03.11.2024, 18:58
So eng geht es im Unterhaus zu
Der 10. Spieltag der 2. Handball-Bundesliga startete am Mittwoch mit zwei Punkteteilungen und ein Remis gab es auch am Freitag im Spitzenspiel der Erstligaabsteiger Balingen-Weilstetten und Bergischer HC. Am Samstag schlug Hüttenberg den HSC 2000 Coburg, am Sonntag landete Nordhorn-Lingen einen Befreiungsschlag
Die 2. Handball-Bundesliga absolviert den elften Spieltag. Unter der Woche gab es keine Sieger, der Dessau-Roßlauer HV gab noch eine Sechs-Tore-Führung aus der Hand und musste gegen den Tus Ferndorf in ein 31:31 einwilligen. Lübeck-Schwartau erkämpfte sich ein 23:23 bei den Eulen Ludwigshafen.
Den Freitag dominierte das Top-Duell zwischen Balingen-Weilstetten und Bergischer HC, das mit einem dramatischen 26:26-Remis endete. Im Kampf um Platz 3 setzte sich Hamm mit 40:35 gegen Bayer Dormagen durch. Elbflorenz verbesserte sich mit dem 28:22 über den Tus N-Lübbecke auf Rang 5, überholte Dormagen und Ferndorf.
Am Samstag duellierten sich die Tabellennachbarn Hüttenberg und Coburg, die Gastgeber siegten 35:30. Am Sonntag folgte die Begegnung Großwallstadt gegen Essen, das mit 33:25 deutlich an die Hausherren ging. Im Tabellenkeller hatte das Spiel zwischen Nordhorn-Lingen und Eintracht Hagen richtungsweisenden Charakter, die Grafschafter setzten sich mit dem 32:30-Heimsieg von der Abstiegszone ab. Schlusslicht Konstanz hatte Minden zu Gast, die Ostwestfalen haben nach dem 30:26-Auswärtserfolg zum Dritten Minden, dem TV Hüttenberg und den Eulen Ludwigshafen aufgeschlossen.
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Punkt gewonnen? Punkt verloren? Sich ärgern? Oder doch freuen? Das 23:23 (9:10) zwischen den Eulen Ludwigshafen und dem VfL Lübeck-Schwartau wussten am Ende auch die Mannschaften nicht so recht einzuordnen. "Wir müssen uns jedes Tor viel zu schwer erarbeiten, viel zu viel für jedes Tor investieren. Wir machen zu wenig leichte Tore", kommentierte Ziga Urbic das Remis. "23 Gegentore ist okay, aber 23 zu erzielen ist zu wenig."
"Wir können uns sicherlich auch ein wenig ärgern, denn wir haben lange geführt und waren bis kurz vor Schluss auf der Siegerstraße", sagte Lübecks Trainer David Röhrig. "Das ist ein ganz wichtiger Punkt für uns, der auswärts bei den Eulen nicht selbstverständlich ist."
Eine Punkteteilung gab es auch zwischen dem Dessau-Roßlauer HV und dem TuS Ferndorf. 29:23 führten die Hausherren, mussten am Ende in ein 31:31 einwilligen. "Wir machen kein gutes Spiel. Zu fast keinem Zeitpunkt im Spiel sind wir in der Nähe davon, etwas Zählbares aus Dessau mitzunehmen", so Ferndorfs Trainer Ceven Klatt und ordnete die Partie in die Kategorie "gewonnener Punkt" ein. "Das war über sechzig Minuten keine Leistung, mit der wir zufrieden sein können. Aber die kämpferische Einstellung und Mentalität waren wieder top!"
"Es ist natürlich enttäuschend, wenn man so eine gute Leistung zu Hause bringt, zweimal hoch führt und am Ende nicht beide Punkte gewinnt. Wir haben alles investiert, eine gute Deckung gestellt, den Gegner zu technischen Fehlern gezwungen und diese dann bestraft. In den letzten fünf Minuten haben wir es nicht geschafft den ein oder anderen Ball rein zu machen, um das Spiel für uns zu entscheiden", ärgerte sich DRHV-Co-Trainer Vanja Radic.
Der Aufwärtstrend des TuS N-Lübbecke wurde gestoppt, beim HC Elbflorenz unterlagen die Ostwestfalen mit 22:28 (13:15). Marino Mallwitz zog den Gästen mit 14 Paraden (45 % Fangquote) den Zahn, offensiv überzeugten die Sachsen mit mannschaftlicher Geschlossenheit - Timo Löser (5) war Toptorjäger.
Hamm hatte noch einmal auf die Verletzung von Keeper Marco Colodeti reagiert und hat Nikolas Katsigiannis unter Vertrag genommen. Der Routinier feierte mit fünf Paraden (33 % Fangquote) ein gelungenes Comeback, vorne sollte Andreas Bornemann (8) in der temporeichen Partie die meisten Treffer beim 40:35-Heimsieg setzen und für den Sprung auf Platz 3 sorgen. Dormagen fehlten die Impulse zwischen den Pfosten, vorne reichten auch sieben Tore von Sören Steinhaus nicht.
Das Spitzenspiel wurde den hohen Erwartungen gerecht und endete in einer 26:26-Punkteteilung. Bis zum Schluss waren beide Teams praktisch auf Augenhöhe und der vermeintliche Siegtreffer von Elias Huber fand nicht die Anerkennung, da der Freiwurfpfiff schon erfolgte, bevor der Ball die Torlinie überschritten hatte. So blieb ein direkter Freiwurf, den Jerome Müller zwar an der BHC-Mauer, nicht aber an Keeper Lukas Diedrich vorbeibrachte. Djibril M'Bengue (7) und Noah Beyer (6/3) überzeugten bei den Gästen, die Gallier hatten in Sascha Pfattheicher (6/2) ihren Toptorjäger.
Der TV Hüttenberg hat seine weiße Heimweste bewahrt - auch weil mit Tristan Kirschner, Niklas Theiß, Philipp Schwarz und Paul Kompenhans gleich vier Akteure sechs oder mehr Tore erzielten. Die 1.300 Zuschauer sahen bis zum 29:28 einen ausgeglichenen Schlagabtausch, in Überzahl setzte sich der TVH dann auf 31:28 ab und stellte so die Weichen zum 35:30-Erfolg - und den Sprung auf den vierten Tabellenplatz.
Auch wenn ein Einsatz von Nils Kretschmer (Gehirnerschütterung) nicht möglich war, der TV Großwallstadt hat das Altmeisterduell gegen TUSEM Essen vor allem aufgrund einer starken ersten Halbzeit mit 33:25 (19:13) gewonnen. Die Gäste warten damit weiter auf die ersten Auswärtszähler, Florian Eisenträger (9/3) für den TVG und Essens Felix Göttler (7) waren die Toptorjäger.
Die HSG Konstanz bleibt weiterhin punktloses Schlusslicht der 2. Bundesliga. Dabei konnte der Aufsteiger vom Bodensee die zweite Halbzeit ausgeglichen gestalten, musste sich GWD Minden aber mit 26:30 (11:15) geschlagen geben. Ein starkes Torhüterduell lieferten sich Konstantin Poltrum und Malte Semisch mit je 12 Paraden. Minden hatte in Philipp Vorlicek (7) den Toptorjäger der Partie.
Befreiungsschlag für die HSG Nordhorn-Lingen, der Mannschaft von Maik Bult gelang mit dem 32:30 (14:14) der dritte Saisonsieg und der Sprung auf Rang 14. Die Gäste aus Westfalen stecken als Vorletzter weiter mitten im Abstiegskampf, drohen langsam den Anschluss an die Nichtabstiegsplätze zu verlieren. Maximilian Lux war Toptorjäger des Spiels mit acht Toren für die Grafschafter. Bei Hagen konnten auch jeweils sechs Tore von Pouya Norouzi und Jan von Boenigk die erneute Niederlage nicht verhindern.
red