22.04.2024, 16:16
2. Handball-Bundesliga - 29. Spieltag
Am gestrigen Sonntag hat der TV Großwallstadt den TV Hüttenberg mit 26:29 (10:11) besiegt und damit den Derbyfluch komplett beendet. Nachdem man bereits das Hinspiel gegen die Mittelhessen nach acht sieglosen Derbyspielen für sich entscheiden konnte, hat die Mannschaft um Trainer Michael Roth jetzt auch das Auswärtsspiel in Hüttenberg gewonnen.
Obwohl die Blau-Weißen verletzungs- beziehungsweise krankheitsbedingt immer noch einige Ausfälle - Florian Eisenträger, Stefan Salger, Finn Wullenweber und Simon Strakeljahn - zu beklagen hatten, haben sie dem Druck der Hüttenberger Halle standgehalten und einen wichtigen Auswärtssieg, den dritten in Folge, erspielt.
Die erste Hälfte war definitiv das Duell der Torhüter: Petros Boukovinas auf Seiten des TVG überzeugte mit 11 Paraden, Simon Böhne hielt 10 Bälle für die Heimmannschaft. In diesen 30 Minuten entwickelte sich also eine Partie, in der die Führung immer wieder wechselte und der TV Großwallstadt mit einem Tor Vorsprung (10:11) in die Pause ging.
Nach dem Seitenwechsel erhöhte zwar Moritz Klenk sofort auf 10:12, die nachfolgenden Minuten nutzte der TV Hüttenberg dann aber zunächst mit einem 3:0-Lauf für sich und drehte das Ergebnis auf 13:12, ging in der 39. Spielminute sogar mit 3 Toren in Front und zwang Michael Roth zur Auszeit. Die Blau-Weißen trafen zum Anschluss und Adrian Kammlodt erzielte in der 48. Minute den Ausgleich. Jetzt war es an Spannung kaum zu überbieten. Beide Mannschaften kamen zu Torerfolgen, der TVH ging durch David Kuntscher 9 Minuten vor Schluss mit zwei Toren in Front, doch die letzten Spielminuten sollten dem TV Großwallstadt gehören. Frieder Bandlow, Kuno Schauer und Lars Röller stellten auf 24:25 um, der Gegner traf ein letztes Mal zum Ausgleich, bevor Kammlodt, Schauer und zweimal Röller für die Vorentscheidung zum 26:29 - Sieg sorgten.
TVG-Trainer Michael Roth freute sich nach der Partie: "Meistens bin ich aus Hüttenberg nicht so gut gelaunt weggefahren, heute ausnahmsweise mal sehr gut gelaunt, weil wir uns gut ins Spiel gebracht haben. Wir haben in den letzten 15 Minuten unser bestes Spiel gemacht, wo wir unsere Zweikämpfe gewonnen haben, haben uns in der Abwehr reingefuchst, das ist nicht so einfach gegen Hüttenberg. Am Schluss sind wir dann auch in tollen Einzelaktionen erfolgreich zum Abschluss gekommen und natürlich hat unser Torhüter heute auch die entscheidenden Akzente gesetzt."
Stefan Kneer, der Trainer des TVH, haderte mit den Gegebenheiten: "Wir hatten personell ähnliche Vorzeichen wie Großwallstadt, nur kam es bei uns diese Woche mit Hendrik Schreiber und Paul Kompenhans als zwei zentrale Spieler natürlich besonders heftig zum Tragen. Zudem fehlt uns Abwehrchef Moritz Zörb nun auch schon seit mehreren Wochen. Wir hatten uns einen Plan zurecht gelegt und in der ersten Halbzeit auch eine super Abwehrleistung mit einem überragenden Simon Böhne im Tor. Doch dann haben uns besonders im Rückraum auch einfach die Alternativen gefehlt. David Kuntscher war unter der Woche krank, Phillip Opitz hat gestern in der U23 in Dutenhofen gespielt und wir wollten ihn nach siebenmonatiger Verletzungspause nicht direkt reinwerfen. Als wir zu Beginn der zweiten Halbzeit mit drei Toren weg waren, haben wir es nicht geschafft, mit vier oder fünf wegzuziehen. Das Spiel verlief dann in Wellen und wenn es fünf Minuten länger gegangen wäre, wäre es vielleicht ein Unentschieden geworden. Doch dann hält Boukinovas auch noch mal zwei, drei entscheidende Bälle und somit war es dann auch ein verdienter Sieg von Großwallstadt."
Hüttenberg: Grazioli, Böhne, Ruspeler; Reichl 5, Schwarz 3, Rüdiger 3, Weber 3, Klein 3, Kuntscher 3, Kirschner 2/2, Scheibel 2, Ohl 2, Hofmann, Wrackmeyer, Opitz
Großwallstadt: Boukovinas, Minerva; Kammlodt 6, Bicer 5/2, Bandlow 4, Schauer 4, Klenk 3, Röller 3, Mohr 3, Schalles 1, Bayer, Wullenweber, Stark
Zuschauer: 1190
Schiedsrichter: Malte Frank / Leonard Bona
Siebenmeter: 2/3; 2/3
Strafminuten: 8 / 8
PM der Vereine