13.06.2023, 20:00
Nicht nur Eurosport war am Turnier interessiert
Ab kommender Woche richtet Deutschland als Co-Gastgeber die U-21-Handball-WM aus. Um die Top-Talente vor Geisterkulissen zu "schützen", hat der DHB vorgesorgt.
Die Vorfreude ist "riesig", das kommt im Gespräch mit Mark Schober schnell raus. Der Vorstandsvorsitzende des DHB kann es kaum abwarten, ehe das erste Heimturnier im "Jahrzehnt des Handballs" am nächsten Dienstag angepfiffen wird. "Es ist das erste Mal, dass wir ein U-Turnier organisieren", erklärt Schober im Gespräch mit dem kicker.
Für die U-21-WM hat der DHB die Standorte Berlin, Magdeburg und Hannover, wo die deutsche Mannschaft ihre drei Vorrundenpartien austragen wird, ausgewählt. Dahinter steckt ein "Pitch-Verfahren", das einer klaren Strategie folgt. Weil im "Jahrzehnt des Handballs" viele Turniere in Deutschland ausgetragen werden, wollte der DHB möglichst viele Standorte in Deutschland bedienen.
Die Frauen-Weltmeisterschaft im Jahr 2025 wird beispielsweise in Süd- und Westdeutschland über die Bühne gehen. "Gemeinsam mit den Niederlanden ziehen wir dann weiter in den Westen von Europa", macht Schober die Überlegung dahinter deutlich. Bei der Männer-EM im nächsten Januar sind die Standorte übers ganze Land verteilt. Deswegen wollte sich der DHB bei der U-21-WM auf Nord- und Ostdeutschland konzentrieren.
In Sachen Ticketing hat sich der Verband etwas einfallen lassen. Zu präsent waren wohl auch die Bilder der letzten Männer-WM im vergangenen Januar, als halbleere Hallen für reichlich Irritationen sorgten. Selbst beim Finale "trickste" die IHF. Schober weiß, dass das Bild während dem Turnier "sehr unterschiedlich" sein wird. "Die deutschen Spiele werden sehr gut besucht sein", verspricht er aber schon jetzt.
Auch wegen der Ausscheidungsspiele in Berlin macht sich der DHB-Vorstand keine Sorgen: "Die sind schon jetzt sehr gut gebucht." Hat die deutsche U 21, die zu den Mitfavoriten auf den Titel gilt, auch noch Erfolg, wird es nur mehr werden, so Schober. Bewusst wurde das Turnier in Vormittags- und Abend-Sessions aufgeteilt. Bei den früheren Terminen wurden in Summe über 30.000 Schülerinnen und Schüler aus Grundschulen eingeladen, sodass die Talente auch mal vor einer "ausverkauften" Halle spielen werden.
Natürlich werde es auch Partien geben - zum Beispiel in Magdeburg -, "wo vielleicht nur 200 oder 300 Zuschauer kommen". Im internationalen Vergleich sei das aber für eine U-21-WM "immer noch sehr gut", bekräftigt Schober. Am Montag waren bereits 100.000 Tickets in Deutschland verteilt.
Beim dritten deutschen Gruppenspiel gegen Algerien am 23. Juni (18 Uhr) wird das DHB-Team vor ausverkauftem Haus auflaufen, das steht schon fest. Fürs Finale der U-21-WM sind ebenfalls schon knapp über 2000 Karten vergriffen. Das Interesse an der Veranstaltung, für die es Tickets bereits ab fünf Euro gibt, ist groß.
Und dennoch sagt Schober: "Ich würde mir wünschen, dass es noch mehr in die Köpfe der Menschen kommt." Weil das Turnier im TV frei empfangbar übertragen wird, dürften diese Sorgen nach Turnierstart schwinden. Auch Schober glaubt, dass es "durch die Eurosport-Übertragung noch deutlich mehr wird".
Während andere Sportarten um Übertragungen kämpfen - wie auch die Fußball-Frauen -, war bei der U-21-WM gar nicht so viel Überzeugungskraft nötig. Neben Eurosport habe es auch noch "von anderer Seite" Interesse an der Übertragung des Events gegeben. Schober spricht von "Stolz" und "Dankbarkeit", schließt im gleichen Atemzug aber mit den Worten: "Ich bin guter Dinge, dass Eurosport nicht enttäuscht sein wird."
Maximilian Schmidt