10.03.2024, 18:06
Bietigheim verpasst vierten Titel in Folge
Im Finale des DHB-Pokals kam es vor 3267 Zuschauern in Stuttgart zum schwäbischen Duell zwischen Titelfavorit SG BBM Bietigheim und der TuS Metzingen, die sich gestern in einem spannenden Halbfinale im Siebenmeterwerfen gegen den VfL Oldenburg durchsetzen konnte. In einem spannenden Spiel behielt Bietigheim lange die Oberhand, doch in der Schlussviertelstunde drehte Metzingen das Spiel und holt den ersten Pokalsieg der Vereinsgeschichte.
Bietigheim nahm seit 2018 zum sechsten Mal in Folge am Finale teil und konnte den Pokal die letzten drei Jahre gewinnen. Für Metzingen war es die vierte Finalteilnahme nach 1978, 1980 und 2017. Gewinnen konnten sie den Pokal allerdings noch nie - bis heute.
Dabei sah es lange nicht nach einem Sieg für Metzingen aus. Bietigheim legte schnell vor und ging mit 2:0 in Führung (2.). Doch Julia Behnke fing einen Ball ab und glich per Konter zum 2:2 aus (4.). Von nun an schlichen sich einige Fehler im Angriff der TuS Metzingen ein und die SG nutzte diese für einen 3:0-Lauf (5:2, 7.).
Wenig später erhöhte Jenny Behrend mit ihrem dritten Treffer des Spiels gar zur ersten Vier-Tore-Führung für Bietigheim (7:3, 10.) und TuS-Trainer Werner Bösch musste früh zu seiner ersten Auszeit greifen.
Diese schien zu nutzen. Metzingen konnte mit einem Doppelschlag von Rebecca Rott per Siebenmeter und Naina Klein auf 5:7 verkürzen. Eine Siebenmeter-Parade von der extra eingewechselten Kamilla Kántor, welche bereits im Halbfinale gegen Oldenburg zwei Siebenmeter entschärft hatte, legte den Grundstein für den Anschlusstreffer von Klein (6:7, 14.).
Ein weiterer technischer Fehler der TuS gab Bietigheim die Chance, per Konter wieder auf drei Tore zu enteilen, doch das verhinderte Marie Weiß mit ihrer dritten Parade (8:6, 15). Verena Oßwald gelang wenig später der erneute Anschluss, sodass nun Jakob Vestergaard die grüne Karte zückte (8:7, 17.).
Dennoch konnte Rebecca Rott vom Siebenmeterstrich ausgleichen (8:8, 19.). Von nun an ging es in einem schnell Spiel hin und her. Bietigheim legte vor, Metzingen zog nach (11:11, 23.). Zwei Zeitstrafen in kurzer Zeit gegen Metzingen, nutzte die SG, um erneut drei Toren vorzulegen (15:12, 28.). Mit einer 17:15-Führung für Bietigheim ging es in die Kabine.
Trotz einer Zwei-Minuten-Strafe gegen Naina Klein konnte Metzingen zum Start der zweiten Halbzeit erneut ausgleichen (19:19, 35.). Wenig später kassierte Bietigheims Xenia Smits eine Zeitstrafe, doch Metzingen verpasste in Überzahl mehrfach die Chance, erstmals in diesem Finale in Führung zu gehen (20:20, 38.).
In einer Auszeit gab Jakob Vestergaard seiner Mannschaft neue Impulse, doch die Unterbrechung nutzte eher die TuS für sich. Nach einem verworfenen Siebenmeter der Bietigheimer, konnte Metzingen, getragen von den Fans in der Halle, mit einem Tor vorlegen (22:21, 42.).
Da Bietigheim mehrere Angriffe in Folge vergab, ging Metzingen beim 26:23 (48.) sogar mit drei Toren in Führung und SG-Coach Jakob Vestergaard nahm bereits zehn Minuten vor Spielschluss seine letzte Auszeit.
Metzingen konnte die Drei-Tore-Führung weiter halten (28:25, 52.). Nach mehreren Paraden von Sahra Løngborg kämpfte sich Bietigheim fünf Minuten vor Schluss wieder auf ein Tor (28:27), verpasste aber die Möglichkeit zum erneuten Ausgleich. Die spiel- und wurfstarke Jana Scheib erhöhte für Metzingen mit ihrem achten Treffer abermals auf zwei Tore (29:27, 58.).
51 Sekunden vor Schluss verkürzte Antje Döll zwar nochmals auf ein Tor, aber Jana Scheib machte mit dem 30:28-Treffer den Deckel drauf und sorgt für den ersten Pokalsieg der TuS Metzingen.
TuS Metzingen: Jana Scheib (9), Naina Klein (5), Rebecca Rott (5/5), Marte Juuhl Svensson (4), Verena Oßwald (4), Julia Behnke (1), Viktoria Woth (1), Sabrina Tröster (1), Ida Petzold, Maren Weigel, Svenja Hübner, Anna Frankova, Dagmara Nocun
SG BBM Bietigheim: Karolina Kudlacz-Gloc (7/1), Jenny Behrend (6) Xenia Smits (4), Kelly Dulfer (4), Antje Döll (3/2), Sofia Hvenfelt (2), Dorottya Faluvégi (1), Kaba Gassama Cissokho (1), Klara Birtic, Inger Smits, Anne Johansen, Isabelle Andersson, Noemi Hafra, Vernoika Malá
Zuschauer: 3267
Schiedsrichterinnen: Tanja Kuttler / Maike Merz
Strafminuten: 8 / 6
Merle Klingenberg