28.09.2024, 12:50
Crunchtime-Wahnsinn bei GWD:
GWD Minden hat das Topspiel in der 2. Bundesliga gegen den VfL Lübeck-Schwartau dramatisch für sich entscheiden können: Und steht zumindest vorübergehend an der Tabellenspitze.
Die bisweilen verlustpunktfreien Lübecker starteten entsprechend ihrer bisherigen Form in die Partie bei GWD Minden, das in der laufenden Spielzeit grundverändert im Vergleich zum Vorjahr aufgetreten war. Nach acht Minuten betrug die Gäste-Führung erstmals drei Treffer (6:3).
Auch danach blieb die Mannschaft von David Röhrig spielbestimmend und legte weiter vor, obwohl die Ostwestfalen immer wieder erfolgreich verkürzten. Beim Stand von 7:9 quittierte Aaron Ziercke den ausbleibenden Ausgleichstreffer dann mit seiner ersten Auszeit (14.).
Und die Worte des GWD-Trainers zeigten die erhoffte Wirkung. Vorne agierten die Mindener mit wesentlich mehr Sicherheit und Druck, während die eigene Deckung den VfL zunehmend vor Probleme stellte. So gingen die Grün-Weißen nach 23 Minuten erstmals in Front und bauten die Führung zwischenzeitlich sogar auf drei Tore aus. Zur Pause stand es 16:15.
Nach dem Seitenwechsel zeigten sich die Dankerser weiterhin spielbestimmend. Schnell stand wieder ein Plus-Drei auf der Anzeigetafel (18:15, 34.). In der 41. Minute erhöhte GWD, das gerade vorne weiterhin souverän spielte und zudem in Malte Semisch einen starken Rückhalt hatte, auf vier Treffer Differenz (22:18).
Doch dann folgten acht torlose Minuten, die die Gäste aus Lübeck zu nutzen wussten. Tor um Tor robbten sich die Norddeutschen bis zum 22:22-Ausgleich wieder heran und gestalteten die Partie offen. Minden gelang es derweil, zu Beginn der heißen Phase mit einem erneuten Plus-Zwei zu antworten (25:23, 53.).
Doch der VfL ließ sich nicht mehr abschütteln. Stattdessen glich Lübeck erneut aus und riss die Partie dreieinhalb Minuten vor der Schlusssirene sogar zum 26:27 herum. Minden behielt in der Crunchtime aber dennoch den kühleren Kopf und sicherte sich vier Sekunden vor Ende durch ein Tor von Alexander Weck den Heimsieg im Spitzenspiel. Die Auszeit von Röhrig kam zu spät.
"Das Spiel hätte heute in beide Richtungen kippen können aber am Ende hatten wir das Spielglück auf unserer Seite", analysierte Ziercke auf der GWD-Seite: "Wir hatten schon vorher zwei Phasen, in denen wir das Spiel vorher entscheiden können, machen dann aber kleine Fehler, welche Lübeck ausnutzt und zurück ins Spiel kommt. Am Ende bin ich mit dem Ergebnis zufrieden, weiß aber auch, dass wir einiges verbessern können und auch müssen." Mit dem Sieg steht GWD zumindest vorübergehend auf dem ersten Tabellenplatz.
David Röhrig hingegen sagte: "Ich bin grundsätzlich sehr zufrieden mit dem Auftritt meiner Mannschaft. Wir hatten zwei Schwächenphasen im Spiel, einmal ab der 20. Minute, wo unser Angriffsspiel stockt und dann nach der Halbzeit, wo wir zu einfache Ballverluste im Tempospiel haben. Trotzdem kämpfen wir uns gut zurück aber verlieren dann unglücklich mit einem Tor. Das wird schwer für uns zu verdauen."
mao