vor 1 Tag
"Haben einen viel zu starken Kader, um abzusteigen"
Der HC Erlangen steht derzeit auf dem vorletzten Tabellenplatz der Handball-Bundesliga. Am heutigen Donnerstag (20. Februar) müssen die Mittelfranken beim THW Kiel ran. Der langzeitverletzte HCE-Kapitän Sebastian Firnhaber erklärt, was ihn an den Klassenerhalt seines Teams glauben lässt.
Wie schwer die Auswärtsaufgabe beim THW Kiel ist, weiß Sebastian Firnhaber nur allzu gut. Der Kreisläufer spielte selbst für den Rekordmeister, war von 2012 bis 2019 bei den "Zebras". Vor der Partie seines HC Erlangen in Kiel ist er aber trotzdem hoffnungsvoll - vor allem aufgrund eines "sehr, sehr guten Spiels gegen Flensburg", erklärt er im Gespräch mit handball-world. "Dann kam ein weniger gutes gegen Hamburg", räumt Firnhaber ein.
"Aber wir sind, denke ich, auf dem richtigen Weg. Wir haben jetzt noch ein paar Umstellungen im Kader gemacht und das wird sich jetzt von Spiel zu Spiel besser einspielen. Die Jungs sind auch fast alle wieder fit und das stimmt mich erstmal sehr zuversichtlich", so der 30-jährige Kreisläufer, der seit Mitte Dezember 2023 zum Zuschauen gezwungen ist.
Zuletzt patzten die Kieler um seinen guten Kumpel Patrick Wiencek bei der HSG Wetzlar. "Ob das immer so gut ist, dass der THW vorher gestrauchelt hat, kann man nur mutmaßen. Meistens kommen die Kieler danach mit noch ein bisschen mehr Kraft auf einen zu und es ist halt unfassbar schwierig, dort zu gewinnen", meint Firnhaber. "Aber die Liga zeigt ja immer wieder, dass das möglich ist und der erste Schritt dafür ist, daran zu glauben. Das tun die Jungs."
Der Kapitän versucht, so gut es während seiner Reha geht, nah an der Mannschaft zu sein, mit Mitspielern zu sprechen und für gute Stimmung zu sorgen. Mit nur fünf Pluspunkten steht Erlangen derzeit auf Rang 17. Drei Punkte beträgt der Rückstand auf die SG BBM Bietigheim, den direkten Konkurrenten.
Warum hält der HCE die Klasse? "Ich glaube, weil wir einfach einen viel zu starken Kader haben, um abzusteigen", sagt Sebastian Firnhaber gegenüber handball-world. "Die Jungs brauchen einfach einen Brustlöser, um ein bisschen mehr Selbstbewusstsein zu tanken. Wir sind eine Mannschaft, die eigentlich mehr ins Mittelfeld gehört. Da wollen wir langfristig natürlich wieder hin. Aber es klingt auch ein bisschen vermessen, das in der jetzigen Situation so zu sagen, sondern man muss halt jetzt hart arbeiten und sich Selbstbewusstsein holen."
Firnhaber führt aus: "Unser Prunkstück war immer schon eine sehr, sehr solide Abwehr mit einem guten Torhüter hinten dran. Und dann, das ist ja eine Floskel im Handball, aber dann halt die leichten Tore zu werfen. Insbesondere in den letzten zwei Spielen hat man auch gesehen, was wir mittlerweile für einen variablen, dynamischen Rückraum bekommen. Das kann auch eine sehr, sehr gute Waffe werden."
bec