisläufern für die bevorstehende Olympia-Quali auszufallen.
Ganz verdrängen wird er die Situation bei seinem Verein aber nicht können. Nach den Duellen mit Algerien (14. März), Kroatien (16. März) und Österreich (17. März) warten auf Knorr & Co. der aktuelle Bundesliga-Spitzenreiter Berlin, zwischen den wichtigen Spiele gegen Nexe steht das Derby gegen Göppingen an.
msc