vor 4 Stunden
Nur noch zwei Punkte vom Abstiegsplatz entfernt
TUSEM Essen bleibt zuhause eine Macht. Gegen die Eulen Ludwigshafen setzte sich die Mannschaft von Trainer Daniel Haase mit 26:24 (11:12) durch und feierte damit den siebten Sieg im siebten Heimspiel.
In der Tabelle der 2. Handball-Bundesliga steht der TUSEM damit auf dem 13. Rang, zog damit auch am Kontrahenden vorbei. Fünf der letzten sechs Spiele hat die Mannschaft von Trainer Johannes Wohlrab verloren, dabei nach gutem Start in die Saison gerade mal einen Punkt geholt. Unterm Strich stehen nach 14 Spieltagen 13:17 Punkte - der Abstand zu Eintracht Hagen auf Platz 17, dem ersten Abstiegsplatz, beträgt nur noch zwei Zähler.
"Die Vorzeichen waren recht klar: eine selbstbewusste Heimmannschaft trifft auf die Eulen, die seit ein paar Spielen nicht mehr gewonnen haben. Von daher war es ein ganz wichtiges Spiel für uns", so Essens Coach Daniel Haase.
"Wir konnten den Ausfall von vier Leistungsträgern nicht kompensieren", kommentierte Eulen-Coach Johannes Wohlrab und verweist damit auf Leistungsträger wie Torgarant Mex Raguse sowie die Kreisläufer Freddy Stüber und Mihailo Ilic und Torhüter Mats Grupe. Dabei ist Ziga Urbic auch nach dem 24:26 von Essen kein Vorwurf zu machen ist: Er parierte elf Würfe, das sind gute 30,6 Prozent. Dennis Wipf (12) und Dominik Plaue (2) verbuchten auf der Gegenseite addiert 14 Paraden.
Schon von Beginn an packten die Gäste beherzt zu, standen in der Abwehr sehr stabil. Der TUSEM hatte es nicht leicht, vor allem Felix Göttler und Nils Homscheid wurden ordentlich bearbeitet. Immer wieder ließen sich die Essener zu Ungenauigkeiten verleiten, mussten somit einem Rückstand hinterherlaufen (4:6, 13.).
Die Eulen fanden einige Lücken in der Abwehr der Hausherren, unter anderem konnten Marc-Robin Eisel und Sebastian Trost diese für sich nutzen und erfolgreich abschließen. So wuchs der Vorsprung noch etwas an (6:9, 20.). Der TUSEM war etwas zu passiv in der Deckung, stabilisierte sich aber im Laufe der Partie.
Auf der anderen Seite holten die Männer von Trainer Daniel Haase noch einmal auf, verkürzten bis zur Pause auf einen Treffer. Aber jedes Tor war harte Arbeit. "Die Freien vom Kreis von unserem Kapitän Haider müssen rein, keine Frage", monierte Eulen-Coach Joh Wohlrab und fand auch: "Wir haben das 7:6 sehr schwach gespielt."
Es war klar, dass der zweite Durchgang noch viel Spannung beinhalten würde. Beide Teams schenkten sich an diesem dritten Adventssonntag nichts, kämpften mit harten Bandagen. Doch trotz vieler intensiver Zweikämpfe blieb die Begegnung zum Großteil fair, es gab nur wenige Zeitstrafen. Dafür sammelte der TUSEM einige positive Erlebnisse, unter anderem eine Doppelparade des starken Dennis Wipf im Tor, außerdem der schnelle Doppeljubel über das Tor von Fynn Hermeling und den direkt anschließenden Treffer von Alex Schoss nach schnellem Ballgewinn beim Anwurf des Gegners. Die Stimmung in der Arena "Am Hallo" war nun auf dem Höhepunkt und das Essener Team beflügelt.
Es blieb jedoch ein hartes Stück Arbeit, denn die Eulen hielten dagegen. Auch Ludwigshafens Keeper Ziga Urbic hatte einen guten Tag, wehrte immerhin elf Abschlüsse ab. Doch der TUSEM kam über einen starken Zusammenhalt zu einer guten Abwehrleistung, hatte zudem mit Dennis Wipf einen starken Rückhalt. Nicht nur das: Wipf belohnte sich sogar mit einem eigenen Treffer!
Die Hausherren fanden nun immer öfter den Weg zum Tor. Nach dem 23:18 durch den verwandelten Siebenmeter von Jan Reimer (54.) schien eine Vorentscheidung gefallen zu sein. Doch die Eulen stellten nun um auf offene Manndeckung und machten es den Essenern noch einmal schwer. Zu leicht gaben diese den Ball ab, weshalb die Gäste sogar auf einen Treffer herankamen (25:24, 59.).
Die Spannung war auf dem Höhepunkt und jede Kleinigkeit würde die Partie nun entscheiden. Aber Nils Homscheid setzte dem Zittern ein Ende und traf mit dem 26:24 zum Sieg. "Vor allem in der zweiten Halbzeit lief sehr vieles für uns. Jeder hat performt, es war ein richtig geiles Spiel. Es war sehr ausgeglichen, aber am Ende waren wir ein bisschen abgezockter. Besonders mit Blick auf unsere aktuelle Auswärtsbilanz sind Heimsiege enorm wichtig für uns und sie machen unglaublich viel Spaß", freute sich TUSEM-Torhüter Dennis Wipf.
"Wir sind in der ersten Halbzeit super reingekommen und haben genau das umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten. Wir hatten eine kompakte Abwehr - so wie bis vor vier Wochen. Einziges Manko war die Chancenverwertung. Wir müssen mit drei, vier Toren in Führung in die Pause gehen", analysierte Johannes Wohlrab.
Auch Trainer Daniel Haase war zufrieden: "Wie wir es am Ende gewonnen haben, ist mir fast schon egal. In der ersten Halbzeit waren wir nicht ganz da und mit dem 11:12 gut bedient. Danach haben Dennis Wipf und Fynn Hermeling gezündet, was wir natürlich auch von unseren Neuzugängen einfordern. Und das machen sie immer besser. In der zweiten Halbzeit hatten wir dann auch das Momentum und die Stimmung in der Halle auf unserer Seite. Da haben dann auch Kleinigkeiten funktioniert, die wichtig waren."
"Wir brauchen Punkte", unterstrich der starke Marc-Robin Eisel. "Wir haben die Mentalität gezeigt, die uns auszeichnet. Wir schaffen es aber nicht, unsere Chancen zu nutzen, verballern zu viele freie Bälle", sagte Eisel.
TUSEM Essen: Wipf (1), Plaue; Wilhelm (2), Göttler (3), Hermeling (5), Wolfram (1), Homscheid (6), Reimer (2/2), Eißing (4), Szczesny, Szuharev, Neuhaus, Kostuj, Mast (1), Werschkull, Schoss
Ludwigshafen: Knudsen, Urbic; Waldvogel, Schaller (1/1), Eisel (7), Zepp, Haider, De Hooge, Grupe (2), Falk (2), Schwarzer (2), Straub (1), Trost (5), Leun (2), Schwarz (2), Romdhane
Zuschauer: 1577 (Sporthalle Am Hallo, Essen)
Schiedsrichter: Gimmler (Magdeburg)/Rips (Stendal)
Siebenmeter: 2/3 ; 1/1
Strafminuten: 6/0
chs