27.10.2024, 16:37
Magdeburg nicht aufzuhalten
Rund eine Halbzeit sollte der TVB Stuttgart noch mithalten, nach dem Seitenwechsel aber drehte der SC Magdeburg trotz seiner personellen Sorgen auf und feierte letztlich ein klares 36:25 (18:15).
Magnus Saugstrup brachte den SC Magdeburg mit einem Doppelpack schnell in Front (2:0, 4.), Omar Ingi Magnusson ließ den dritten Treffer folgen. Im Gegenzug nutzten die Gastgeber die Lücke in der Defensive und kamen über die Position des Isländers zum Erfolg: Lenny Rubin traf zum 3:1 (5.).
Für die Stuttgarter war es abgesehen von der ersten Parade von Miljan Vujovic das erste Erfolgserlebnis. In den folgenden Minuten boten die Stuttgarter den favorisierten Gästen Paroli und kamen durch einen Siebenmeter von Patrick Zieker zum Anschluss (4:3, 8.). Vorausgegangen war ein Foul von Magnusson an Daniel Fernandez.
Der Magdeburger machte auf der Außenposition in der Abwehr einen Ausfallschritt, Fernandez trat ihm beim Absprung auf den Fuß und rollte schmerzerfüllt durch den Torraum der Porsche-Arena. Der Linksaußen des TVB Stuttgart humpelte nach einer Behandlungspause unter Schmerzen zur Bank. Ein Schreck für die Hausherren, der sich später aber löste: Fernandez konnte auf das Parkett zurückkehren. Magnusson kassierte nach Videobeweis eine Zeitstrafe.
Die Stuttgarter konnten zu diesem Zeitpunkt mit dem Match durchaus zufrieden sein. Man wolle "den SC Magdeburg ein bisschen ärgern", hatte der Hallensprecher vor dem Anpfiff ausgegeben und das gelang. Kurz darauf bestand sogar die Chance zum Ausgleich, doch Sergey Hernandez wehrte den zu harmlosen Ball ohne Probleme ab. Im Gegenzug traf Lukas Mertens zum 6:4 (11.).
TVB-Trainer Michael Schweikardt versuchte es für einen neuen Impuls mit dem wiederholten Einsatz des siebten Feldspieler, bezahlte das jedoch teuer. Erst traf Christian O’Sullivan per Anwurf ins leere Tor, dann brauchte es nach einer Hernandez-Parade nur zwei Pässe bis zum Abschluss des schnell gestarteten Mertens ins verwaiste Netz (9:6, 13.). Nach dem 11:6 (15.) durch Philipp Weber zog Schweikardt die Auszeit.
Magdeburg hatte das Spiel eigentlich im Griff (17:11, 25.), doch dann schlichen sich ungewohnte Nachlässigkeiten ein. Magnusson scheiterte erst von der Siebenmeterlinie und dann im Nachwurf und auch das Tempospiel nach Ballgewinnen griff nicht jedes Mal. Die bissigen Stuttgartert nutzten das aus und starteten den Aufholkampf ausgerechnet in doppelter Unterzahl.
Obwohl Ante Ivankovic und Samuel Röthlisberger innerhalb von 17 Sekunden jeweils eine Zeitstrafe kassiert hatte, verkürzte Patrick Zieker im folgenden Angriff auf 17:13 (27.) und Achilleas Toskas brachte sein Team mit einem Doppelpack auf 18:15 (30.) heran. Dem SCM blieb noch eine gute halbe Minute, doch der letzte Wurfversuch wurde geblockt. So hatte die Drei-Tore-Differenz zur Pause Bestand - ein Achtungserfolg für Stuttgart.
Nach Wiederanpfiff dauerte es jedoch keine fünf Minuten, bis Schweikardt bereits wieder den Auszeit-Buzzer drückte. Der SC Magdeburg hatte durch einen Blitzstart nach der Pause einen 5:1-Lauf hingelegt und den Vorsprung auf 23:16 (35.) ausgebaut. Einer dieser Treffer ging auf das Konto von Albin Lagergren. Der gelernte Rückraumspieler übernahm am heutigen Nachmittag die rechte Außenbahn, da neben Tim Hornke auch Daniel Pettersson (Gehirnerschütterung) und Isak Persson (Fieber) ausfielen.
Der hoffnungsvollen 1. Halbzeit zum Trotz, mussten die Stuttgarter nun abreißen lassen. Das 26:17 (38.) fiel ins leere Tor, nach einer Parade des eingewechselten Nikola Portner erzielte Magnusson den ersten Zehn-Tore-Vorsprung der Partie (27:17, 39.). Schweikardt brachte in Luca Tschentscher einen neuen Mann zwischen den Pfosten. Dieser konnte zwar schnell einen Ball parieren, doch in Schlagdistanz kam man gegen die nun wieder souveränen Magdeburger nicht. Das 30:20 (46.) erzielte Manuel Zehnder per Kempa, eine Parade von Portner später stellte er auf eine Elf-Tore-Differenz.
Die Entscheidung in dieser Partie war spätestens zu diesem Zeitpunkt gefallen, zumal Portner weiterhin mehrere Chancen abnahm. Wiegert verteilte die Kräfte und brachte nach Zehnder auch Tim Zechel am Kreis und Michael Damgaard im Rückraum. Als der SCM-Trainer fünf Minuten vor dem Ende noch einmal die Auszeit nahm, lag sein Team mit 33:24 in Front.
Wenig später mussten die Schiedsrichter zum zweiten Mal an diesem Nachmittag den Videobeweis bemühen, doch nachdem die Köpfe von Lukas Mertens und Samuel Röthlisberger zusammengestoßen waren, gab es keine Bestrafung nach Ansicht des Bildmaterials, ein unglücklicher Zusammenprall. Am Ende feierten die Gäste einen 36:25-Heimsieg.
TVB Stuttgart: Krivokapic, Vujovic (4 Paraden), Tschentscher (7 Paraden); Rubin 7, Laube 5, Zieker 5/1, Fernandez 3/2, Toslas 2, Schöttle 1, Reguart 1, K. Häfner 1, Bacani, Pribetic, Ivankovic, Röthlisberger, Mauch
SC Magdeburg: Hernandez (8 Paraden), Portner (8 Paraden); Magnusson 8/1, Mertens 6, Weber 4, Lagergren 4, Saugstrup 4, O´Sullivan 4, Zehnder 2, Zechel 2, Kristjansson 1, Damgaard 1, Bergendahl, Persson, Musche, Serradilla
Zuschauer:
Schiedsrichter: Thöne / Zupanovic
Siebenmeter: 3/4 ; 1/2
Strafminuten: 6/4
jun