20.12.2023, 22:17
Tomas Mrkva überragend:
Der THW Kiel feierte am Mittwochabend einen ungefährdeten 34:20 (14:8)-Erfolg gegen die TSV Hannover-Burgdorf. Die Recken fanden offensiv zu selten Lösungen - und scheiterten immer wieder am überragenden Tomas Mrkva.
In den ersten Minuten war es noch eine offene Partie. Die TSV Hannover-Burgdorf hielt bis zum 4:3 (9.) durch Vincent Büchner den Kontakt; sowohl Tomas Mrkva als auch Gäste-Keeper Dario Quenstedt an alter Wirkungsstätte konnten die ersten Paraden für sich verbuchen. Dann setzten sich die Gastgeber jedoch leicht ab (6:3, 11.) und Mrkva entschärfte einen Strafwurf von Maximilian Gerbl.
Nach einer knappen Viertelstunde lag der THW Kiel so weiterhin in Front: Steffen Weinhold erhöhte mit einem ansatzlosen Schlagwurf über den Block von Martin Hanne wieder auf drei Tore. Der Recken-Rückraumspieler konterte im Gegenzug mit einem Eins-gegen-Eins, brach durch und holte eine Hinausstellung gegen den Linkshänder heraus. Gerbl machte es besser als zuvor und verwandelte den folgenden Siebenmeter zum 8:6 (16.).
Die Partie wurde nun zunehmend hitziger, auch Fischer kassierte eine Zeitstrafe. Der THW Kiel konnte aus den Räumen jedoch mehr machen und profitierte zudem von einem einfachen Ballverlust der Gäste. So stellte Pekeler auf 10:6 (18.). Recken-Coach Prokop reagierte und zog die Auszeit.
Seiner Mannschaften fehlten jedoch weiterhin die Lösungen im Angriff. Die Recken ließen den Ball zu oft nahezu im Stand laufen, ohne Druck auf das Tor zu entwickeln. So fehlten auch die Räume für Kreisläufer Fischer, der kurz darauf die zweite Zeitstrafe sah (20.).
Auch Weinhold sah wenig später bereits seine nächste Hinausstellung (23.). Im Gegensatz zu den Gästen spielten sich die Hausherren allerdings weiterhin gut Chancen heraus und konnten sich so über ein 12:7 (25.) bis zur Pause auf sechs Tore absetzen - mit einem 14:8 ging es in die Kabinen.
Ein Faktor dabei war auch Tomas Mrkva, der starke Paraden zeigte und auf eine Quote von über 50 Prozent kam. Auch nach Wiederanpfiff knüpfte der Tscheche an seine Leistung an. Die Defensive war ebenfalls hellwach: Nach einem Steal traf Niclas Ekberg per Gegenstoß zum 18:9 (37.) und Prokop nahm kurz nach der Pause bereits eine Auszeit. An der unterirdischen Wurfquote (39 Prozent) änderte jedoch auch die Besprechung nichts.
Die Kieler zogen ihr Spiel souverän durch und setzten sich weiter ab: Elias Ellefsen a Skipagotu sorgte für den ersten Zehn-Tore-Vorsprung (20:10, 39.). Die Entscheidung war gefallen; Hannover konnte an diesem Tag vorne wie hinten nicht die Leistung abrufen, die notwendig gewesen wäre, um dem THW Kiel gefährlich zu werden.
Zudem lief bei den Zebras ziemlich viel zusammen. Der eingewechselte Samir Bellahcene, dessen Vertragsverlängerung vor dem Spiel ebenso bekannt gegeben worden war wie die von Rune Dahmke, konnte sich auszeichnen und vorne netzte Ellefsen a Skipagotu zum 26:15 (50.) ein.
Der junge Färinger war mit sechs Toren - zusammen mit Karl Wallinius - bester Werfer der Gastgeber. Am Ende betrug die Differenz in ausverkaufter Halle beim 34:20 sogar vierzehn Tore. Für die Recken, die in der Tabelle mit nun 19:17 Punkten den Anschluss an das Verfolgerfeld verlieren, erzielte Uladzislau Kulesh (5) die meisten Tore. Kiel hält mit 26:10 Punkten hingegen den Druck auf das Spitzentrio der Handball Bundesliga aufrecht.
THW Kiel:
Ellefsen a Skipagotu 6, Wallinius 6, Ekberg 5/1, Pekeler 4, Johansson 3, Reinkind 2, Weinhold 2, Wiencek 2, Bilyk 1, Dahmke 1, M. Landin 1, Överby 1
TSV Hannover-Burgdorf:
Kulesch 5, Gerbl 3/2, Strmljan 3, Brozovic 2, Fischer 2, Ayar 1, Büchner 1, Edvardsson 1, Hanne 1, Michalczik 1/1
Zuschauer: 10285 (ausverkauft)
Schiedsrichter: Adrian Kinzel / Sebastian Grobe
Strafminuten: 8 / 4