10.05.2023, 22:51
Champions League am Mittwochabend
Der THW Kiel droht das Final Four in der Champions League zu verpassen. Im Viertelfinal-Hinspiel unterlagen die "Zebras" zu Hause Paris Saint-Germain und müssen nun auswärts die Kastanien aus dem Feuer holen.
Bitterer Rückschlag für den THW Kiel. Der deutsche Rekordmeister unterlag zu Hause dem französischen Starensemble von Paris St. Germain mit 27:31 (12:13) und steht damit vor dem Viertelfinal-Aus in der Champions League.
Ohne die verletzten Steffen Weinhold (Schulterverletzung) und Eric Johansson (Handbruch) geriet der THW rasch in Bedrängnis, Trainer Filip Jicha setzte schon früh auf den siebten Feldspieler, damit die Kieler gegen die kompakte Gäste-Abwehr zu besseren Wurfchancen kommen. Dennoch taten sich die Hausherren schwer, hatten nach 25 Minuten erst acht Tore erzielt - und gerieten ins Hintertreffen.
Kiel ging mit dennoch nur mit einem Tor Rückstand (12:13) in die zweite Halbzeit, kam dann aber schlecht aus der Pause. Es dauerte etwas mehr als sechs Minuten, ehe der THW zu seinem ersten Tor in Hälfte zwei - zuvor war unter anderem Niclas Ekberg mit einem Siebenmeter an dem ehemaligen Kieler Keeper Andreas Palicka gescheitert.
Der Pariser Vorsprung wuchs in dieser Phase mehrmals auf drei Treffer an. Kiel kämpfte aber und glich in der 44. Minute zum 19:19 sogar aus, doch ein Einbruch in der Schlussphase kam den deutschen Rekordmeister am Ende teuer zu stehen. Die abgezockten Franzosen zogen wieder weg, PSG-Schlussmann Jannick Green stellte in der 51. Minute mit einem Wurf in das leere Tor den Drei-Tore-Vorsprung wieder her (26:23).
In der Schlussphase kam es noch dicker für die Norddeutschen, denen auch starke neun Treffer von Sander Sagosen nicht reichten. Hendrik Pekeler sah die Rote Karte (59.), PSG gewann 31:27 (13:12) und stieß damit die Tür zum Final Four weit auf. "Wir hatten große Probleme, Tore zu erzielen und haben durch dumme Fehler leichte Gegentore bekommen", gab Sagosen zu und forderte: "Jetzt müssen wir vier Tore aufholen, das ist nicht unmöglich. Wir müssen arbeiten."
Das Rückspiel steht am kommenden Mittwoch in Paris (20.45 Uhr) an. Neben dem THW kann mit dem SC Magdeburg eine weitere deutsche Mannschaft das Finalturnier erreichen, die Sachsen-Anhalter haben im Vergleich zum THW nach ihrem 22:22 bei Wisla Plock bessere Aussichten.
Tore THW Kiel: Sagosen 9, Reinkind 5, M. Landin 3/2, Wiencek 3, Dahmke 2, Ekberg 2/2, Zarabec 2, Wallinius 1
Paris St. Germain: Kristopans 6, Prandi 6, Sole Sala 6, Syprzak 6/2, L. Steins 3, Gibelin 1, Grebille 1, Green 1, P. Nenadic 1
Schiedsrichter: Vaidas Mazeika (Litauen)/Mindaugas Gatelis (Litauen)
Zuschauer: 9821
Strafminuten: 12 / 12
Disqualifikation: Pekeler (58./3. Zeitstrafe) / Kristopans (55./3. Zeitstrafe)
drm