15.09.2024, 18:11
Späte Entscheidung
Der VfL Gummersbach und der TBV Lemgo Lippe haben sich einen denkwürdigen Handballkrimi geliefert. Erst die Schlusssekunden brachten die Entscheidung.
Beim NRW-Duell in Gummersbach starteten beide Teams mit Tempo in die Partie. Kristjan Horzen eröffnete für den VfL Gummersbach mit einem Doppelschlag zum 2:0, kurz darauf glich Leve Carstensen zum 2:2 aus (5.). Das heiß erwartete Torwartduell zwischen den Neuzugängen Dominik Kuzmanovic und Constantin Möstl kam derweil nicht ins Rollen: beide Schlussmänner fanden nicht ins Spiel.
Die Oberbergischen legten auch nach dem Ausgleichstreffer weiter vor. Hauptdarsteller blieb dabei Kristjan Horzen, der das Plus-Zwei durch Lukas Blohme (7:5, 13.) beim 9:7 eine Minute später bestätigte. Kurz darauf war es wieder Blohme, welcher das minimale Polster beim 12:10 erneut herauswarf. Florian Kehrmann reagierte mit einer Auszeit (21.).
Das half. Zwar stellte Ellidi Snaer Vidarsson zwischenzeitlich auf 13:10, dann kam aber Tim Suton ins Rollen. Der Spielgestalter verkürzte erst auf 12:14 und legte kurz darauf das 14:15 per sehenswertem Kempa nach (28.). Das war auch einigen Paraden von Möstl zu verdanken - Lemgo konnte diesen Zwischensprint aber nicht bestätigen. Stattdessen besorgte Milos Vujovic mit der Sirene per Siebenmeter den 17:14-Halbzeitstand.
Der TBV Lemgo Lippe kam stark aus dem Kabinentrakt. Mit Treffern von Tim Suton und Samuel Zehnder sowie zwei sehr starken Paraden von Constantin Möstl stellten die Lipper den Anschluss wieder her (17:16, 33.). Gummersbach leistete sich in dieser Phase zu viele technische Fehler und belohnte sich in der Deckung nicht. Immer wieder trafen die Gastgeber auch bei erhobenem Arm.
Folglich markierte der TBV durch Jan Brosch beim 18:18 den Ausgleich und legte im Gegenstoß prompt das 19:18 durch Leve Carstensen nach. Gudjon Valur Sigurdsson zog das Timeout (38.). Aber auch in der Folgezeit mehrten sich die Fehler - auf beiden Seiten. Sinnbildlich die 43. Minute: Erst verpassten die Gäste freistehend vorm Tor den Wurf durch einen weggerutschten Ball, auf der Gegenseite misslang Kentin Mahé das Anspiel in der zweiten Welle.
So hielten die Lemgoer die Führung. Beim Siebenmetertor durch Samuel Zehnder zum 23:21 waren es zwei Treffer Differenz (45.). Eine Coproduktion von Constantin Möstl und dem Blockspiel der Gäste ermöglichte dann sogar die Chance auf das erste Plus-Drei, welche Florian Kehrmann mit seiner zweiten Auszeit vorbereitete.
Mit Erfolg: Tim Suton besorgte das 24:21, postwendend konterte aber Miro Schluroff mit einem Doppelschlag und brachte die Schwalbe Arena zum Kochen. Die Chance auf den Ausgleich, welche durch eine Parade des zurückgekehrten Dominik Kuzmanovic eröffnet wurde, blieb dann aber ungenutzt: Möstl rettete spektakulär gegen Vujovic. Im Gegenzug besorgte Niels Versteijnen das 25:23 (50.).
Gummersbach blieb dennoch am Drücker und erarbeitete sich beim 25:25 sogar die Chance auf die Führung. Da hatte aber Constantin Möstl etwas gegen: Der Torwart der Lipper zeigte nach einem Pfostenwurf eine irre Parade gegen Milos Vujovic, Lemgo stellte auf 26:25 (54.). Kurz darauf musste Frederik Simak nach Videobeweis aber eine Zeitstrafe wegen eines Gesichtstreffers einstecken.
Das hemmte die Gäste aber keinesfalls. Eine Minute vor Spielende gingen die Lemgoer mit dem 28:27 in Front, hinten gaben die Gummersbacher den Ball ab. Bobby Schagen nutzte das zur 29:27-Entscheidung, das letzte Wort hatte nochmal Constantin Möstl.
VfL Gummersbach: Kuzmanovic (5 Paraden), Obling (5 Paraden); Horzen 4, Blohme 4, Vidarsson 4, Kodrin 3, Vujovic 3/2, Köster 3, Einarsson 3, Schluroff 3, Häseler, Tskhovrebadze, Mahé, Pregler, Zeman
TBV Lemgo Lippe: Möstl (12 Paraden), Kastelic; Suton 7, L. Carstensen 4, Versteijnen 4, Zehnder 3/3, Brosch 3, Hutecek 3, Wagner 2, Schagen 2, Simak 1, Theilinger, Battermann, Puls, M. Carstensen
Schiedsrichter: Philipp Dinges / Fabian Baumgart
Strafminuten: 4 / 6
mao