07.02.2024, 20:40
Gastgeber finden nach Fehlstart ins Spiel
Nach einem 6:11 kämpfte sich die TSV Hannover-Burgdorf beim Re-Start der Handball Bundesliga gegen den VfL Gummersbach in die Partie und übernahm im zweiten Abschnitt die Führung. Bei den Gästen war am Ende die Fehlerzahl zu hoch, so dass die Recken am Ende über einen 32:29 (14:15) jubeln konnten. Hannover festigt damit den sechsten Platz.
Ein Nachbarschaftsduell im vorderen Mittelfeld der Tabelle der Handball Bundesliga lieferten sich die TSV Hannover-Burgdorf und der VfL Gummersbach. Während es für die Gastgeber, die wieder auf Marian Michalczik setzen konnten, die erste Begegnung nach der Pause für die Handball-EM war, hatte Gummersbach am Wochenende in Berlin eine Niederlage im Viertelfinale des DHB-Pokals hinnehmen müssen. Dennoch erwischten die Oberbergischen mit der ersten Spielpraxis im Rücken den besseren Start.
Tilen Kodrin erzielte den ersten Treffer der Begegnung und legte - flankiert von zwei Paraden von Tibor Ivanisevic - auch das 0:2 nach. Auf dieses Tor folgte dann aber die Schnelle Mitte der Recken, die Hannover nach gut vier Minuten erstmals auf die Anzeigetafel brachte. Beide Teams setzten auch in der Folge auf das Tempo, bis zum 3:4 durch Justus Fischer hielten die Gastgeber dabei den Anschluss. In Überzahl wuchs der Abstand dann aber beim 3:6 auf drei Tore an.
Hannover haderte in dieser Phase mit der Chancenverwertung, Tibor Ivanisevic nahm nicht nur weitere freie Würfe sondern auch einen Siebenmeter weg. Auf die vergebenen Chancen folgten einige Unsicherheiten und so wuchs der Rückstand über das 5:9 von Julian Köster auf ein 6:11 durch Tilen Kodrin an. Die 5.609 Zuschauer in der ZAG Arena waren kurz ruhig gestellt. Doch die Stimmung kam schnell zurück, auch weil sich Hannover zurück in die Begegnung kämpfte und Dario Quenstedt für den notwendigen Rückhalt sorgte.
Renars Uscins setzte in dieser Phase einige wichtige Treffer für die Gastgeber, die in der Folge in der Deckung besser in die Zweikämpfe fanden. Tor um Tor kamen die Recken näher, nun machte Gummersbach die Fehler. Und beim 12:13 von Vincent Büchner hatte das Team von Christian Prokop den Anschluss hergestellt.
Im Gegenstoß gelang Maximilian Gerbl der Ausgleich zum 14:14, doch die schnelle Antwort von Julian Köster sorgte dann für den 14:15-Pausenstand - in den beiden letzten Minuten des ersten Abschnitts sollte keinem der beiden Teams mehr ein Tor gelingen.
Im zweiten Abschnitt glich Hannover die Führungen der Gäste zunächst wieder aus, mit einem Doppelschlag von Dominik Mappes und Lukas Blohme legte der VfL dann aber wieder zwei Tore zwischen sich und die Hausherren. Kurz darauf aber sollte das Momentum wechseln: Milos Vujovic konnte den Anschlusstreffer von Renars Uscins noch beantworten, dann aber setzten die Recken zu einer Serie an.
Jonathan Edvardsson und Vincent Büchner egalisierten zunächst, bevor - nach einer weiteren Parade von Dario Quenstedt dann Renars Uscins neun Minuten nach Wiederbeginn für die erste Führung der Gastgeber sorgte. Gummersbach verlor umgehend wieder den Ball, im Gegenstoß legte Vincent Büchner das 22:20 nach. Nach vier Gegentoren in Serie griff Gummersbachs Coach Gudjon Valur Sigurdsson zur Auszeit.
Doch nach der Unterbrechung folgte der nächste Rückschlag für die Gäste: Stepan Zeman hatte Tilen Strmljan im Gesicht getroffen, die Schiedsrichter zogen den Videobeweis zu Rate und entschieden auf eine direkte Rote Karte für den Gummersbacher.
Hannover konnte die Überzahl nicht nutzen, im Gegenteil Julian Köster traf zum Ausgleich. In der Folge legte nun Hannover vor, Gummersbach zog nach - und verpasste beim Stand von 24:24 die Chance auf die Führung gleich zweifach durch Würfe neben das aufgrund einer Zeitstrafe gegen Quenstedt verwaiste Recken-Tor.
Hannover legte so weiter vor, durch Vincent Büchner nach einem Ballgewinn von Justus Fischer beim 27:25 zehn Minuten erstmals mit zwei Toren. Als Milos Vujovic dann auch noch einen Siebenmeter an den Pfosten setzte und auf der Gegenseite Marius Steinhauser aus gleicher Distanz zweifach verwandelte, neigte sich das Pendel zu Gunsten der Hausherren.
Gummersbach tat sich im Positionsangriff schwer - auch nach der letzten Auszeit. Mit dem siebten Feldspieler gelang es den Abstand nach zuvor nur einem Tor in zehn Minuten dann zu halbieren. Doch die Zeit lief bereits für Hannover, das durch Tilen Strmljan und Justus Fischer beim 31:27 wieder auf vier Tore davonzog und in den letzten Minuten auch dank der vier Paraden des eingewechselten Simon Gade Kurs hielt. Am Ende jubelte die Halle über ein 32:29.
TSV Hannover-Burgdorf: Quenstedt (8 Paraden), Gade (5/1 Paraden); Fischer 6, Uscins 6, Büchner 5, Edvardsson 4, Steinhauser 4/3, Gerbl 3/1, Brozovic 1, Hanne 1, Michalczik 1, Strmljan 1, Vujovic, Nyfjäll, Kulesh, Feise
VfL Gummersbach: Ivanisevic (12/2 Paraden), Rebmann; Köster 6, Milos Vujovic 6/4, Kodrin 4, Mappes 4, Blohme 3, Horzen 2, Schluroff 2, Häseler 1, Tskhovrebadze 1, Vidarsson, Schroven, Pregler, Kiesler, Zeman
Schiedsrichter: Marijo Zupanovic / Martin Thöne
Zuschauer: 5609
Strafminuten: 8 / 8
Disqualifikation: Zeman (Gesichtstreffer, Gummersbach, 40.)
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