22.12.2023, 22:36
Siegtreffer fünf Minuten vor dem Ende
In einem von den Deckungsreihen und Torhütern geprägten Zweitliga-Krimi zwischen dem TuS N-Lübbecke und dem TSV Bayer Dormagen fiel der Siegtreffer bereits über fünf Minuten vor der Sirene.
"Besinnlichkeit ist jetzt nicht unser Thema, das muss hintenanstehen. Für uns heißt es jetzt Vollgas in die Rückrunde", so Matthias Flohr, Trainer des TSV Bayer Dormagen vor dem Spiel beim TuS N-Lübbecke. Die Wiesel unterlagen im Hinspiel noch 20:25, inzwischen habe sich der Angriff aber gesteigert. "Darauf baue ich vor dem Rückspiel“, so Flohr.
Viel mehr Tore als im Hinspiel sollte dem Angriff der Gäste, die auf Joshua Reuland, Luis Pauly und Lucas Rehfus verzichten mussten, allerdings nicht gelingen. Dennoch lieferten sie den Gastgebern einen Kampf auf Augenhöhe. Das lag neben der guten Deckung auch an Torhüter Christian Simonsen, der in seinem 100. Zweitligaspiel für den TSV Bayer eine starke Leistung zeigte und für ein Plus zwischen den Pfosten sorgte.
Dank des Rückhalts machten die Gäste aus dem 3:4 mit einer Dreier-Serie ein 6:4 und behaupteten in der Folge die Führung. Allerdings fehlte die Durchschlagskraft in der Offensive um davonzuziehen, der TuS N-Lübbecke konnte beim 10:10 so für den Gleichstand sorgen. Mit einem Remis ging es auch in die Pause, auf der Anzeigetafel stand ein 13:13.
Nach dem Wechsel bot sich den 1.494 Zuschauern in der Merkur Arena ein ähnliches Bild wie im ersten Abschnitt: Beide Mannshaften taten sich enorm schwer mit dem Torewerfen. Mit dem ersten erfolgreichen Wurf nach Wiederbeginn brachte Yannick Dräger die Gastgeber in Vorlage, doch nach einer Dreier-Serie führte Doemagen beim 16:14 dann wieder mit zwei Toren - zudem mussten die Gastgeber nach einer roten Karte auf Dominik Ebner verzichten.
Dormagen haderte mit der Chancenverwertung, Lübbecke aber auch. Tore für Mangelware und erhielten somit umso größere Bedeutung. Beim 21:20 durch Benas Petreikis legte dann wieder der TuS N-Lübbecke vor, so auch beim 22:21 von Tim Wieling und dem 23:22 von Jo Gerrit Genz. Dessen fünf Minuten vor dem Ende erzielte Tor sollte am Ende zum Siegtreffer werden, auf beiden Seiten gingen die folgenden Angriffe ins Leere und so jubelten am Ende die Gastgeber.
"Es war eine brutale Schlacht zwei sehr guter Abwehrreihen. Dass der TuS seit Jahren eine starke Defensive hat, ist bekannt. Aber auch meiner Mannschaft muss ich in dieser Hinsicht großen Respekt zollen. Das Spiel müssen wir jetzt aus den Köpfen bekommen und ab morgen den Fokus voll auf das Essen-Spiel am Dienstag richten", fasste ein - laut Vereinsmitteilung - "sehr enttäuschter" Matthias Flohr das Spiel aus Dormagener Sicht zusammen.
TuS N-Lübbecke:
Katsigiannis (n.e.), Grebenstein (7 Paraden); Genz (4), ten Velde (2), Ebner (2), Hangstein (3/1), Petreikis (2), Dräger (1), Kontrec, Wesseling, Skroblien (3), Kloor, Wieling (6)
TSV Bayer Dormagen:
Juzbasic (n.e.), Simonsen (13 P); Szabo (n.e.), Senden (4), Boehnert, Kremp, I. Hüter (1), Reimer (1/1), Schroven (3), Strosack (5), P. Hüter, Träger, Schmidt (3), Steinhaus (3), Sondermann (1)
Zuschauer: 1.494
Schiedsrichter: Kittel / Scharfe
Strafminuten: 8 / 8 Minuten
Disqualifikation: Ebner (35.) / -
PM TSV, red