22.02.2024, 20:34
10:13 in zweiter Halbzeit gegen Bitola
Der THW Kiel hat mit einem insgesamt ungefährdeten in der zweiten Halbzeit aber zähen Sieg gegen Pelister Bitola den nächsten großen Schritt in Richtung direkten Viertelfinaleinzug in der Machineseeker EHF Champions League im Handball gemacht. Nach einem 19:10 zur Pause steuerte der THW zu einem 29:23-Erfolg, die Gäste - ohne Punkt als Schlusslicht angereist - feierten mit der gewonnenen zweiten Hälfte zumindest einen Achtungserfolg.
Der THW Kiel besiegte am Donnerstag den nordmazedonischen Champion Eurofarm Pelister mit 29:23 (19:10) und bleibt mit 18:6 Punkten Tabellenführer der Gruppe A der Machineseeker EHF Champions League im Handball. Kiel hat nun zwei Punkte Vorsprung auf Aalborg sowie je fünf auf Paris und Kielce, die sich am späteren Abend gegenüber standen.
Bei einem Remis wäre der THW Kiel vorzeitig als einer der beiden Gruppenbesten direkt im Viertelfinale. Da sich Paris gegen das ersatzgeschwächte Kielce am Ende allerdings deutlich durchsetzte, benötigt der Handball Bundesligist noch einen Punkt um die Play-off Runde, in der die Teams auf den Plätzen drei bis sechs überkreuz die weiteren Viertelfinalisten ausspielen, zu überspringen.
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Für den THW Kiel gab es bereits vor dem Spiel gegen das punktlose Schlusslicht Eurofarm Pelister Bitola einen ersten Rückschlag: Tomas Mrkva wurde beim Einwerfen von einem vom Pfosten zurückspringenden Ball im Gesicht getroffen. Der Torhüter ging benommen in die Kabinen - Samir Bellahcene musste die Verantwortung so alleine schultern und zeigte gleich in den ersten Minuten seine Klasse.
Mit den ersten Paraden von Samir Bellahcene und einer guten Deckung im Rücken setzte sich der THW Kiel früh ab, nach einem Solo des gut aufgelegten Elias Ellefsen á Skipagötu hieß es 3:0. Der früher in der Handball Bundesliga aktive Bogdan Radivojevic erzielte den ersten Treffer für die Gäste, doch die Gastgeber antworteten mit einer Dreier-Serie zum 6:1 - bereits nach neun Minuten nahm Coach Branislav Angelovski die erste Auszeit der Gäste.
Der THW Kiel gab aber weiter den Ton an, über ein 8:2 wuchs der Vorsprung beim 11:4 erstmals auf sieben Tore an. Den Treffer hatte Eduardo Gurbindo erzielt, der nach zweimonatiger Verletzung sein Comeback feierte. Der Favorit sprühte vor Spielfreude, vor allem Elias Ellefsen á Skipagötu düpierte die Deckung der Gäste immer wieder - so auch beim 17:7, der ersten Zehn-Tore-Führung. In den verbleibenden fünf Minuten des ersten Abschnitts lockerte Kiel den Griff, mit einem 19:10 ging es in die Kabinen.
Die Nachlässigkeiten zu Ende des ersten Abschnitts setzten sich beim THW Kiel auch nach Wiederbeginn fort. Zunächst aber gab es als Antwort auf den ersten Treffer von Bitola ein sehenswertes Anspiel von Harald Reinkind auf Domagoj Duvnjak, der nach seinem Treffer dann selbst mit einem No-Look-Pass Eduardo Gurbindo bediente. Gurbindo sorgte beim 22:12 auch für die erneute Zehn-Tore-Führung - dann aber gab es aber einen Bruch im Spiel des Favoriten.
Angesichts der deutlichen Führung verlor der THW Kiel den Fokus. Die technischen Fehler häuften sich und luden Pelister Bitola zu einfachen Treffern aus dem Gegenstoß ein. Nach drei Gegentoren in Serie konnte Samir Bellahcene beim Stand von 22:15 zwar einen freien Konter parieren, doch auf der Gegenseite war nun auch Urban Lesjak im Spiel. Der Außenseiter setzte seinen Lauf fort, beim 22:17 war der Zehn-Tore-Abstand halbiert.
Nach dem Weckruf von Rune Dahmke traf der THW Kiel wieder und schien nach einem Siebenmeter von Niklas Ekberg beim 25:17 das Heft wieder in der Hand zu haben. Es folgten allerdings weitere Fehler und beim 25:20 war der Abstand sieben Minuten vor dem Ende wieder auf fünf Tore geschrumpft - und dann scheiterte Niklas Ekberg mit einem Siebenmeter. Der Kieler konnte allerdings im Nachwurf verwandeln und so blieb der THW bis zum 29:23-Endstand auf Kurs. Pelister Bitola nahm allerdings zumindest den Achtungserfolg der gewonnenen zweiten Halbzeit mit auf die Heimreise.
THW Kiel: Bellahcene (10 Paraden), Mrkva; E. Ellefsen a Skipagotu 8, Gurbindo 4, Bilyk 3, Ekberg 3/2, Dahmke 2, Wallinius 2, Wiencek 2, Bellahcene 1, Duvnjak 1, M. Landin 1, Pekeler 1, Reinkind 1, Överby, Weinhold, Johansson
HC Eurofarm Pelister Bitola: Lesjak (13 Paraden), Kizikj (1/1 Paraden); Radivojevic 6/4, Peshevski 4, Cehte 3, Kuzmanovski 3, Kuzmanoski 2, Manaskov 2, Gjorgowski 1, Piechowski 1, Tankoski 1, Tajnik, Borzas, Kosteski, Petrovic, Atanasijevski
Zuschauer: 6428 (Wunderino Arena, Kiel)
Schiedsrichter: Adam Biro / Oliver Kiss (HUN)
Strafminuten: 2 / 8
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