26.03.2023, 15:41
Däne stellt neuen Karriere-Rekord auf
Der THW Kiel hat das Topspiel gegen Spitzenreiter Berlin mit 36:29 für sich entschieden. Matchwinner war THW-Keeper Niklas Landin, der einen Karriere-Bestwert aufstellte.
Drei Punkte Rückstand und ein Spiel weniger absolviert: Kiel wusste, was die Stunde gegen Berlin geschlagen hatte. Ein Sieg, und die Meisterschaft wäre wieder in eigener Hand.
Angepeitscht von 10.285 Fans erwischten die Hausherren den besseren Start. Eric Johansson (acht Treffer) überzeugte in der Offensive, Keeper Niklas Landin wuchs einmal mehr über sich hinaus (elf Paraden in der ersten Hälfte), machte klarste Torgelegenheiten zunichte. Die Norddeutschen zogen auf 14:10 (24.) und 17:13 (29.) davon.
Doch Berlin, das in der Vorrunde noch mit 34:26 triumphiert hatte, ließ nicht locker und schlug vor der Pause noch zweimal zu. Allein in puncto Chancenverwertung und bei Kreisanspielen in der Abwehr musste sich der Tabellenführer deutlichere Kritik gefallen lassen.
Doch nach der Pause waren die Gäste dem Dauerdruck an der Förde nicht mehr gewachsen. Vor allem Landin nervte Berlin, Kiel zog in der 35. Minute auf fünf Tore davon (22:17). Füchse-Trainer Jaron Siewert nahm sofort eine Auszeit. "Alle wieder sammeln, wir haben noch genügend Zeit", versuchte er zu beruhigen.
Es half nicht viel. Die Zebras kamen immer wieder zu leichten und vor allem freien Abschlüssen, Berlins Keeper Dejan Milosavljev bekam kaum mal einen Körperteil an den Ball. Nach einem herrlichen Kreisanspiel von Johansson auf Overby stand es in der 46. Minute 29:24.
Spiel entschieden? Noch nicht ganz. Overby handelte sich eine Zeitstrafe ein, der starke Routinier Robert Weber verkürzte auf 26:29 (50.). Der Berliner Hoffnungsfunke verglühte nach der 16. Parade des zweimaligen Welthandballers Landin aber recht schnell. Da die Zebras auch offensiv kaum auszurechnen waren und Duvnjak auch noch in Fahrt kam, gab es schon wenige Minuten vor Schluss am Sieg nichts mehr zu rütteln. 23 Paraden gelangen Landin beim 36:29-Erfolg insgesamt - ein neuer Karrierebestwert.
"Im Großen und Ganzen haben wir ein gutes Spiel gezeigt. Aber Niklas Landin war heute eine Nummer zu groß für uns", sagte Berlin Fabian Wiede nach der Partie. Und was sagte der Däne selber? Landin blieb bescheiden: "Es war ein richtiges Spitzenspiel", sagte der 34-Jährige, der Kiel zum Saisonende Richtung Heimat verlassen wird. Es habe "extrem" Spaß gemacht. "Die Paraden sind eine Sache, die zwei Punkte eine andere."
Tore THW Kiel: Johansson 8, Duvnjak 6, Pekeler 5, Dahmke 3, Ekberg 3/3, Reinkind 3, Överby 3, Bilyk 2, Wiencek 2, M. Landin 1
Füchse Berlin: M. Vujovic 6, R. Weber 5/1, Marsenic 4, Freihöfer 3, Holm 3, Gidsel 2, Wiede 2, Andersson 1, Darj 1, Drux 1, Kopljar 1
Schiedsrichter: Ramesh Thiyagarajah (Gummersbach)/Suresh Thiyagarajah (Gummersbach)
Zuschauer: 10285
Strafminuten: 8 / 4
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