19.05.2024, 12:48
"Wir haben es von vorne kontrolliert"
Nach dem bereits gesicherten Aufstieg lässt der 1. VfL Potsdam in der 2. Handball Bundesliga nicht nach und machte mit einem 32:27 (15:11) bei Bayer Dormagen vor 1.770 Zuschauern den nächsten Schritt in Richtung Meisterschaft. Gegen Hamm kann diese nächsten Freitag perfekt gemacht werden.
Bei den Adlern des 1. VfL Potsdam fehlte am Samstagabend Lasse Ludwig, der für die Füchse Berlin in Hannover im Einsatz war. Auch auf Joshua Thiele musste Trainer Bob Hanning in Dormagen verzichten. Mit Ludwig fehlte dabei einer der neun Akteure, die die beiden Teams ins Rennen um das beste Nachwuchstalent der Liga entsenden.
Das Team von Matthias Flohr gelang nach knapp zwei Minuten der erste Treffer der Partie. Maxim Orlov legte aber direkt nach. In der neunten Minute scheiterte Max Beneke zunächst am Pfosten, nach einem Ballverlust auf Gastgeber-Seite netzte Adler-Kapitän Karl Roosna dann aber zum 5:3 ein.
Vor allem die Potsdamer Abwehr machte es den Wieseln in den ersten Minuten schwer, in den Spielfluss zu kommen. Mehr als ein Tor Vorsprung gewährten sie dem VfL Potsdam aber zunächst nicht: In Minute 14 stand es 6:5. Anschließend spielten die Gastgeber offensiver, konnten aber dank einem gut aufgelegten Mark Ferjan weiterhin nicht ausgleichen.
In seiner ersten Auszeit des Spiels kritisierte VfL-Trainer Bob Hanning die fehlende Dynamik seiner Jungs im Spiel nach vorne und forderte mehr Tempo. Kurz darauf feierte Max Beneke seine nächsten zwei verwandelten Siebenmeter der Partie - und die Adler ihre erste Drei-Tore-Führung des Abends. Die bauten sie in den verbleibenden zehn Minuten weiter aus, machten mehr Druck nach vorne und belohnten sich mit Toren von Josip Simic und Nils Fuhrmann. Mit einem 15:11 verabschiedeten sich beide Teams in die Pause.
Mit viel Tempo startete auch die zweite Halbzeit. Allein in den ersten fünf Minuten fielen sieben Tore. In der 36. Minute stellte Nils Fuhrmann erneut die Vier-Tore-Führung für die Adler mit seinem Treffer zum 19:15 sicher. Kleine Schwächen der Gastgeber ausnutzend, waren es weiterhin die Potsdamer, die die Spielführung für sich beanspruchten. Aber auch der TSV machte Druck nach vorne und kam noch einmal auf zwei Tore heran. 15 Minuten vor dem Abpfiff nahm Bob Hanning seine zweite Auszeit und forderte erneut "mehr Tempospiel" von seiner Mannschaft.
Das körperbetonte Spiel zehrte sichtlich an den Kräften der Gastgeber, die mit fünf Treffern Rückstand in die letzten zehn Spielminuten gingen. Grund genug für Matthias Flohr nun wiederum sein zweites Time-Out einzufordern. Die Führung wollte sich der VfL Potsdam aber nicht mehr nehmen lassen. Josip Simic, Nils Fuhrmann und Marcel Nowak sorgten, auch in Unterzahl, für gute 1:1-Situationen und die Treffer zum 31:27. Nils Fuhrmann machte kurz vor dem Schlusspfiff den 32:27-Sieg perfekt.
"Wir wussten, dass das hier heute eine schwere Aufgabe wird", erklärte Potsdams Max Beneke nach der Partie und fügte an: "Wir haben uns auf einen Fight eingestellt und den haben wir auch bekommen. Es war zwischendurch sehr schwer für uns, aber am Ende haben wir dennoch mit fünf Toren gewonnen. Das war auf jeden Fall ein echter Arbeitssieg heute. Wir hoffen jetzt darauf, die Meisterschaft nächste Woche zuhause perfekt machen zu können."
Potsdams Trainer Bob Hanning befand: "Das war heute ein von vorne dominiertes Ergebnis, das auch nie wirklich gefährdet war. Wir haben es von vorne kontrolliert. In der ersten Halbzeit war das Ergebnis nicht so, wie es hätte sein können. Im Großen und Ganzen haben wir unsere Aufgabe aber souverän gemeistert und sehr abgeklärt gespielt."
"Wir haben ein tolles, temporeiches Handballspiel gesehen", erklärte Dormagens Coach Matthias Flohr. "Wir sind in der ersten Halbzeit von Potsdam ab und an überrollt worden. In der zweiten Hälfte waren sie dann abgezockt genug und haben uns nicht näherkommen lassen", resümierte Flohr, der im Kampf um den Klassenerhalt die ausstehenden zwei Partien in Minden und gegen Dresden gewinnen will: "Wir sind immer noch nicht durch und benötigen noch einen Punkt. Ich möchte mit einem Erfolg den Klassenerhalt finalisieren. Dafür werden wir kommende Woche wieder hart arbeiten."
TSV Bayer Dormagen: Oberosler (6 Paraden), Simonsen (3 P); Reuland (1/1), Senden (2), Boehnert, Rehfus (7), I. Hüter, Reimer, Böckenholt (2), Schroven (4), Strosack (1), P. Hüter, Träger, Schmidt (1), Steinhaus (6), Sondermann (3)
1. VfL Potsdam: Höler (0 Paraden), Ferjan (11 P); Hansson, Schramm, Simic (8), Siemer, Beneke (5/3), Kofler (1), Nowak (3), Orlov (5), Gorpishin, Roosna (2), Fuhrmann (6), Sauter (2)
Zuschauer: 1.771 (Bayer Sportcenter, Dormagen)
Schiedsrichter: Thiyagarajah / Thiyagarajah
Strafminuten: 6 / 4
PM Vereine, red