12.09.2024, 20:30
Göppingen scheitert an eigener Fehlerzahl
Große Sorgen machte sich der THW Kiel vor der Partie mit Blick auf den dünn besetzten Rückraum. Davon war im Spiel gegen Frisch Auf Göppingen allerdings nicht viel zu merken. Besonders Emil Madsen glänzte mit neun Treffern in der ersten Hälfte und legte gemeinsam mit den zahlreichen Paraden von Andreas Wolff den Grundstein für den 33:24(17:11)-Heimsieg der Zebras.
Frisch Auf Göppingen ist nach einem personellen Umbruch mit sieben Neuzugängen in die neue Spielzeit gestartet. Im ersten Spiel gegen den HSV Hamburg gab es ein Remis. Der THW Kiel unterlag unterdessen mit 27:32 bei den Rhein-Neckar Löwen. Zu der ohnehin schon großen Anzahl an Verletzten kam nach der Auftaktpartie auch noch Karl Wallinius, sodass die Zebras mit großen Sorgenfalten und nur drei Rückraumspielern in das Spiel starteten. Doch auch Rune Dahmke hatte vorab seine Dienste im Rückraum angeboten.
Die Zuschauer in der Kieler Wunderino Arena mussten ganze vier Minuten und 39 Sekunden auf den ersten Treffer warten. Bevor Emil Madsen das Kieler Publikum erlöste, konnte Andreas Wolff schon mehrere Bälle parieren, doch auch Tibor Ivanisevic glänzte auf der anderen Seite - unter anderem mit einer Siebenmeter-Parade gegen Emil Madsen.
Kurz nach dem ersten Zebra-Tor war auch Ymir Gislason für die Göppinger erstmals erfolgreich. Es entwickelte sich zunächst ein offener Schlagabtausch, der von einigen technischen Fehlern geprägt war. Die Kieler konnten die eigenen Ballverluste jedoch schnell eingrenzen und sich hinten auch immer wieder auf Andreas Wolff zwischen den Pfosten verlassen. So setzte Domagoj Duvnjak nach etwas mehr als zehn Minuten das 6:3.
Fünf Minuten und eine Strafwurf-Parade von Wolff später, erhöhte Emil Madsen mit seinem schon fünften Treffer des Abends auf 9:4. Auch die erste Auszeit von Benjamin Matschke brachte keine Besserung, Frisch Auf ließ einfach zu viele freie Chancen liegen.
Bis zum 11:6 blieb diese Fünf-Tore-Führung bestehen, dann konnte Göppingen den Rückstand etwas begrenzen. Als Domagoj Duvnjak beim Stand von 11:8 nach einem Wechselfehler eine Zeitstrafe kassierte (21.), durfte Youngster Linus Kunz kurzzeitig die Fäden beim THW ziehen. Der 19-Jährige glänzte direkt mit einem sehenswerten Kreisanspiel an Petter Overby.
Die Gäste nutzten die Überzahl dennoch für einen 3:0-Lauf zum 9:11 (23.). Die nächsten fünf Minuten blieb Göppingen allerdings ohne eigenes Tor, sodass die Kieler sich mit einer Vierer-Serie den ersten Sechs-Tore-Vorsprung des Abends erspielten (15:9, 26.).
Mit der Halbzeitsirene setzte ein überragender Emil Madsen seinen neunten Treffer zum 17:11-Pausenstand. Auch nach dem Seitenwechsel konnte der THW seine Führung schnell weiter ausbauen (21:13, 33.). Göppingens Ben Matschke griff schon in der 36. Minute beim 23:14 zu seiner zweiten Auszeit und forderte mehr Fokus von seiner Mannschaft.
Beim 24:15 folgte in der 37. Minute dann der Göppinger Torwartwechsel - mit Erfolg. Julian Buchele verhinderte mit einer Parade im Konter gegen Lukas Zerbe nicht nur den ersten Zehn-Tore-Rückstand der Gäste (26:17), sondern glänzte wenig später auch im Siebenmeter-Duell gegen Zerbe. Der Youngster war ausschlaggebend für den 3:0-Lauf der Göppinger, die sich auf 26:20 herankämpften.
Doch auch Andreas Wolff war im THW-Tor immer wieder zur Stelle und nach wie vor schlichen sich technische Fehler ins Spiel der Gäste ein, die die Zebras umgehend bestraften und Ben Matschke zehn Minuten vor dem Abpfiff zu seiner letzten Auszeit zwangen. Dennoch setzte Lukas Zerbe wenig später das 29:20 und Andreas Wolff legte mit einer weiteren Parade den Grundstein zur ersten Zehn-Tore-Führung, welche Magnus Landin wenig später vollendete (30:20, 51.).
Nun durften auch die Youngster Linus Kutz und Henri Pabst im Kieler Rückraum noch ein paar Minuten Spielpraxis sammeln, während Samir Bellahcene für den starken Andreas Wolff ins Tor rückte. Auch diese Wechsel brachten keinen Bruch ins Kieler Spiel. Die Zebras spielten ihre Führung munter herunter und jubelten schlussendlich über einen 33:24-Heimsieg.
THW Kiel: Wolff (12 Paraden), Bellahcene (2 Paraden); Duvnjak (3), Landin (2), Överby (1), Wiencek (1), Pabst, Johansson (6), Dahmke (2), Zerbe (4), Kutz, Madsen (9/5), Pekeler (3), Imre (2)
Frisch Auf! Göppingen: Buchele (5/1 Paraden), Ivanisevic ( 5/1 Paraden); Neudeck (1), Ten Velde (1), Klöve, Flodman (2), Sarac (2), Hallbäck (1), Persson (5), Schiller (1/1), Jurmala (3), Sunnefeldt, Lastro (2), Gislason (1), Newel (1), Schmidt (3)
Zuschauer: 9645 (Wunderino Arena, Kiel)
Merle Klingenberg