05.04.2024, 20:36
Schlusslicht kann keinen Boden gut machen
Im Kampf um die Tickets für den europäischen Wettbewerb hat der VfL Gummersbach am Freitag in der Handball Bundesliga die Pflichtaufgabe gegen HBW Balingen-Weilstetten am Ende mit 33:25 (14:12) souverän gelöst. Aufgrund zahlreich ausgelassener Chance hatte der Favorit aber lange Mühe das Schlusslicht abzuschütteln.
Vor 4.132 Zuschauern in der einmal mehr ausverkauften Schwalbe arena in Gummersbach setzte der heimische VfL nach einem ersten Fehlwurf der Gäste aus Balingen durch Ellidi Snaer Vidarsson den ersten Treffer per Gegenstoß. Den zweiten Versuch verpassten aber auch die Gastgeber, HBW-Torhüter Mohamed El-Tayar war zur Stelle. Die Chancenverwertung sollte in der tempo- aber auch fehlerreichen ersten Halbzeit auch in der Folge bei beiden Teams ein Thema bleiben.
Der VfL Gummersbach legte den Spielstand weiter vor, HBW Balingen-Weilstetten zog allerdings jeweilsm umgehend nach und hatte mehrfach die Chance auf den Ausgleich. Das Schlusslicht vergab diese zunächst, beispielsweise durch einen Schrittfehler im Gegenstoß beim Stand von 4:4. Doch die nächste Chance von der Siebenmeterlinie nutzte Oddur Gretarsson dann. Gummersbach reagierte allerdings umgehend: Mathias Häseler und der zuvor mehrfach am Holz gescheiterte Julian Köster drehten die Partie zum 6:5.
Nach einer Parade von Tibor Ivanisevic verhinderte sein Pendant Mohamed El-Tayar auf der Gegenseite den ersten Zwei-Tore-Abstand, doch der VfL Gummersbach schien die Partie in den Griff zu bekommen: Flankiert von einem Block des in der Abwehr einmal mehr starken Tom Kiesler sorgte Julian Köster mit einem Doppelschlag für das 8:6. Doch die Gastgeber ließen weiter Chancen aus und konnte das Schlusslicht so nicht abschütteln, beim 8:8 stand wieder ein Gleichstand auf der Anzeigetafel.
Nach einer Auszeit von Gudjon Valur Sigurdsson legten die Oberbergischen weiter vor, beim 11:9 durch Miro Schluroff sogar wieder mit zwei Toren. Die Fehlerzahl beim VfL war aber weiter hoch, hinzu kamen vergebene Großchancen. Beim 11:11 war Balingen so wieder auf Augenhöhe, bevor sich Gummersbach in Überzahl wieder auf zwei Treffer absetzte. Mit diesem Abstand ging es nach einem der insgesamt zehn Treffer von Milos Vujovic auch in die Kabinen.
In der Pause schien sich der VfL Gummersbach einiges vorgenommen zu haben - gerade einmal zehn Sekunden vergingen bis zum 15:12 durch Ellidi Snaer Vidarsson, dem ersten Drei-Tore-Abstand in der Partie. Trotz der personellen Sorgen kämpfte Balingen-Weilstetten um den Anschluss, doch Gummersbach ging nun noch vehementer aufs Tempo und nutzte in dieser Phase seine Chancen: Eine Doppelschlag von Milos Vujovic und ein Treffer von Ellidi Snaer Vidarsson sorgten für das 19:14.
In der Offensive sank die Effektivität beim VfL Gummersbach in der Folge aber wieder, weiter davon kam der Favorit aber nicht. Elias Huber verkürzte für Balingen stattdessen wieder auf drei Tore, doch die Hoffnung der Gäste auf wichtige Punkte im Kampf um den Klassenverbleib sollte sich schnell zerschlagen: Giorgi Tskhovrebadze traf aus der Distanz, Ole Pregler und Ellidi Snaer Vidarsson - den Tibor Ivanisevic mit einem langen Pass auf die Reise geschickt hatte - sorgten für das 24:18.
Der Druck auf Balingen stieg, die Gäste suchten einen Weg zurück in die Partie - verkürzten zumindest auf vier Tore. Doch Gummersbach agierte ballsicher, ließ Balingen nur selten ins Tempospiel kommen und erspielte sich zahlreiche Chancen. Auch wenn von diesen weiterhin einige ungenutzt blieben, nach Treffern von Julian Köster und Milos Vujovic betrug der Abstand beim 28:22 wieder sechs Tore und die Weichen zum 33:25-Erfolg waren gestellt.
Der VfL Gummersbach hat im Fernduell mit der TSV Hannover-Burgdorf - die am Abend im Fernduell aufgrund einer 25:26-Niederlage gegen den HSV Hamburg nicht nachziehen konnte - vorgelegt und ist an den Niedersachsen vorbei auf den sechsten Tabellenplatz gezogen - der Abstand auf Melsungen und den fünften Rank beträgt nur noch drei Punkte.
HBW Balingen-Weilstetten verpasste unterdessen die Chance Boden im Kampf um den Klassenverbleib gut zu machen, das Schlusslicht liegt weiterhin fünf Punkte hinter dem auf dem rettenden sechzehnten Platz liegenden Mitaufsteiger ThSV Eisenach.
VfL Gummersbach: Ivanisevic (8 Paraden), Rebmann (5 Paraden); Vujovic 10/3, Vidarsson 8, J. Köster 4, Häseler 3, Schluroff 3, Pregler 2, Tskhovrebadze 2, Blohme 1, Kodrin, Oskarsson, Horzen, Kiesler, Protsiuk, Zeman
HBW Balingen-Weilstetten: El-Tayar (7/1 Paraden), Ruminsky; Grétarsson 4/4, Fügel 3, Grahovac 3, Huber 3, Ingason 2, Leimeter 2, Jer. Müller 2, Saueressig 2, Vistorop 2, Heinzelmann 1, Hildenbrand 1, Danner, Grüner, Hildenbrand
Zuschauer: 4132 (Schwalbe arena, Gummersbach)
Schiedsrichter: Julian Fedtke / Niels Wienrich
Strafminuten: 8 / 12
Disqualifikation: - / Grahovac (57., 3. Zeitstrafe)
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