28.12.2023, 09:49
"Haben keine Sekunde aufgegeben"
Mit einer bitteren Niederlage haben sich die Bundesliga-Handballerinnen des VfL Oldenburg aus der WM-Pause zurückgemeldet. Vor mehr als 2.300 Zuschauern zeigte das Team von Trainer Niels Bötel eine starke Leistung, führte lange, musste beim 31:32 (19:18) am Ende aber doch als Verlierer das Spielfeld verlassen.
"Ich bin mega glücklich, dass wir dieses Spiel noch gewonnen haben. Wir haben keine Sekunde aufgegeben, wir haben in der Abwehr nicht die nötige Konstanz gehabt und deshalb sind wir lange einem Rückstand hinterher gelaufen", erklärte THC-Coach Herbert Müller.
Es lief die 54. Minute, als in der ausverkauften Oldenburger EWE Arena Jubel aufbrandete: Im Heimspiel gegen den Thüringer HC führte der VfL Oldenburg mit 31:28, als Madita Kohorst den Siebenmeter von Nathalie Hendrikse hielt. Die Huntestädterinnen hatten dem Topteam bis zu diesem Zeitpunkt nicht nur einen offenen Schlagabtausch geliefert, sondern sogar die Chance auf den Sieg. Doch in den letzten sieben Minuten gelang den Gastgeberinnen kein Treffer mehr, am Ende stand eine bittere Niederlage.
"Uns sind in der zweiten Halbzeit zu viele einfache Fehler unterlaufen", sagte Coach Bötel: "Die sind vielleicht auch nicht so zu vermeiden, wenn Paulina und Toni in der Abwehr nahezu durchspielen mussten. Über das ganze Spiel waren es dann zu viele dieser Fehler, um Thüringen zu schlagen."
"Die Binsenweisheit, dass ein Spiel 60 Minuten dauert, hat sich heute bestätigt. Wir haben hinten heraus noch einmal ein bisschen Stabilität bekommen und haben so ein minus drei auf plus eins gedreht", so Müller. "Wir haben gefightet bis zum Schluss, aber auch das nötige Quäntchen Glück gehabt."
In der Schlussphase habe Thüringen die individuelle Klasse gezeigt. "Nach dem Spiel Komplimente vom Gegner zu bekommen ist immer schön", so Bötel: "Letztlich geht es aber darum, das eine Tor mehr zu werfen. Das hat Thüringen heute gemacht."
Über 60 Minuten lieferten sich die beiden Teams einen offenen Schlagabtausch. Der THC erwischte dabei den etwas besseren Start, ging in Führung. Doch wirklich absetzen konnten sich die favorisierten Gäste nicht. Größer als zwei Tore ließen die Oldenburgerinnen den Abstand nicht anwachsen, kämpften sich mit zunehmender Spieldauer immer besser in die Partie.
Madita Kohorst glänzte vor dem Pausenpfiff mehrfach gegen die Thüringer Werferinnen, die sich schwer gegen die Oldenburger Torfrau taten. Das Rückzugsverhalten nach eigenem Ballverlust ließ aufseiten der Thüringerinnen zu wünschen übrig, das nutzten die Oldenburgerinnen geschickt, um dran zu bleiben. Auch die sich immer wieder bietende Chance vom Siebenmeterstrich nutzte das Team von Coach Niels Bötel - und ging so mit einer verdienten Führung in die Halbzeitpause.
Auch nach dem Seitenwechsel präsentierten sich die Gastgeberinnen stark, bauten ihren Vorsprung aus und hatten auch der erneuten Thüringer Führung (26:25/48. Minute) die richtige Antwort parat. Nur vier Minuten später verwandelte Kapitänin Merle Carstensen - mit neun Treffern beste VfL-Torschützin - per Siebenmeter zum 30:27. Mit der finalen Parade von Dinah Eckerle gegen Lena Feiniler stand wenige Sekunden vor dem Ende stand der Auswärtssieg der Thüringerinnen fest.
VfL Oldenburg - Thüringer HC 31:32 (19:18)
Oldenburg:
Kohorst, Fasold, Humpert;
Borutta 2, Teiken 3, Reinemann 8/1, Martens, Carstensen 9/6, Feiniler 3, Pfundstein, Röpcke, Knippert 2, Korsten 1, Golla 1, Ronge 2
Thüringer HC:
Eckerle, Roth;
Hendrikse 3, Tanabe 1, Ronningen, Mathijs Holmberg 7/2, Pichlmeier 4, Niederwieser, Stockschläder 2, Lott 9, Gullberg, Kündig 1, Reichert 2, Rode 1, Huber 2/1
Schiedsrichter: Fedtke / Wienrich
Zuschauer: 2.314
Siebenmeter: 7/9 ; 3/4
Strafminuten: 6/18
Disqualifikation: - / Matthijs Holmberg (52., 3. Zeitstrafe)
chs, VfL, THC