16.09.2024, 14:54
"Eine grandiose Stimmung"
Mit einem Sieg sind die Handballerinnen des VfL Oldenburg in die Bundesligasaison 2024/25 gestartet. Vor einer Oldenburger Rekordkulisse von 5.412 Zuschauerinnen und Zuschauern in der Großen EWE Arena gewann das Team von Trainer Niels Bötel gegen die Sport-Union Neckarsulm mit 28:25 (14:12).
Schon vor Spielbeginn herrschte absolute Gänsehautatmosphäre in der Großen EWE Arena in Oldenburg: Spätestens als nach dem Einlauf der Teams in die Arena vom gastgebenden VfL die vorzeitige Vertragsverlängerung von Toni Reinemann bis 2026 bekanntgegeben wurde, war der Jubel grenzenlos. Somit war es für die Teams gar nicht so einfach vor den 5.412 Fans - der drittgrößten Kulisse bei einem Frauen-Bundesligaspiel jemals - den vollen Fokus auf den Sport zu legen.
Doch es gelang erstaunlich gut. Der VfL antwortete auf einen 0:2-Rückstand mit Toren von Lotta Röpcke, Lisa Borutta, Toni Reinemann und Pam Korsten zur 4:3-Führung nach exakt sieben Minuten. Danach taten sich die Huntestädterinnen aber schwer gegen die aggressiv stehende Deckung der Gäste (4:7). "Wir haben ein wenig gebraucht, um ins Spiel zu kommen", sagte VfL-Coach Niels Bötel: "Sie haben das in der Abwehr aber auch gut gemacht und uns immer wieder vor Aufgaben gestellt."
Mit viel Kampfgeist musste sich der VfL somit in die Partie arbeiten. Ein gehaltener Siebenmeter von Madita Kohorst war dann so ein wenig die Initialzündung, dass der VfL mehr und mehr zu seinem Spiel fand. Nach einem abgefangenen Ball, den Kapitänin Merle Lampe per Gegenstoß zum 9:8 (23.) verwandelte, war Oldenburg nun endgültig drin in dieser intensiven Begegnung. Reinemann und Jane Martens erhöhte innerhalb kürzester Zeit auf 11:8 (24.). Dabei machte sich bemerkbar: Während der VfL ohne Qualitätsverlust wechseln konnte, häuften sich bei den Gästen die Zeitstrafen - mit einer 14:12-Führung gingen die Huntestädterinnen in die Halbzeitpause.
Mit Unterstützung der vielen Zuschauerinnen und Zuschauern startete der VfL in den zweiten Durchgang. Mit einer starken Torhüterin Madita Kohorst im Rücken bauten die Oldenburgerinnen ihre Führung gleich nach Wiederanpfiff auf fünf Tore aus (22:17/42.). Dieser Vorsprung hatte auch zehn Minuten vor dem Ende wieder Bestand (25:20). Mehr noch: Als Toni Reinemann mit viel Übersicht zum 27:21 ins leere Tor traf (53.), stand die Große EWE Arena Kopf.
Es war so etwas wie die Vorentscheidung. "Wir hatten es am Ende der ersten Halbzeit schon vorbereitet und in der zweiten dann zugeschlagen", freute sich Oldenburgs Trainer Niels Bötel über die aufgegangene Taktik. Der VfL minimierte die Fehlerzahl, stellte in der Angriffstaktik um. "Wir konnten besser zeigen, wie variabel wir sind, haben deutlich mehr aus sechs Metern abgeschlossen."
Auch, wenn Neckarsulm noch einmal verkürzte, in der Schlussphase mit einer offensiven Deckung versuchte, zu schnellen Ballgewinnen zu kommen, der VfL-Vorsprung schmolz in den letzten Minuten auf 25:28. Die Gäste hatten sogar die Chance auf das 26. Tor. Doch Alexandra Humpert, die für Kohorst im Tor übernommen hatte, hielt gleich doppelt - und so den Sieg des VfL fest.
"Es ist einfach großartig, dass alles so geklappt hat, wie wir uns das mit diesem Spiel vorgenommen hatten", freute sich Niels Bötel: "Ein großes Dank geht an die Verantwortlichen, die das ermöglicht haben - und natürlich an die Fans, die für eine grandiose Stimmung gesorgt haben." Für den VfL geht es am nächsten Wochenende zur HSG Bensheim/Auersbach, Neckarsulm empfängt am Samstag Buxtehude.
VfL Oldenburg: Kohorst, Humpert; Borutta (1), Teiken, Reinemann (7), Martens (1), Steffen (1), Lampe (9/3), Feiniler, Pfundstein (4), Röpcke (1), Korsten (2), Golla (1), Fragge, Ronge (1)
PM VfL, red