05.09.2024, 20:38
Erfolgreicher Auftakt in die Saison
Der VfL Gummersbach ist mit einem Kraftakt in die Saison gestartet, bei der TSV Hannover-Burgdorf setzten sich die Oberberger in einem lange umkämpften Duell mit 32:28 (15:15) durch. Torhüter Kuzmanovic wurde zum Matchwinner der Gäste, auch dank zahlreicher parierter Siebenmetern. Für den VfL war es seit dem Wiederaufstieg der erste Sieg über die Recken.
Ein kurzes Abklatschen und dreißig Sekunden Eingewöhnungszeit, dann hatten die Teams aber auch schon Betriebstemperatur erreicht. Die Schiedsrichter Nils Blümel und Jörg Loppaschewski mussten direkt Justus Fischer und Stepan Zeman nach einer Rangelei am Kreis ermahnen. Die Recken sollten zunächst bis zum 4:3 vorlegen, Gummersbach zog nach.
Hannovers Coach Christian Prokop schickte defensiv eine rein deutsche Formation auf das Parkett. Offensiv bekam Vlad Kulesh dann den Vorzug gegenüber Martin Hanne. Gummersbach hatte die etwas bessere Torhüterleistung mit Dominik Kuzmanovic zwischen den Pfosten. Der Kroate sollte am Ende des ersten Druchgangs schon zwölf Paraden zu Buche stehen haben.
Damit konnten die Oberberger die Führung übernehmen und das Kempator von Tskhovrebadze zum 7:9 (14.) zählte zu den sehenswerten Momenten des ersten Durchgangs. Aber auch Renars Uscins ließ sein Können aufblitzen, mit einem Anspiel hinter dem Rücken auf Steinhauser.
Die Hausherren fingen früh mit den ersten personellen Wechseln an, schickten unter anderem im Rückraum mit Lukas Stutzke, Thomas Solstad und Vilhelm Poulsen gleich drei Neuzugänge auf das Parkett. Mit Joel Birlehm, der zur Pause auf sieben gehaltene Bälle kam, sollte ein weiterer Zugang nun zum Faktor werden, auch die erneute Führung zum 12:11 (21.) ermöglichen und die erste Auszeit der Spielzeit von Gudjon Valur Sigurdsson erzwingen.
Die Oberberger zogen wieder das Momentum auf ihre Seite, auch eine Auszeit der Recken beim 12:12 sollte das nicht ändern. Mit seinem fünften Siebenmetertreffer warf Milos Vujovic die Gäste wieder in die Vorlage. Nachdem Birlehm dem Montenegriner aber den sechsten Versuch abkaufte, wechselte die Führung erneut. Die gut besuchte ZAG-Arena wurde für die Schlussphase des ersten Durchgangs zur Stehtribüne und zum Tollhaus, Bertram Obling konnte aber vom Strich auch Steinhauser einen Wurf wegnehmen - leistungsgerecht wurden beim 15:15 die Seiten gewechselt.
"Wir haben hinten noch nicht den Zugriff bekommen, vorne läuft es ganz gut", bilanzierte Ole Pregler den ersten Spielabschnitt aus Sicht der Gäste. Gummersbach sollte auch den besseren Start in den zweiten Spielabschnitt erwischen, mit einem Doppelschlag sollte Kentin Mahé die Gäste zum 17:19 (36.) werfen.
Die Recken schwächten sich teilweise selbst mit unnötigen Zeitstrafen, Justus Fischer bekam eine für das Laufen durch den Wurfkreis, Marian Michalczik nach Videobeweis wegen eines simulierten Gesichtstreffers im Zweikampf mit Teitur Einarsson.
Gummersbach konnte daraus aber kein weiteres Kapital schlagen, der Vorsprung blieb auch in der Folgezeit bei zwei Toren. Bei den Recken versuchte man im Tor mit Simon Gade einen Impuls zu setzen, aber die Gäste hatten mit Dominik Kuzmanovic weiter den Mann für die spektakulären Paraden auf ihrer Seite, der das Absetzen auf 24:28 (51.) von Julian Köster ermöglichte.
Christian Prokop kündigte in einer Auszeit den siebten Feldspieler an, musste aber zunächst noch eine Unterzahl überstehen. Den Gästen missglückte ein schneller Anwurf, das konnten die Recken zum 26:28 nutzen. Sogar der Anschluss wäre möglich gewesen, doch im Umschaltspiel agierten die Recken mit heißem Kopf, Gummersbach punktete wie schon im ersten Durchgang auch mit einem guten Rückzugsverhalten und einfachen Ballgewinnen.
Gummersbach musste in den letzten fünf Minuten auf Kentin Mahe verzichten, der Franzose kassierte nach einer Hinausstellung in Halbzeit eins fünf Minuten vor dem Ende noch einen Zeitstrafen-Doppelpack nach einem Zweikampf mit Justus Fischer, bei dem er den eroberten Ball nicht direkt wieder freigab und sich über über die ersten zwei Minuten sichtlich ärgerte. Er versuchte sich den Schiedsrichtern noch vergeblich zu erklären.
Hannover-Burgdorf probierte rund 80 Sekunden vor dem Ende mit einer offensiven Deckung noch einmal das Unmögliche möglich zu machen. Aber Gummersbach spielte die Partie souverän zu Ende, mit Parade Nummer 19 vom Siebenmeterstrich gegen Steinhauser sorgte der Kroate Kuzmanovic für die Entscheidung. Mathis Häseler besorgte den 28:32-Endstand.
TSV Hannover-Burgdorf: Birlehm (8 Paraden), Gade (4 Paraden); Steinhauser 10/6, Uscins 4, Fischer 3, Edvardsson 3, Poulsen 2, Michalczik 2, Stutzke 1, Solstad 1, Kulesh 1, Büchner 1, Hanne, Nyfjäll, Gerbl, Feise, Weber
VfL Gummersbach: Kuzmanovic (19 Paraden), Obling (1 Parade); M. Vujovic 8/5, Blohme 5/1, Mahe 4, Köster 4, Vidarsson 3, Tskhovrebadze 2, Häseler 2, Einarsson 1, Horzen 1, Schluroff 1, Kodrin 1, Pregler, Zeman
Zuschauer: 7122
Schiedsrichter: Blümel / Loppaschewski (Berlin)
Siebenmeter: 6/8 ; 6/7
Strafminuten: 12/8
Disqualifikation: Mahé (56, 3. Zeitstrafe)
chs