03.10.2024, 11:49
Niedersachsen behalten weiße Weste
In einem Handball-Thriller musste sich die TuS Metzingen im Nachholspiel des ersten Spieltages dem VfL Oldenburg mit 26:27 (13:15) geschlagen geben. Das bislang ungeschlagene Oldenburger Team steht somit nach drei Spieltagen an der Spitze der Handball-Bundesliga der Frauen.
Den Auftakt in die neue Saison hatte man sich beim Deutschen Pokalsieger sicherlich anders vorgestellt. Nach drei Spieltagen hat TuS Metzingen bislang lediglich einen Punkt auf der Habenseite. Im Spiel gegen den neuen Tabellenführer aus Oldenburg zeigten die Metzingerinnen nach einer schwachen ersten Halbzeit im zweiten Abschnitt eine deutliche Steigerung und bissen sich in die Partie hinein.
Vor 890 Zuschauern in der Metzinger Öschhalle fiel der erste Treffer der Begegnung erst im fünften Angriff. Oldenburg ging in Führung, doch Metzingen konnte bis zum 3:3 nachziehen, ehe die Gäste beim 3:5 erstmals auf zwei, und wenig später auf drei, Tore davonziehen konnten.
Metzingen fand in der Abwehr keinen Zugriff, obwohl das Spiel der Gäste oftmals nach einem ähnlichen Muster aufgezogen wurde. Auch im Angriff fehlte es an Konsequenz und Spielwitz. Doch auch beim VfL schlichen sich mit zunehmender Spieldauer immer mehr technische Fehler ein. Dies und eine sehr gut aufgelegte Metzinger Torfrau Marie Weiss machten es möglich, dass die Ermstälerinnen beim 9:10 erstmals wieder herankamen bevor beim Stand von 13:15 die Seiten gewechselt wurden.
Metzingen kam deutlich verbessert aus der Kabine und schaffte beim 16:16 erstmals seit der fünften Spielminute wieder den Ausgleich. Die bereits kurz vor der Pause eingewechselte Verena Oßwald übernahm nun ein ums andere Mal Verantwortung und ihr war es mit einem ihrer sieben Treffern beim 21:20 auch vorbehalten, Metzingen in Front zu bringen.
Ein Zeitpunkt, zudem die Partie zu Gunsten der Gastgeberinnen zu kippen schien. Doch Oldenburg blieb dran, egalisierte einen zwei Tore Rückstand und ging seinerseits in der 58. Minute wieder mit zwei Zählern in Führung - 25:27.
Die Schlussminute war dramatisch: Metzingens Naina Klein verkürzte 50 Sekunden vor Spielende auf ein Tor. Oldenburg leistete sich in seinem letzten Angriff einen Fehlpass und die Gastgeberinnen hatten die Chance zum Ausgleich. 21 Sekunden standen noch auf der Uhr, als Dr. Peter Woth eine Auszeit nahm. Der letzte Angriff wurde ausgespielt und es gab ein Foul an Verena Oßwald. Diese führte den Freiwurf rasch aus, Jana Scheib fasste sich ein Herz, traf aber mit einem Wurf aus dem Rückraum nur das Lattenkreuz. Abpfiff.
Metzingens Trainer Peter Woth zeigte sich mit der Leistung seines Teams in der ersten Hälfte nicht zufrieden. "Die zweite Halbzeit macht Mut und darauf müssen wir aufbauen" so der Coach. Sein Gegenüber Niels Bötel war hingegen glücklich über den Sieg: "Heute haben wir das eine Tor mehr gemacht."
TuS Metzingen: Weiss, Schüpbach - Kalmbach (2/1), van Vliet (1), Tröster(3), Petzold, Klein (6), Franz (1), Goldammer, Johansson, Scheib (3), Oßwald (7), Hübner, Franková, Behnke (2), Woth (1)
VfL Oldenburg: Kohorst, Humpert - Borutta (2), Teiken (1), Reinemann (8), Martens, Steffen (2), Lampe (7/4), Feiniler, Pfundstein, Röpcke (1), Korsten, Golla (6), Fragge, Ronge
Siebenmeter: 2/1 - 4/4
Zeitstrafen: 2 - 4
Schiedsrichter: Bona / Frank
Zuschauer: 890
lmk