06.10.2023, 13:30
"Kleines" Nordderby gegen Hamburg steht an
Der THW Kiel taumelt national durch den Herbst. Vor dem "kleinen" Nordderby gegen den HSV Hamburg fand Kreisläufer Hendrik Pekeler klare Worte.
National hat der THW Kiel seine letzten vier Spiele wettbewerbsübergreifend verloren. Das sorgte einerseits dafür, dass der deutsche Rekordmeister der Musik in der Bundesliga gewaltig hinterherläuft. Und andererseits, dass der Traum vom DHB-Pokal bereits Anfang Oktober ausgeträumt ist.
Entsprechend schlecht ist die Stimmung rund um die Zebras. Doch schon im "kleinen" Nordderby gegen den HSV Hamburg am Sonntag (15 Uhr) soll die Trendwende eingeleitet werden. "Wir dürfen uns jetzt nicht gegenseitig zerfleischen, sondern wir müssen an unsere Stärke glauben und diese auch wieder ausspielen", fordert THW-Kreisläufer Hendrik Pekeler im Interview mit dem "ZEBRA-Arenamagazin".
6:6 Punkte in der Liga, Aus in der 3. Runde des DHB-Pokals - es gab schon einfachere Ausgangslagen für den THW. "Aus dieser Situation, in die wir uns selbst manövriert haben, müssen wir jetzt irgendwie wieder rauskommen", stellt Pekeler klar und gibt die Marschroute vor: "Verunsicherung legst du am schnellsten ab, wenn du gelungene und gute Aktionen hast."
Der Kieler Abwehrspezialist, der sich auch noch Hoffnungen auf ein EM-Ticket im Januar machen darf, beschwört den Zusammenhalt mit den Fans. "Wir müssen da wieder hinkommen, dass wir Kieler als Team zusammenstehen. Wir kommen aus dieser Situation nur gemeinsam wieder heraus", appelliert er auch an den Anhang.
Einen einfacheren Gegner hätte es aber definitiv gegeben, um sich freizuschwimmen. Der HSV Hamburg reist mit der Empfehlung von vier Bundesliga-Siegen in Serie zum THW. Nach Auftakt-Niederlagen gegen Flensburg (32:37), Melsungen (26:33) und Magdeburg (24:35) hat sich der HSVH erfolgreich gesammelt. Und den Kielern damit etwas voraus.
"Hamburg hatte einen schwierigen Start mit vielen Spielen auswärts bei Topmannschaften", weiß auch Pekeler: "Aber jetzt haben sie sich gefangen. Wir haben vor dem Saisonstart hier zu Hause gegen Hamburg verloren. Wir wissen, dass da viel Qualität auf uns zukommt."
Eine Stärke der Hanseaten sei die Geduld im Angriffsspiel, wie Pekeler hervorhebt. "Hinten stellen sie eine gute 6:0-Abwehr, kommen mit Tempo aus der Abwehr heraus", analysiert der Kreisläufer und fordert deswegen schnelles Rückzugsverhalten.
Forderungen nach einer Absetzung von Cheftrainer Filip Jicha widerspricht derweil Kapitän Patrick Wiencek vehement. "Wir stehen alle hinter Filip. Und es ist ja auch kein Taktikproblem oder Einstellungsproblem. Wir Spieler machen die Fehler, wir treffen das Tor nicht", stellt der 34-Jährige in einem Interview der "Kieler Nachrichten" (Freitag) klar. Jicha gehe mit dieser Krise so um, "wie er auch als Spieler war", sagt Wiencek: "Er ist klar in seinen Aussagen und weiß, was er möchte." Einen Sieg gegen Hamburg zum Anfang.
msc