vor 16 Stunden
Wolff und Duvnjak überragen
Trotz des Ausfalls von vier Leistungsträgern konnte der THW Kiel gegen die TSV Hannover-Burgdorf einen Start-Ziel-Sieg einfahren. Hinten überragte Andreas Wolff mit 14 Paraden, vorne war vor allem auf Domagoj Duvnjak Verlass. So jubelten die Zebras nach 60 Minuten über einen 28:24 (18:12)-Heimsieg.
Mit lediglich 13 Spielern ging der THW Kiel in das Heimspiel gegen die TSV Hannover-Burgdorf. Zu der verletzten Rückraumachse um Harald Reinkind, Nikola Bylik und Elias Ellefsen á Skipagötu gesellte sich am Wochenende auch Hendrik Pekeler: Der Kreisläufer fällt mit einem Sehnenriss im Daumen voraussichtlich bis Anfang Februar aus. Angesichts der Verletzungsmisere forderte Filip Jicha vor der Partie, "All-in" zu gehen.
Und das taten seine Spieler auch: Vor mehr als 10.000 Zuschauern legten die dezimierten Zebras in der Kieler Wunderino Arena einen Traumstart hin: Nachdem sich Andreas Wolff und Joel Birlehm zunächst auf beiden Seiten mit einer Parade auszeichnen konnten, brachten Bence Imre vom Strich und Lukas Zerbe die Hausherren in Führung. Erst nach fünf Minuten konnte Jonathan Edvardsson für die TSV netzen.
Doch der THW dominierte weiterhin: Rune Dahmke und Emil Madsen erhöhten auf 4:1 (9.). Diese Drei-Tore-Führung konnten die Kieler in den folgenden Minuten halten (6:3) - auch dank Andreas Wolff, der mit vier Paraden in den ersten zehn Minuten auf eine Quote von 57 Prozent kam. So konnten die Hausherren immer wieder auf plus Vier stellen (8:4, 13.).
Auch eine Unterzahlsituation - Domagoj Duvnjak kassierte in der Abwehraktion nach seinem Treffer zum 9:5 eine Zeitstrafe - überstanden die Zebras unbeschadet. Als Emil Madsen für den ersten Fünf-Tore-Vorsprung sorgte, buzzerte Christian Prokop zu seiner ersten Auszeit (10:5, 16.). "In zwei Wochen ist Weihnachten. Heute ist kein Tag für Geschenke, aber jeder schenkt hier irgendwas her", kritisierte der TSV-Coach.
Seine Worte wirkten: Mit Hilfe von guten Abwehraktionen konnten die Recken auf drei Treffer verkürzen (10:7, 19.). Bis zum 12:9 blieben die Gäste dran, dann erhöhten Duvnjak und Eric Johansson jedoch per Doppelschlag auf 14:9. Thomas Solstad setzte den zehnten Treffer der Hannoveraner, ehe sich die Niedersachsen selbst schwächten: Vincent Büchner versuchte den Ball zu klauen, traf Duvnjak dabei allerdings im Gesicht. Nach Ansicht der Videobilder sah der Linksaußen die rote Karte.
In der Folge konnte der THW den Vorsprung bei fünf Treffern halten (16:11, 27.). Gut eine Minute vor der Pause stellte Emil Madsen sogar erstmals auf plus Sechs. Mit einer 18:12-Führung gingen stark aufspielende Kieler in die Kabine und konnten an diese gute Leistung auch in der zweiten Hälfte anknüpfen. Nach der zehnten Parade von Andreas Wolff erhöhte Eric Johansson auf 21:14 (36.).
Als Marius Steinhauser und Hannes Feise den Fünf-Tore-Rückstand wieder herstellten (22:17, 41.), schienen sich die Recken noch einmal ins Spiel zu kämpfen. Doch der Aufwind war nicht lange zu spüren: Die Kieler schnappten sich erneut den Ball und erhöhten per Doppelschlag auf 24:17, sodass Christian Prokop in der 44. Minute zu seinem zweiten Timeout griff.
Die Impulse des Recken-Trainers griffen: Per 3:0-Lauf verkürzten die Hannoveraner auf 24:20. Nun war es Filip Jicha, der zur Auszeit buzzerte. Simon Gade nahm Rune Dahmke einen Wurf weg, doch auch Andreas Wolff war gegen Steinhauser zur Stelle. So beendete Domagoj Duvnjak die achtminütige Torflaute der Hausherren mit seinem Treffer zum 25:20 und holte dabei auch noch eine Zeitstrafe gegen Lukas Stutzke heraus.
In Überzahl traf Duvnjak mit seinem sechsten Treffer dann nach einem Ballgewinn auch noch zum 26:20, sodass sich Christian Prokop acht Minuten vor dem Abpfiff zu seiner letzten Auszeit gezwungen sah. Doch für die Recken war nichts mehr zu holen. Zwar konnten die Niedersachsen in den Schlussminuten auf vier Treffer verkürzen, unterlagen schließlich jedoch mit 24:28.
THW Kiel: Wolff (14 Paraden), Mrkva; Duvnjak (7), Landin, Överby, Wiencek (1), Pabst, Johansson (4), Dahmke (2), Zerbe (3), Kutz, Madsen (6), Imre (5/4)
TSV Hannover-Burgdorf: Birlehm (5 P.), Gade (2 P.); Poulsen (1), Uscins (3), Steinhauser (8), Michalczik, Kulesh, Edvardsson (1), Gerbl, Stutzke (5), Hanne, Solstad (2), Fischer (1), Feise (2), Ayar, Büchner (1)
Schiedsrichter: Martin Thöne / Marijo Zupanovic
Strafminuten: 8 / 6
Disqualifikation: - / Vincent Büchner (23., Gesichtstreffer)
Merle Klingenberg