11.02.2024, 08:42
Rote Laterne wieder zurück nach Aue gereicht
Am Freitag hatte Schlusslicht EHV Aue ein Lebenszeichen gesetzt und die Rote Laterne in der 2. Handball Bundesliga an den TuS Vinnhorst weitergereicht, der Mit-Aufsteiger reichte sie aber mit einem Erfolg gegen den TSV Bayer Dormagen umgehend zurück und schöpft wie der EHV im Kampf um den Klassenverbleib neue Hoffnung.
Das Hinspiel hatte Dormagen mit 35:29 für sich entschieden und mit einer Wiederholung im Rückspiel wollten sich die Gäste weitere Luft im Abstiegskampf verschaffen - der Vorsprung auf Vinnhorst hätte auf sieben Punkte anwachsen können. Für die Gastgeber ging es darum den Abstand auf das rettende Ufer zu verkleinern, die Rote Laterne wieder an Mitaufsteiger Aue zurückzureichen und mit einem Sieg die Hoffnung auf eine bessere Rückrunde und den Klassenverbleib anzuheizen.
Die beiden ersten Treffer setzten die Gäste durch Alexander Senden und Finn Schroven, dann sorgte aber ausgerechnet der nachverpflichtete Sven Eberlein bei seinem Debüt für Vinnhorst mit einem Doppelschlag für den Ausgleich zum 2:2. Von da an stabilisierte sich der TuS. Bis zum 7:7 konnte sich kein Team absetzen, dann waren es erneut Eberlein und Fran Mileta, die die erste Zwei-Tore-Führung herausspielten. In dieser Phase wuchs dann auch Torhüter Stefan Hanemann über sich hinaus und parierte einige freie Bälle der Gäste.
Vinnhorst bekam das Spiel in den Griff: Beim 13:9 in der 26. Spielminute betrug die Führung erstmals vier Tore. Dormagen musste unterdessen einen weiteren Rückschlag hinnehmen, Jan Schmidt kam in der Deckung zu spät und sah die rote Karte. Doch Dormagen ließ sich nicht abschütteln, verkürzte wieder auf zwei Tore. Kurz vor Schluss war es Lukas Siegler, der einen Gästekonter spektakulär unterbinden konnte und damit den Treffer zum 15:12 von Matthias Hild ermöglichte. So ging es in die Halbzeitpause.
Vinnhorst startete stark in die zweite Hälfte und baute den Vorsprung bis zur 35. Minute auf 19:13 aus und zeigte zwischendurch sogar Zauberhandball, etwa bei einem Kempapass von Linksaußen Elias Ruddat auf seinen Flügelkollegen Fran Mileta, der kunstvoll vollendete. Aber endgültig abschütteln konnte Vinnhorst die Dormagener weiterhin nicht. Die Gäste kämpften sich nach einer Auszeit zurück in die Partie und hielten den Abstand über die Dauer des zweiten Durchgangs bei drei Toren.
Beim 25:23 in der 50. Minute war das Spiel weiterhin offen. Jetzt trat bei Vinnhorst Matthias Hild wieder in Aktion: Der Linkshänder, der über die ganze Spielzeit schon einige wichtige Tore erzielen konnte, übernahm Verantwortung und traf nach einigen torlosen Minuten zum wichtigen 26:23.
Auch TuS-Keeper Hanemann war rechtzeitig zur Crunchtime wieder auf der Höhe und sicherte den Sieg mit einigen starken Paraden. Als die Gäste schließlich die Abwehr öffneten, um noch irgendwie wieder ins Spiel zu kommen, netzte Nils Schröder mit einem freien Wurf zum 30:26 Endstand.
Der Rest war grenzenloser Jubel beim TuS Vinnhorst. Mit diesem wichtigen Sieg setzte sich der Gastgeber in der Tabelle wieder vor Mitaufsteiger EHV Aue und verkürzte den Abstand auf die Nichtabstiegsplätze zumindest über Nacht auf einen Punkt. Am nächsten Spieltag tritt das Team von Trainer Davor Dominikovic am Montagabend beim TV Hüttenberg an. Dann hofft der TuS auch wieder auf die Hilfe von Kapitän Maurice Lungela, der gegen Dormagen krankheitsbedingt passen musste.
Dormagen steht nur noch drei Punkte vor Vinnhorst auf dem vierzehnten Platz. "Das war heute zu wenig, um hier zu gewinnen. Der TuS war ausgebuffter und galliger und hat verdient gewonnen. Wir haben es nicht geschafft, gegen die harte Abwehr richtig dagegen zu halten und Lösungen gegen die 5:1-Formation zu finden. Wenn wir mal eine Lösung hatten, haben wir die Chancen nicht genutzt und sind am Torwart gescheitert", so ein enttäuschter Matthias Flohr. Für den TuS geht es nächsten Freitag gegen Coburg.
TuS Vinnhorst: Kristoffersen (n.e.), Krebs (n.e.), Hanemann (16 P); Eberlein (5), Mileta (6), Stasch, Buntic, Ruddat, Siegler, Mazic (2), Gertges (5/3), Hagen (1), Timm (2), Mussner, Schröder (3), Hild (6)
TSV Bayer Dormagen: Oberosler (1 Parade), Simonsen (4 Paraden); Reuland (2), Senden (1), Leis, Rehfus (2), Reimer (6/1), Böckenholt, Schroven (5), Strosack, P. Hüter, Träger, Schmidt, Steinhaus (8), Sondermann (2)
Zuschauer: 530
Schiedsrichter: vom Dorff / vom Dorff
Strafminuten: 8 / 8
PM Vereine, red