30.07.2024, 17:43
Umkämpftes Duell bis in die letzte Sekunde
Sowohl Ungarn wie auch Angola gingen mit 2:2 Punkten in das direkte Duell, der Sieger würde somit einen großen Schritt in Richtung Viertelfinale machen. Dieser wurde aber vertagt, nach einer umkämpften Begegnung stand ein 31:31 (15:16) auf der Anzeigetafel. Angola feierte den Punkt und hat nach dem Duell gegen Gruppenfavorit Frankreich vermutlich ein Endspiel gegen Brasilien vor sich. Ungarn kann mit einem Sieg gegen Spanien bereits zuvor den Einzug ins Viertelfinale sicher stellen.
Angola hatte bereits beim 31:34 zum Auftakt gegen die Niederlande eine gute Leistung gezeigt und hatte dann ein 26:21 gegen die bislang enttäuschenden Spanierinnen nachgelegt. Ungarn hatte das erste Spiel gegen Gruppenfavorit Frankreich ebenfalls mit drei Toren verloren, dann in einer richtungsweisenden Begegnung mit einem Buzzerbeater ein 25:24 gegen Brasilien gefeiert. Der Sieger des heutigen Duells würde auf 4:2 Punkte stellen und einen großen Schritt in Richtung Viertelfinale machen, entsprechend umkämpft war dieses Schlüsselspiel von der ersten Minute.
Den besseren Start erwischten die Ungarinnen, die ein schnelles 3:0 vorlegten. Angola musste hingegen gut sechs Minuten auf den ersten Treffer warten, kam dann aber zum Anschluss. Ins Spiel des Afrikameisters schlichen sich aber wieder Fehler ein, Ungarn kam immer wieder in den Gegenstoß und setzte sich über 8:5 auf 11:6 an. Nach sechzehn Minuten schien der Favorit das Spiel dank einer guten Deckung und der Paraden von Kinga Janurik im Griff zu haben.
Doch unter dem Jubel der Fans in der Halle kämpfte sich Angola zurück in die Partie, immer wieder wurde nun die bei Rapid Bukarest in der Champions League spielende Albertina Kassoma am Kreis gefunden. Ungarn versuchte sich darauf einzustellen und die so entstehenden Räumen nutzten dann ihre Mitspielerinnen für eine Vierer-Serie zum umjubelten 13:13-Ausgleich. Ein Doppelschlag von Ungarn folgte, doch Angola antwortete mit drei Treffern und lag nach dem 16:15 von Marilia Quizelete zur Pause erstmals in Führung.
Beide Teams spielten auch nach der Pause keineswegs fehlerfrei, lieferten den Fans in der Halle aber einen packenden und vor allem spannenden Schlagabtausch mit mehreren Wendungen. Angola hatte direkt nach Wiederbeginn die Führung auf zwei Tore erhöht, Ungarn kam aber vor allem dank Katrin Klujber beim 18:18 wieder zum Gleichstand. Kopf an Kopf ging es durch die nächsten Minuten, bis nach einem Doppelschlag von Klujber dann Petra Fueza Tovizi die Ungarinnen beim 27:26 wieder in Vorlage brachte.
Zwölf Minuten waren zu diesem Zeitpunkt noch zu spielen, das Pendel schien sich auf die Seite der Europäerinnen zu neigen. Doch Angola antwortete mit einer einem Doppelschlag zum 28:27 und fand nun durch Vilma Nenganga immer wieder Lücken in der ungarischen Deckung. Ungarn konnte zunächst nur nachziehen, dies aber mit teils sehenswerten Treffern von Nadine Szöllösi-Schatzl, die von Außen erst so genau zielte, dass die Schiedsrichter checken mussten, ob der über den vorderen und hinteren Pfosten wieder herausspringende Ball wirklich hinter der Linie war, und dann mit einem Heber für das 30:30 sorgte.
Die Chrunchtime hatte längst begonnen, jeder Fehler schien vorentscheidende Bedeutung zu haben: Wie der Wechselfehler vor dem Ausgleich, der Angola nicht nur zwei Minuten, sondern auch den Ballverlust gebracht hatte. Und der Afrikameister verlor erneut den Ball, Katrin Klujber warf Ungarn wieder in Führung. Ein Durchbruch von Linkshänderin Juliana Machado ließ Angola wieder hoffen, auf der Gegenseite gab es aber Siebenmeter für Ungarn.
Die Halle feuerte Angolas Torfrau mit Sprechchören an und feierte Marta Alberto nach ihrer Parade. Ungarn blieb zwar in Ballbesitz, am Ende aber blieb nur ein direkter Freiwurf, der in der Mauer hängenblieb. Angola feierte den Punktgewinn, Ungarn wirkte enttäuscht. Dabei können die Ungarinnen am nächsten Spieltag mit einem Sieg gegen die punktlosen Spanierinnen den Einzug ins Viertelfinale so gut wie perfekt machen, Angola dürfte - sofern keine Sensation gegen Frankreich gelingt - am letzten Spieltag vor einem Endspiel gegen Brasilien stehen.
Ungarn: Böde-Biro (2 Paraden), Janurik (9/1 Paraden); Klujber 9/2, Szöllösi-Schatzl 6, Györi-Lukacs 5, Kuczora 4, Füzi-Tovizi 3, Vamos 2, Marton 1, Simon 1, Albek, Debreczenyi-Klivinyi, Papp, Bordas
Angola: Alberto (12/1 Paraden), E. Paulo; Kassoma 9, Nenganga 5, Quizelete 3/1, Carlos 3, Machdado 2, H. Paulo 2, Gabriel 2, Pascoal 2, Mario 1, Rosario 1, Fonseca 1, Bernardo dos Santos
Schiedsrichter: Kurtagic / Wetterwik (SWE)
Strafminuten: 4/4
Siebenmeter: 2/3 ; 1/2
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