03.10.2024, 14:12
Favorit setzt sich am Ende durch
Am Ende setzte sich der Favorit durch, doch die Rhein-Neckar Löwen mussten hart arbeiten, um sich bei Zweitligist Eintracht Hagen mit 29:26 (15:14) durchzusetzen. Hagen hielt bis zum 24:24 (48.) ein Remis, konnte bis in die Schlussphase hinein von einer Überraschung träumen.
Nach der Niederlage gegen TuSEM Essen meldete sich Zweitligist VfL Eintracht Hagen im DHB-Pokal gegen die Rhein-Neckar Löwen mit einer starken Leistung zurück. Vor 2.107 Zuschauern in der ausverkauften Ischeland-Halle erwischte der Außenseiter einen Start nach Maß, ging beim 2:1 durch Jan von Boenigk in Führung - auch weil Torhüter Maurice Paske gleich zu Beginn mehrfach glänzend parierte.
Trotz zehn Paraden sollte von Paske sollte das Torhüterduell allerdings an die Rhein-Neckar Löwen gehen, bei denen Mikael Appelgren hinter einer offensiven Deckung auf fünfzehn abgewehrte Würfe kam. Insbesondere in der Anfangsphase lieferten sich die beiden Schlussmänner ein hochklassiges Duell, die Zuschauer sahen beispielsweise fünf Torhüter-Paraden in Serie. Die Rhein-Neckar Löwen durchbrachen die Durststrecke als erstes, setzten sich kurz darauf mit einer Dreier-Serie auf 7:4 ab.
Der Außenseiter zeigte sich aber wenig beeindruckt, arbeitete weiter mit viel Aufwand in Abwehr und Angriff und hielt den Abstand zunächst konstant. Und als sich die Rhein-Neckar Löwen dann eine kleine Auszeit mit mehreren Fehlern leisteten, war Hagen zur Stelle: Aus dem 10:7 für den Favoriten wurde ein 10:11. Ivan Martinovic egalisierte und der Favorit holte sich die Führung zurück, in die Pause ging es aber mit einem knappen 15:14. "Mit Abstand unsere beste Halbzeit in dieser Saison", so Co-Trainer Valentin Schmidt auf der VfL-Homepage.
Der zweite Abschnitt begann gleich mit zwei Paraden von Mikael Appelgren, der bei seinem ersten Einsatz in dieser Saison über sechzig Minuten seine Klasse zeigte. Beim 17:14 war der Favorit wieder auf drei Tore davon, beim 19:15 von Sebastian Heymann sogar erstmals mit vier Treffern. Hagen aber ließ sich nicht verunsichern, kämpfte sich wieder heran und schaffte beim 21:20 wieder den Anschluss.
Der Erstligist musste um das Weiterkommen kämpfen, denn Hagen ließ sich auch in der Folge nicht abschütteln - im Gegenteil: Kim Voss-Fels konnte beim 22:22 eine Viertelstunde vor Spielende sogar wieder ausgleichen und mit einem von Jan von Boenigk aufgelegten und von Pouya Norouzi verwandelten Kempa führte auf einmal der Außenseiter. Die Halle stand Kopf. Doch nach einer Auszeit bekam der Favorit das Spiel dann in den Griff: Appelgren parierte und mit dem 27:24 von Jon Lindenchrone waren die Löwen dann auf Kurs zum 29:26-Erfolg.
Dass das Pokal-Spiel beim Zweitligisten kein Schaulaufen für die Rhein-Neckar Löwen war, zeigte sich auch in der letzten Minute: Juri Knorr, der zuvor einige wichtige Aktionen setzte und mit seinem fünften Treffer für den Endstand gesorgt hatte, sah die Rote Karte. Kim Voss-Fels hatte ihn auf Kosten einer Zwei-Minuten-Strafe festgemacht, der Spielmacher schubste danach den Gegenspieler und warf ihm den Ball in die Beine. Für die Unsportlichkeit kassierte der Nationalspieler direkt rot.
VfL Eintracht Hagen: Paske (10 Paraden), Bochmann; Öhler (2), Pouya (3), Pröhl (2), Alves, Pieczkowski, Voss-Fels (1), Israel (3), Gaubatz, Pfalzer, Jukic (1), Richter, Busch (4/2), van Boenigk (8), Granlund (1)
Rhein-Neckar Löwen: Appelgren (15 Paraden), Späth; Martinovic (7/5), Nothdurft (3), Plucnar (1), Knorr (5), Óskarsson, Heymann (4), Móré (1), Davidsson (1), Groetzki (3), Schefvert (2), Willner, Lindenchrone (2)
Zuschauer: 2107 (Ischeland-Halle)
Schiedsrichter: Christian & Fabian vom Dorff
Strafminuten: 6 / 4
Rote Karte: Knorr (60., Unsportlichkeit)
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