02.10.2024, 22:46
Pokalkrimi in ausverkaufter Hansehalle
Der VfL Lübeck-Schwartau hat Erstligist TSV Hannover-Burgdorf einen Pokal-Krimi inklusive Verlängerung geliefert - am Ende musste sich der Zweitligist mit 33:36 (19:15) geschlagen geben. "Wir sind zwar der unglückliche Verlierer, können aber sehr stolz auf die heutige Leistung sein", so Lübecks Coach David Röhrig.
Die Recken der TSV Hannover-Burgdorf mussten im DHB-Pokal nach Lübeck. "Wir sind vergangene Saison bei einem Zweitligisten ausgeschieden. Es wäre fahrlässig, diesen Gegner zu unterschätzen", mahnt der Sportliche Leiter Sven-Sören Christophersen nach der letztjährigen Pleite von Bietigheim. Doch der Favorit sollte erneut unter Bedrängnis kommen.
Der TSV Hannover Burgdorf ging nach einem Lübecker Ballverlust zwar schnell in Führung, doch Einar Nickelsen erzielte den ersten Schwartauer Treffer zum 1:1 (2.). Die Recken versuchten immer wieder, das Spiel schnell zu machen, doch der VfL hielt dagegen und glich nach sieben Minuten durch Janik Schrader zum 5:5 aus. Kurz darauf gelang dem VfL die erste Führung - erneut traf Schrader zum 6:5 (12.), nachdem die Lübecker durch Nils Conrad fünf Minuten ohne Gegentor geblieben waren.
Leon Ciudad erhöhte zwei Minuten später auf 8:6. Nach dem zwischenzeitlichen 8:8-Ausgleich stellte Lukas Emdorf mit dem 10:8 (17.) den Zwei-Tore-Vorsprung wieder her. Zwei Minuten später erhöhten Einar Nickelsen und Nadav Cohen nach Ballgewinnen in Überzahl auf 15:11 (21.). Auch fünf Minuten später hatte der Vier-Tore-Vorsprung noch Bestand - Ole Hagedorn traf nach einer Auszeit von David Röhrig zum 17:13. Janik Schraders siebter Treffer markierte den 19:15-Halbzeitstand.
Die Lübecker kamen gut aus der Pause - trotz Unterzahl erhöhte Schrader auf 20:15. Doch auch die Burgdorfer kamen besser ins Spiel und verkürzten nach 37 Minuten auf 20:19. Der VfL ließ den Ausgleich nicht zu und erhöhte durch Leon Ciudad wieder auf 22:19. Doch auch danach zeigte der Favorit aus Hannover seine Stärke, vor allem in der Abwehr machten sie es dem VfL schwer und verkürzten auf 22:21. Doch kurz darauf erhöhten Leon Ciudad und Schraders neunter Treffer auf 24:21 (46.).
Zu Beginn der Crunchtime verkürzten die Recken mit dem 25:24 (50.) noch einmal auf ein Tor. Kurz darauf verhinderte der VfL erneut den Burgdorfer Ausgleich und erhöhte durch Speckmann auf 26:24. Doch in der 53. Minute gelang dem Erstligisten in doppelter Überzahl der Ausgleich, nach einem Ballverlust ging die TSV sogar erstmals in der zweiten Halbzeit in Führung. Der starke Schrader erzielte mit seinem zehnten Treffer den erneuten Ausgleich zum 27:27. Dreißig Sekunden vor dem Abpfiff gingen die Niedersachsen in Führung. Doch Nadav Cohen sorgte Sekunden vor dem Abpfiff für den umjubelten Ausgleich zum 30:30 und schickte den Pokal-Krimi in die Verlängerung.
Hannover startete gut in die Verlängerung und ging schnell mit 32:30 in Führung. Lübecks Nickelsen setzte den Anschluss, doch der Erstligist spielte nun seine Routine aus und setzte einen Doppelschlag zum 34:31. Nach dem Seitenwechsel hofften die Gäste nach einem schnellen Tor von Ole Hagedorn noch einmal, doch es setzte den nächsten Recken-Doppelschlag - die Vorentscheidung auf dem Weg zum 36:33-Erfolg und ins Achtelfinale.
"Wir liefern heute einen wahnsinnigen Fight, zeigen ein großartiges Handballspiel und führen 50 Minuten gegen den Favoriten", resümierte David Röhrig die Partie.
Der Lübecker Coach fügte an: "Dann kriegen wir eine doppelte Unterzahl aufgebrummt und kämpfen uns nochmal ran, aber dann waren hinten raus die Akkus einfach leer." Insgesamt zeigte sich Röhrig aber zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft: "Wir sind zwar der unglückliche Verlierer, können aber sehr stolz auf die heutige Leistung sein."
Auch VfL-Spieler Jan-Eric Speckmann ordnete das Spiel positiv ein: "Man kann der Mannschaft heute keinen Vorwurf machen, zum Schluss fehlte dann vielleicht ein bisschen die Cleverness und die Erfahrung. Hannover haben wir es heute aber so schwer wie möglich gemacht, auch weil wir spielerisch und kämpferisch sehr stark waren."
Christian Prokop befand: "Wir haben so viele technische Fehler wie nie produziert, was auch an einer guten und aggressiven Deckung der Schwartauer lag. Das hat bei uns an der Stimmung genagt, sodass wir in der Abwehr und im Tor nicht zu unserer Leistung gefunden haben und zurecht zwischenzeitlich mit 20:15 im Rückstand lagen. Trotzdem möchte ich mein Team loben, dass wir in der zweiten Halbzeit einen kühlen Kopf bewahrt haben und den Kampf angenommen haben. Über eine Steigerung in der Deckung und im Tor haben wir vorne schnellere und bessere Lösungen finden können."
cie, mit Material VfL