30.11.2024, 08:18
Spitzenderby in Leipzig am Sonntag
Der 9. Spieltag steht in der 2. Handball Bundesliga Frauen auf dem Programm, zum Abschluss gibt es am Sonntag das Spitzenspiel. Zuvor könnten vor allem im Tabellenkeller in zwei Partien wichtige Weichenstellungen vorgenommen werden.
Das mitteldeutsche Derby zwischen den benachbarten Klubs Union Halle-Neustadt und HC Leipzig am Sonntag überstrahlt den 9. Spieltag. "Wir arbeiten intensiv an der Weiterentwicklung unserer Spielkultur und wollen unsere Werkzeugkiste mit neuen Angriffs- und Abwehrelementen auffüllen. Das ist besonders gegen Halle notwendig, denn der Absteiger hat ein gute Mannschaft mit gutem Rückzugsverhalten, einer ausgezeichneten Defensive, inklusive guter Torhüterinnen. Sie gehen selbst hohes Tempo und spielen druckvoll. Da müssen wir sehr schnell die Lücken schließen, immer wieder durch gutes Stellungsspiel den Aufbau und die Abschlüsse stoppen", so Leipzigs Coach Erik Töpfer.
"Am Wochenende erwartet uns eine junge dynamische Mannschaft, die vor heimischer Fankulisse alles dafür tun wird, uns als Tabellenführer zu ärgern und Punkte mit aus dem Derby zu nehmen. Für uns gilt es, eine top Tagesform zu erreichen, um zu zeigen, dass wir auswärts auch so performen können wie zu Hause", mahnt Halles Lilli Röpcke vor dem Duell mit dem Ex-Verein. "Ich persönlich freue mich sehr in meiner alten Spielstätte wieder auflaufen zu dürfen"
Die Füchse Berlin sind spielfrei, denn der Hauptstadtklub hatte schon Ende Oktober sein Heimspiel gegen den HSV Solingen-Gräfrath mit 36:25 gewonnen. Damit könnte der HC Rödertal auf die Spreefüxxe aufschließen, die Sächsinnen reisen zum TuS Lintfort. "Lintfort hat zwar bislang keine beständige Saison gespielt, aber gerade zu Hause sind sie ein ernst zu nehmender und unangenehm zu bespielender Gegner. Wir müssen versuchen an die gute Abwehrleistung vom Spiel gegen Mainz anzuknüpfen, dann haben wir auch eine Chance in Linfort. Es wird kein Spaziergang, aber natürlich werden wir versuchen alles am Samstag rein zu werfen", mahnt Bienentrainerin Maike Daniels.
Der Bergische HC hat den VfL Waiblingen zu Gast. "Da erwartet uns ein richtig dickes Brett", so VfL-Coach Kai Freese, denn die Tigers reisen mit personellen Sorgen an. "Der BHC ist auf allen Positionen gleich doppelt sehr gut besetzt und daher für mich neben Halle-Neustadt und den Füchsen Berlin der heißeste Aufstiegskandidat in die 1. Bundesliga." Um auswärts etwas mitzunehmen "müssen wir vor allem im Abwehrzentrum gegen den Dreh- und Angelpunkt im BHC-Angriff, Prudence Kinlend und Leonie Kockel, sehr gut stehen."
Die TG Nürtingen reist zu den Handball-Luchsen nach Buchholz. Die Niedersächsinnen sind so etwas wie der TGN-Angstgegner. Nur eines von elf Duellen hat die TG Nürtingen in der 2. Bundesliga gegen die HL Buchholz-Rosengarten bislang gewonnen. Für TGN-Trainer Manel Cirac vor dem erneuten Aufeinandertreffen am Samstagabend allerdings kein großes Thema. "Das Vergangene ist Vergangenheit", sagt der 36-Jährige kurz und knapp, jedes Spiel sei anders. "Die wissen, was sie tun", hat er bei der Videoanalyse erkannt und erwähnt sogleich die "starke Abwehr und das alles in allem gute Team."
"Nürtingen hat eine sehr starke, kompakte Abwehr und verfügt über ein enormes Tempospiel. Es muss uns gelingen, unsere technischen Fehler zu minimieren, so dass wir den Gegner nicht zu leichten Toren kommen lassen", erklärt Luchse-Trainer Dubravko Prelcec mit Blick auf die Partie und Wiebke Meyer betont: "Wir haben in den letzten Wochen intensiv an unseren Schwächen gearbeitet. Wenn wir von Anfang an konzentriert spielen und als Team zusammenhalten, können wir auch gegen eine Spitzenmannschaft wie Nürtingen bestehen."
Als klarer Favorit geht der 1. FSV Mainz ins Duell mit den Kurpfalz Bären. "Unterschätzen werden wir die Kurpfalz Bären keinesfalls, aber das machen wir grundsätzlich bei keinem Gegner. Dass man daran guttut, zeigt einem die 2. Liga jedes Wochenende aufs Neue", so Dynamites-Trainerin Ilka Fickinger vor dem Duell mit dem Schlusslicht. "Vor allem wollen wir uns auch besser präsentieren als zuletzt beim Auswärtsspiel in Rödertal, wir haben was gutzumachen"
"Es geht nicht um Mainz, sondern darum, was wir machen und wie wir uns präsentieren. Wir müssen Kampfkraft, Leidenschaft, Mut und Aggressivität an den Tag legen", sagt Bären-Trainerin Franziska Garcia vor dem Spiel. "Wir wollen und werden alles dafür investieren, um am Ende das Spiel als Sieger zu verlassen. Das ist die ganz klare Zielstellung."
Tabellennachbarn stehen sich mit der HSG Bad Wildungen Vipers und dem ESV 1927 Regensburg gegenüber. "Sie haben einen sehr breiten Kader mit einer Mischung aus routinierten und jungen Spielerinnen. Ein sehr schwerer Gegner, aber mit unseren Fans im Rücken ist alles möglich", betont Vipers-Coach Peter Schildhammer.
"Bei den Vipers erwarten uns verschiedene Abwehrvarianten, auf die wir uns einstellen müssen", sagt ESV-Coach Bernhard Goldbach. "Wenn wir an die starke Leistung aus dem Heimspiel gegen Bremen anknüpfen können, dann haben wir unsere Möglichkeiten."
Jeweils vier Pluspunkte konnten die TSG 1846 Mainz-Bretzenheim und der SV Werder Bremen sammeln. Der Sieger macht einen großen Schritt im Abstiegskampf. "Wir wollen an die Leistung im zurückliegenden Heimspiel gegen Nürtingen anknüpfen", gibt Werder-Cheftrainer Timm Dietrich die Marschroute für die Begegnung vor. "Bretzenheim spielt als Aufsteiger bisher eine starke Saison und hätte mit etwas Glück auch schon mehr Zähler einfahren können."
Wir wissen um die Bedeutung des Spiels und auch um die große Chance, dass wir uns mit einem Sieg langsam in Richtung Tabellenmittelfeld orientieren könnten“, ordnet Dietrich ein. "Für uns wird es darum gehen, von Anfang an voll da zu sein und deutlich zu machen, dass wir die beiden Punkte unbedingt in Bremen behalten wollen. Dafür haben wir in den letzten Einheiten hart gearbeitet. Nun müssen wir uns für diese Arbeit belohnen und so auftreten wie zuletzt in eigener Halle. Wir werden alles in diese Partie investieren."
chs, red