26.02.2024, 09:34
Klarer Heimsieg
Der VfL Oldenburg konnte sein Punktekonto ausgleichen, für die HSG Bad Wildungen Vipers hat sich die Situation im Abstiegskampf kaum verändert. Diskutiert wurde aber vor allem im Nachgang über das Endergebnis, das 48:34 (25:17) war die bislang torreichste Begegnung in der Handball Bundesliga Frauen.
56 Minuten waren gespielt, als Pam Korsten den Ball auf Rechtsaußen annahm, zum Sprung ansetzte, warf - und ins kurze Eck verwandelte. Jubelnd streckte sie die Arme in die Höhe. So, wie die 1.600 Fans in der Oldenburger EWE Arena. Ein 47:32 stand nach dem Korsten-Tor auf der Anzeigentafel.
Viel Zeit zum Feiern blieb ihr nicht, schon rollte der nächste Bad Wildunger Angriff auf das VfL-Tor zu. Dabei war dieser 47. Treffer doch ein historischer. Denn: So viele Tore wie am Sonntagnachmittag hatte der VfL noch nie in einem Bundesligaspiel geworfen.
Am 26.05.2018 hatte der VfL mal ein 46:22 gegen die Sport-Union Neckarsulm erreicht. In der Folgezeit sorgten Jane Martens sowie Bad Wildungens Nele Wenzel und Anika Hampel noch mit ihren Treffern zum 48:34-Endstand dafür, dass es die torreichste Partie seit Ligagründung 1975 wurde.
"In der Offensive haben wir heute das umgesetzt was wir wollten", zeigte sich Coach Niels Bötel hochzufrieden. Ähnlich klang das auch bei den Vipers. "Über die Angriffsleistung meiner Mannschaft kann ich mich nicht beklagen. Da haben wir keinen schlechten Job gemacht. Über die Abwehrarbeit müssen wir reden. Die fand praktisch ja gar nicht statt", erklärte Coach Mart Aalderink gegenüber der HNA.
"In der Deckung haben wir nicht im Verbund agiert. Da standen wir oftmals nur einzeln herum. Und wenn wir es dann mal gut gemacht haben, haben wir teilweise auch wieder zu hektisch gespielt", war auch die am Ende mit 13/8 Toren überragende Anika Hampel selbstkritisch und betonte gegenüber der Zeitung: "Wir haben hier 34 Tore erzielt. Das reicht eigentlich für einen Auswärtssieg."
Auch Niels Bötel notierte die Torflut im Run and Gun hüben wie drüben. "Wir wollten mit Power nach vorne spielen, die erste und zweite Welle nutzen. Das haben wir richtig gut gemacht", so der VfL-Coach, der aber auch anmerkte: "In der Rückwärtsbewegung waren wir hin und wieder nicht schnell genug, haben vielleicht zwei, drei Tore zu viel bekommen."
Die Qualität der Oldenburgerinnen, die im Haushahn Final4 noch um den DHB-Pokal spielen und dort im Halbfinale auf den Tabellennachbarn TuS Metzingen treffen, machte sich vor allem in Durchgangs bemerkbar. Schon sieben Tore Vorsprung hatte der VfL beim 15:7 nach einer Viertelstunde herausgeworfen, das 21:11 (22.) war die erste zweistellige Führung. Richtig zittern mussten die Niedersächsinnen in der Folgezeit nicht mehr.
VfL Oldenburg: Kohorst, Fasold; Borutta 6, Teiken 7, Reinemann 9/3, Martens 1, Steffen 1, Carstensen 6, Feiniler 1, Pfundstein, Lo. Röpcke 3, Knippert 4, Korsten 4, Golla 3, Ronge 3
HSG Bad Wildungen Vipers: Schutrups, Brütsch; Nieuwenweg 2, Meyer, Ruwe 2, Hampel 13/8, Goldmann 2, Berk 2, Wenzel 1, Hahn 1, Symanzik 3, Huhnstock 8
Schiedsrichter: Jannik Otto (Syke-Barrien) / Raphael Piper (Kiel)
Zuschauer: 1.614
Siebenmeter: 3/4 ; 8/10
Strafminuten: 10/4
chs