03.11.2024, 09:49
TVH bleibt ungeschlagen
Der TV 05/07 Hüttenberg bleibt auch am 10. Spieltag der 2. Handball-Bundesliga zu Hause ungeschlagen. Das Team von Trainer Stefan Kneer setzt sich gegen den HSC Coburg mit 35:30 (14:16) durch und setzt somit seine Heimserie fort.
Im mittelhessischen Hexenkessel konnte in der laufenden Saison bisher nur der Bergische HC einen Zähler entführen. Alle anderen Partien konnte der TVH für sich entscheiden. Auch gegen den HSC Coburg wahrte das Team seine weiße Weste, wenngleich der Auftritt nicht so souverän wie zuletzt war.
Der TVH startete dabei gut in die Partie, obwohl der erste Treffer des Abends auf das Konto der Gäste ging. Denn nachdem Florian Billek das 0:1 für den HSC markiert hatte, legten die Hüttenberger durch drei Treffer von Niklas Theiß und zwei von Paul Kompenhans einen 5:0-Lauf hin, sodass es nach acht Minuten 5:1 von der Anzeigetafel leuchtete. Leif Haack vergrößerte beim 7:2 den Vorsprung gar auf fünf Treffer und für die Hüttenberger Jungs schien alles nach Plan zu laufen.
Doch dann stellte Coburg die Deckung um, die von nun an sicherer stand und dem TVH das Leben deutlich schwerer machte. So nahmen sich die Schützlinge von Trainer Stefan Kneer einige unvorbereitete Würfe, brachten HSC-Torwart Boukovinas immer besser ins Spiel und auch die Anzahl technischer Fehler häufte sich zunehmend. Zudem fand die sonst so starke Defensive der Mittelhessen an diesem Abend nie den gewohnten Zugriff.
Die Gäste dagegen gewannen im Angriff an Struktur und Sicherheit und nahmen die 3:2:1-Abwehr des TVH ein ums andere Mal ordentlich auseinander. So arbeitete sich Coburg Tor um Tor heran. Zwar blieben die Blau-Weiß-Roten unter anderem dank einem treffsicheren Philipp Schwarz zunächst in Front, doch der Vorsprung schmolz kontinuierlich dahin. Beim 9:7 waren es bereits nur noch zwei Tore Differenz und beim 12:12 gelang HSC-Kapitän Merlin Fuß schließlich der Ausgleich. Das Momentum lag nun bei den Schwarz-Gelben, die sich bis zur Pause auf 14:16 absetzen konnten.
Nach der Halbzeit wendete sich das Blatt, denn nun waren es die Coburger, die durch technische Fehler den TVH zu Toren einluden. So erzielte der erneut starke Niklas Theiß nach vier Minuten den 17:17-Ausgleich und beim 20:18 hatte Tristan Kirschner per Gegenstoß den TVH sogar wieder mit zwei Toren in Front geworfen. Es war die Phase der Rechtsaußen, denn zunächst egalisierte Billek per Doppelpack ehe wiederum Kirschner ebenfalls per Doppelpack den TVH wieder mit 22:20 nach vorne brachte. Dann wäre es wieder an Florian Billek gewesen, per Siebenmeter den Anschluss zu erzielen, doch Simon Böhne im Tor des TVH hatte etwas dagegen und parierte gegen den sonst so sicheren Siebenmeter-Schützen.
Nun wurde es zunehmend hektischer. Zwar konnten die Hausherren ihre Führung verteidigen, es blieb aber ein Kopf-an-Kopf-Rennen. In der 50. Minute hatte Paul Ohl seine Farben durch einen schönen Rückraumtreffer mit 27:24 noch einmal mit drei Toren nach vorne gebracht und als kurz darauf Coburgs Abwehrchef Jan Schäffer nach einem Gesichtstreffer gegen Hendrik Schreiber die Rote Karte sah, schienen die Weichen für einen weiteren Heimsieg gestellt.
Doch auf HSC-Seite war es vor allem Kapitän Merlin Fuß der in der entscheidenden Phase Verantwortung übernahm und sein Team im Spiel hielt. So erzielte der ehemalige Hüttenberger in der 53. Minute den 28:27-Anschlusstreffer. Der TVH und insbesondere Tristan Kirschner ließen nicht zu, dass Hüttenbergs Heimserie an diesem Abend beendet werden sollte.
Denn der Rechtsaußen zeigte sich für vier der folgenden fünf TVH-Treffer verantwortlich und hatte maßgeblichen Anteil daran, dass die Hüttenberger Jungs in der Schlussphase wie schon in den vergangenen Partien erstaunlich souverän blieben und die Nase vorne behielten. Beim 33:29 hatte der siebenfache Torschütze in der 58. Minute für die Vorentscheidung gesorgt.
"Wir fangen das Spiel nicht gut an, haben vorne Schwierigkeiten Lösungen zu finden und das umzusetzen, was wir uns vorgenommen haben. Im Laufe der ersten Halbzeit finden wir zurück zu dem, was wir eigentlich machen wollten und drehen das Spiel zu unseren Gunsten. Anfang der zweiten Halbzeit haben wir dann nicht mehr diese Disziplin", analysierte Anel Mahmutefendic.
Der Coburg-Coach erklärte: "Die Halle ist dann da und einige Jungs haben Probleme, damit umzugehen. Sie machen dann einige unnötige Fehler und wir kassieren einfache Tore. Dann ist es schwer, hier zurückzukommen. Daher geht der Sieg so in Ordnung und Glückwunsch an den TVH."
"In erster Linie bin ich glücklich und mal wieder sehr stolz auf die Mannschaft. Heute ging es uns nicht so leicht von der Hand wie vielleicht in den letzten Spielen. Wir kommen gut ins Spiel, aber ab der 15. Minute verteidigen wir die 1:1-Situationen nicht mehr so gut, stehen oft zu hoch und können uns so nicht gegenseitig helfen. Da lassen wir uns etwas den Flow nehmen, den wir uns bis dahin erarbeitet haben", so TVH-Trainer Stefan Kneer.
"In der zweiten Halbzeit machen wir es in der Abwehr zwar nicht wirklich besser, sodass es heute wahrscheinlich das bisher schlechteste Spiel war. Dafür war vorne unser Tempospiel sehr gut. Wir werfen einige Tore aus der ersten und zweiten Welle und zeigen dann am Ende als das Spiel zu kippen drohte wieder eine sehr starke Mentalität. Daher hat es heute wieder sehr viel Spaß gemacht, mit der Mannschaft zu arbeiten", fügte Kneer hinzu.
TV Hüttenberg: Böhne, Shamir; Schwarz (6), Kirschner (7/2), Theiß (7), P. Ohl (2), L. Ohl (1), Zörb, Spandau, Rüdiger, Reichl (2), Haack (2), Klein, Kompenhans (6), Schreiber (1), Kuntscher (1)
HSC 2000 Coburg: Boukovinas, Apfel; Menges (2), Dettenthaler, Bis (2), Kasai, Fuß (7), Billek (4/1), Krone, Helmersson (3), Knauer (3), J.P. Valkovskis (5), L. Valkovskis, Schäffer, Schmidt (4/2)
bec