22.09.2024, 10:49
Überraschend deutlich
Den Thüringer Handballerinnen gelingt im Duell beim Pokalsieger spielerisch ein großer Schritt nach vorn. Am Ende steht ein überraschend deutlicher Erfolg.
Die Bundesliga-Handballerinnen des Thüringer HC haben im zweiten Auswärtsspiel dieser Saison den zweiten Sieg gefeiert. Das Team von Trainer Herbert Müller setzte sich vor 1000 Zuschauern beim Pokalsieger TuS Metzingen mit 36:29 (19:14) durch und steht nun bei 4:2-Punkten. Mit elf Toren ragte Johanna Reichert beim THC heraus. Für Metzingen traf Jana Scheib neunmal.
Die Thüringerinnen bestimmten mit ihrem variablen Angriffsspiel die Anfangsphase und führten nach vier Minuten mit 4:1. In der Folge fanden auch die Gastgeberinnen besser in die Partie und trugen ihren Teil mit einem Zwischenspurt beim 7:7 zu einem rasanten Schlagabtausch bei.
Der THC offenbarte Schwächen im Rückzugsverhalten und geriet in der 16. Minute mit 9:10 in Rückstand. In der Schlussphase der ersten Halbzeit stabilisierten sich die Gäste in der Abwehr und konnten sich in der Offensive auf die überragende Reichert verlassen, die allein bis zur Pause neunmal traf.
Beim 13:13 sahen die 1.000 Zuschauer in der Öschhalle letztmals ein Unentschieden auf der Anzeigetafel. Anschließend zog der THC in den letzten neuen Minuten der ersten Hälfte auf 14:19 davon und Metzingen vermochte es in dieser Phase weder offensiv noch defensiv Lösungsansätze zu finden.
Im zweiten Durchgang hielt sich die Österreicherin als Werferin dezent zurück, was aber nicht ins Gewicht fiel, weil sich die Thüringerinnen spielerisch noch einmal steigerten. Regisseurin Natsuki Aizawa glänzte mit acht Assists und bediente bevorzugt Kreisläuferin Josefine Hanfland, die ihre Chancen konsequent verwertete.
So zog der THC bis zur 40. Minute bereits vorentscheidend auf 24:16 davon. Die Metzingerinnen steckten zwar nicht auf und tasteten sich dank ihrer dynamischen Rückraumspielerinnen noch einmal auf 28:32 (54. Minute) heran. In Gefahr geriet der überzeugende Thüringer Sieg aber zu keinem Zeitpunkt.
Erfolgreichste Werferin der Gäste war Johanna Reichert mit elf Toren. Damit kommt die Rückraumspielerin nun bereits auf 25 Treffer in drei Ligaspielen. Für die Pink Ladies war Jana Scheib mit neun Toren am treffsichersten.
THC-Trainer Herbert Müller - der übrigens keinen Hehl daraus macht, dass er kein Freund der Play-Offs ist - zeigte sich nach der Partie zufrieden: "Die Liga ist extrem ausgeglichen. Heute haben wir es geschafft in den zehn Minuten vor der Pause das Spiel für uns zu entscheiden".
Metzingens Coach Dr. Peter Woth war indes die Enttäuschung anzumerken: "Wir hatten in der Abwehr viel zu wenig Zugriff, da sind wir noch zu brav. Dazu haben wie in Überzahl unnötige Fehler gemacht und die Chancen nicht genutzt", so Woth und Jana Scheib betonte: "Wir haben die Überzahl extrem schlecht ausgespielt, da müssen wir deutlich zulegen."
TuS Metzingen: Weiss (4 Paraden), Schüpbach (1 Parade); Kalmbach (2), van Vliet (2), Tröster, Petzold, Klein (5), Franz (7/3), Goldammer, Johansson, Scheib (9), Oßwald, Hübner (1), Franková (2), Behnke (1), Woth
Thüringer HC: Lövgren Hallberg (8 Paraden), Eckerle (3 Paraden), Nooitmeer, Hendrikse (4), Holm, Pichelmeier (3/1), Niederwieser, Hoffbeck Petersen (1), Aizawa (4), Szabo 4), Reichert (11/2), Hanfland (6), Kuczora (3)
Zuschauer: 1.000
Schiedsrichter: Markus Kauth und Andre Kolb
Siebenmeter: 3/3 ; 3/3
Strafminuten: 2/10
DPA, tus, red