20.04.2024, 13:40
Sieg vergeben
Der TUSEM Essen muss nach drei ungeschlagenen Spielen in Serie nun eine Niederlage einstecken. In der 2. Handball-Bundesliga unterlag die Mannschaft von Trainer Michael Hegemann dem HSC 2000 Coburg mit 27:31 (14:16) und steht damit auf dem zwölften Tabellenplatz.
Nach drei Spielen ohne Niederlage sollte nun gegen die Franken das nächste Erfolgserlebnis her. Immerhin konnte Trainer Hegemann auf eine weitere Option auf Rechtsaußen zurückgreifen: Felix Eißing stand zum ersten Mal seit Ende Dezember wieder im Kader und durfte nach seiner langwierigen Fußverletzung auf einen Einsatz hoffen.
Die Gäste aus Bayern wollten die kleine Serie des TUSEM beenden, was sie von Beginn an zeigten. Sie stellten eine stabile Abwehr auf die Platte und die Essener hatten durchaus Probleme einen Weg in die Tiefe zu finden. Max Neuhaus konnte die eine oder andere Lücke reißen und sich mit Treffern belohnen. Nach eher mäßigem Start im Angriff drehte der TUSEM die Partie nach zwischenzeitlichem 2:5-Rückstand (10.) auf 7:5 (17.). Nun wirkte er deutlich mutiger und selbstbewusster, stand zudem in der Abwehr ebenfalls stabil.
HSC-Trainer Jan Gorr sah sich gezwungen eine Auszeit zu nehmen und fortan lief es besser für seine Jungs. Sie waren im Angriff nun etwas zielstrebiger und kamen schneller zum Abschluss. Dagegen fand der TUSEM kein richtiges Mittel, weshalb das Ergebnis wieder zugunsten der Gäste kippte. Diese wirkten nun etwas kämpferischer. Dem gegenüber stand ein ebenfalls kampfbereiter Philipp Asmussen, der für die Essener immerhin auf zwei Treffer zur Pause verkürzen konnte (14:16).
Zu Beginn des zweiten Durchgangs schien die Begegnung auf ein Torhüterduell hinauszulaufen, denn beide Schlussmänner wurden nicht nur viel gefordert, sondern waren auch einige Male zur Stelle. Auf Essener Seite konnte Lukas Diedrich zunächst einen noch größeren Rückstand verhindern, auf der anderen Seite sorgte jedoch Kristian van der Merwe dafür, dass der TUSEM nicht so wirklich zurück ins Spiel fand. Die erste Viertelstunde gehörte klar den Franken, die vor allem über den jungen Janis Valkovskis viel Gefahr ausstrahlten und den Vorsprung sogar auf neun Tore ausbauten (16:25, 45.).
Die Vorentscheidung schien in diesem Moment gefallen zu sein, aber die Gastgeber gaben nicht auf. Sie schöpften noch einmal etwas Energie und Hoffnung, wurden dabei lautstark von den heimischen Fans unterstützt. Finley Werschkull war einige Male nach schnellen Gegenstößen in guten Positionen und netzte. Als es dann plötzlich nur noch drei Tore Rückstand waren (25:28, 56.), schien das Spiel tatsächlich noch auf der Kippe zu stehen. Zumal die Coburger in dieser Phase etwas nervös vor dem Tor schienen, so vergab beispielsweise der Ex-Essener Viktor Glatthard freistehend.
Doch der TUSEM vergab letztendlich zu viele Möglichkeiten, scheiterte an van der Merwen oder an sich selbst und musste eine ärgerliche Niederlage einstecken. Letztendlich waren es zu viele kleine Fehler, die sich die Essener erlaubten und die Gäste eben nicht.
"Wir sind erst am Ende emotional in das Spiel gekommen und haben dafür 45 Minuten gebraucht. Das war dann einfach zu spät. Wir verpassen es, wie so oft in der Saison, nach der Halbzeit an unsere gute Leistung anzuknüpfen. Coburg zieht dann weg und für uns ist es dann zu schwer nochmal richtig dranzukommen. Wir müssen in jedem Spiel von Anfang an da sein - das müssen wir für die restlichen Saisonspiele mitnehmen. Wir wollen für die Fans, für uns und für die Jungs, die uns verlassen werden, einen guten Abschluss hinbekommen", bilanzierte TUSEM-Rückraumspieler Max Neuhaus.
Trainer Michael Hegemann sah die Niederlage so: "Wir sind nicht so in die Tiefe gekommen, wie wir uns das vorgestellt hatten. In der Abwehr haben wir zu viele Tore aus dem Rückraum kassiert. Ab der 45. Minute haben wir nochmal etwas Energie gewonnen, aber der Rückstand war so groß, dass wir eine Menge Spielglück gebraucht hätten, um noch etwas holen zu können. Wir sind natürlich enttäuscht über die Niederlage, aber es geht jetzt weiter."
Essen: Fuchs, Diedrich; Werschkull 5, Homscheid 5/5, Neuhaus 4, Ellwanger 3, Asmussen 3, Klingler 2, Wolfram 2, Szczesny 1, Kostuj 1, Schoss 1, Eißing, Mast, Wilhelm
Coburg: van der Merwe, Apfel; Valkovskis 6, Billek 5/2, M. Jaeger 4, Fuß 4, Bis 3, Schäffer 3, F. Jaeger 3, Runarsson 2, Dettenthaler 1, Krone, Glatthard, Obranovic
Zuschauer: 1783
Schiedsrichter: L. Bärmann / N. Bärmann (Graben-Neudorf)
Siebenmeter: 5/5; 2/3
Strafminuten: 6 / 10
PM TUSEM Essen