04.04.2024, 20:36
Ukraine deutlich überfordert
Deutschlands Handballnationalmannschaft der Frauen hat souverän das Ticket für die kommende Handball-EM gelöst. Mit dem 43:21 (23:11) gegen die Ukraine bleibt die Mannschaft von Markus Gaugisch verlustpunktfrei und ist damit auch vorzeitig Gruppensieger der Qualifikationsgruppe 2. Der Sieg wurde aber möglicherweise teuer bezahlt, denn Alina Grijseels verletzte sich in der ersten Halbzeit und konnte nicht mehr mitspielen.
Mit Spielmacherin Tetiana-Olexandra Prykop und Torhüterin Marina Shalimova gaben zwei Spielerinnen beim nominellen Heimteam Ukraine ihr Länderspieldebüt. Insgesamt hatte das Trainerteam beim vorherigen Lehrgang sechs potentielle Debütantinnen nominiert, von ihnen war auch Spielmacherin Lyubov Rosokha mit nach Heidelberg gereist.
Verletzungsbedingt fehlten Karina Kolodyuk und Vanessa Lakatosh, neun weitere Spielerinnen hatten im Laufe des Qualifikationszeitraums ihre Nationalmannschaftskarriere beendet, darunter auch die Ex-Berlinerin Mariia Gladun. Die Torhüterin hatte bei der 24:31-Auftaktniederlage gegen das DHB-Team in Wetzlar ebenso noch mitgewirkt wie Diana Dmytryshyn, Yevgenia Levchenko, Daria Kot, Maryana Markevich, Tetiana Poliak, Iryna Prokopiak und Milana Shukal.
Markus Gaugisch, der auf Sarah Wachter, Alexia Hauf und Mia Zschocke verzichtete, setzte zum Beginn auf seine Stammbesetzung, Emily Bölk und Xenia Smits übernahmen früh Verantwortung und führten das deutsche Team mit einer Vorlage ins Spiel. Bei der Ukraine waren die Rückraumspielerinnen Valeriia Nesterenko und Karina Soskyda die Aktivposten. Allerdings bekam Deutschland mit drei Treffern zum 8:4 (11.) die Partie unter Kontrolle und erzwang die erste Auszeit der Blau-Gelben.
Deutschland kam auch in der Folgezeit über eine stabile Abwehr zu guten Paraden von Katharina Filter und schnellen Gegenstößen, die Jenny Behrend und Antje Döll erfolgreich abschlossen. Deutschland hatte das Spiel souverän unter Kontrolle, beim 5:12 (17.) folgte daher die nächste Auszeit der Ukraine.
Deutschlands physische Vorteile zahlten sich auf beiden Seiten des Spielfelds aus, mit dem laufintensiven Spiel ihre Rückraumakteure konnte die Ukraine kaum Lücken reißen. Rund zwanzig Minuten waren gespielt, da war durch Behrends‘ Konter zum 16:6 der Vorsprung erstmals zweistellig. Indes wurde die Ukraine auch noch durch die Rote Karte von Alisa Petriv nach einem Foul an Alina Grijseels geschwächt. Deutschlands Spielmacherin musste dann vom Parkett getragen werden. Es sollte dennoch kein großer Bruch ins deutsche Spiel kommen, mit einem deutlichen 23:11 wurden die Seiten gewechselt.
Bundestrainer Markus Gaugisch wechselte im zweiten Durchgang entsprechend auf mehreren Positionen, doch auch die "zweite Garnitur" wollte ihre Qualität unter Beweis stellen, Meret Ossenkopp setzte direkt nach Wiederanpfiff einen Konter, Dinah Eckerle hielt beim 24:12 (35.) einen Siebenmeter. Nachdem Johanna Stockschläder zum 30:14 (40.) gestellt hatte, nahm die Ukraine ihre letzte Auszeit.
Über den Sieg gab es keine Zweifel, Deutschland nutzte nun die volle Breite seines Kaders und Bundestrainer Markus Gaugisch gab bei einer Auszeit beim 34:18 (47.) noch einmal seinem Team konkrete Spielzüge an die Hand, die man "ohne Schnörkel" ausführen sollte. Die DHB-Frauen ließen nicht nach, Lisa Antl machte das 40:20 (56.). Der hohe Erfolg war unter Dach und Fach.
Ukraine: Balog (6 Paraden), Saltaniuk (1 Parade), Shalimova; Smbatian 5/1, Soskyda 3, Kompaniiets 3, Nesterenko 2/1, Kohuch2 , Horilska 2/1, Poimanova 2, Prykop 1, Naumenko 1, Petriv, Kozak, Krasnianska
Deutschland: Filter (6/1 Paraden), Eckerle (9/1 Paraden); Ossenkopp 6, Döll 5, Antl 4, X. Smits 4, Bölk 4, Maidhof 3/1, Behrend 3, Thomaier 3, Grijseels 2, Behnke 2, Schmelzer 2, Stockschläder 2, Reinemann 2, Weigel 1
Schiedsrichter: Line Hesseldal Hansen / Josefine Kusk Jensen (Dänemark)
Zuschauer: 1106
Siebenmeter: 3/5 ; 1/1
Strafminuten: 4/2
Disqualifikation: Petriv (23., grobes Foul)
chs