21.01.2022, 17:10
Handball-EM: Hauptrunde, 2. Spieltag
In der "deutschen" Hauptrundengruppe trat am Freitagnachmittag Spanien gegen Russland an. Der Außenseiter hatte die Riesenchance aufs Remis - doch Russlands Igor Soroka versagten die Nerven.
Die Russen begannen konzentriert gegen die bis dato verlustpunktfreien Spanier, doch nach einem 1:3-Rückstand legte Spanien allmählich los und ging zwischenzeitlich in Führung. Da Russlands Keeper Victor Kireev zahlreiche und dazu noch mitunter spektakuläre Paraden zeigte, blieb die Partie offen, die Führung wechselte einige Male. Zwischenstand nach 21 Minuten: 9:8 für die Russen.
Auch bei den Spaniern bestand kein Grund zum Torwartwechsel. Torhüter Rodrigo Corrales vom ungarischen Spitzenklub Veszprem brachte immer wieder einen Körperteil an den Ball, zeigte sogar bis zur Pause mit neun Paraden eine mehr als sein Gegenüber, sodass der Titelverteidiger mit einem knappen 12:11-Vorsprung in die Kabinen ging. Igor Soroka (4 Tore) und auf spanischer Seite Augustin Casado Marcelo (5) hatten sich offensiv besonders treffsicher präsentiert.
Die Partie blieb auf des Messers Schneide, den ersten Zwei-Tore-Vorsprung nach dem Seitenwechsel gab es in der 36. Minute zu verzeichnen - und zwar für Russland (16:14). Spätestens ab der 46. Minute musste man sich bei Spanien Gedanken machen, Santalov mit seinem fünften Treffer sowie kurz darauf Kamenev stellten auf 22:18 für den Europameister von 1996.
Viele unnötige Fehler ließen aber den Vorsprung binnen weniger Sekunden schmelzen. Über Gegenstöße und nun mit dem DHB-Schreck Gonzalo Perez de Vargas im Kasten holten die Iberer auf, ehe Trainer Velimir Petkovic beim Stand von 22:21 eine Auszeit nahm (48.). In der 54. Minute nahm auch Spanien bei 24:24 sein Timeout und ging unmittelbar darauf erstmals wieder mit 25:24 in Führung.
Ab der 55. Minute stand ein 26:25 für Spanien auf der Anzeigetafel, auf einmal traf keines der beiden Teams mehr ins Tor. Russland holte 50 Sekunden vor Schluss den Ball, doch ein Fehlpass beim Gegenstoß brachte Spanien wieder in Ballbesitz.
Acht Sekunden vor Schluss bekam Russland den Ball aber nochmal zurück, fast aus dem Nullwinkel nahm sich Rechtsaußen Shishkarev den Wurf, wurde dabei aber leicht touchiert. Die Referees sahen sich die Szene nochmal auf dem Videobildschirm an und entschieden auf Siebenmeter. Soroka trat an - und hämmerte den Ball an den Pfosten! Spanien war mit einem blauen Auge davongekommen, der Titelverteidiger hat mit nun 6:0 Punkten beste Aussichten aufs Halbfinale.
Russland: Gruschko, Kireew - Santalow 6, Soroka 4, Andreew 3, Ermakow 3, A. Kotow 2, Schischkarew 2, Winogradow 2, Kamenew 1, Kornew 1/1, Schitnikow 1, Dsemin, Ostaschchenko, Worobew, Wrarschewitsch
Spanien: Corrales, Perez De Vargas - Casado 7, Fernández 4, Maqueda 4, Marquez Coloma 4, Sole Sala 3/3, Gomez Abello 2, Figueras 1, Garcia 1, Arino, Guardiola, Gurbindo, Odriozola, Pecina, Sanchez Migallon Naranjo
Schiedsrichter: Mads Hansen (Dänemark)/Jesper Madsen (Dänemark)
Zuschauer: 2021
Strafminuten: 2 / -
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