08.10.2024, 22:19
Zebras am Ende souverän
Der THW Kiel hat sich die ersten Punkte in der European League gesichert. Gegen BM Torrelavega dominierten die Zebras zwar lange, mussten in der Crunchtime aber plötzlich um den eigenen Sieg zittern.
Als klarer Favorit eröffnete der THW Kiel in der European League gegen BM Torrelavega - der spanische Gegner war erst 2021 in die Liga Asobal aufgestiegen und ist somit ein aufstrebender Neuling auf dem europäischen Parkett. Das war in den ersten Minuten zu merken: Karl Wallinius setzte den ersten Steal, Petter Øverby netzte, Tomáš Mrkva parierte und Bence Imre stellte per Siebenmeter auf 2:0 (3.).
Erst nach einer Zeitstrafe für Wallinius kamen die Gäste ins Spiel, verpassten den Ausgleich aber im Tempogegenstoß gegen den starken Mrkva. In den Folgeminuten behaupteten die Kieler eine Drei-Tore-Führung, ehe die Spanier beim 8:7 (17.) wieder den Anschluss wiederherstellten.
Für Kiel wirkte das wie ein Wachmacher. Trotz Torwartwechsel und einer Einstiegsparade bei Torrelavega ließ Emil Madsen einen Doppelschlag bis zum 12:9 (21.) folgen, zwei Minuten später erhöhte Wallinius auf 14:10 (23.). Dieser Vorsprung hatte dann bis zum Pausenstand von 18:14 Bestand - obwohl der Underdog zwischenzeitlich nochmal auf zwei Tore herangekommen war.
Gerade das Torwartspiel hatte die Spanier nochmal herangebracht. Leonardo Tercariol, der angefangen hatte und nur zwischenzeitlich von Abraham Gonzalez ersetzt wurde, zeigte in der Schlussphase des ersten Durchgangs einige starke Paraden. Beim THW kam Mrkva nach einem guten Start nur auf vier Paraden - folglich rotierte Samir Bellahcene für den zweiten Durchgang zwischen die Pfosten.
Und das funktionierte: Acht Minuten lang kassierten die Zebras nur einen Gegentreffer und bauten den eigenen Vorsprung so bis zum 21:15 aus (37.). Gerade Lukas Zerbe glänzte mit einigen starken Aktionen. Torrelavega reagierte mit einer Umstellung auf eine offensivere Deckung.
Abreißen lassen mussten die Iberer dabei nie. Beim 22:19 waren es wieder nur noch drei Treffer Unterschied (42.). Die offensive Deckung eröffnete aber auch Räume für das Kreisläuferspiel der Kieler, die durch Patrick Wiencek beim 25:19 wieder auf sechs Treffer davonzogen (44.). Damit waren die Weichen Richtung Heimsieg gestellt.
Aber die Spanier ließen sich weiter nicht abschütteln. Fünf Minuten vor der Schlusssirene setzten die Schützlinge von Jacobo Cuetara plötzlich einen 4:0-Lauf bis zum 29:27 - die Wunderino Arena zitterte. Erst Emil Madsen brach den Bann beim 30:27 (57.), die Gäste sammelten sich zur Auszeit.
Im folgenden Angriff kamen die Iberer dann aber nicht mehr zum Torerfolg - der THW bestrafte das und tütete den Auftaktsieg in die European League ein. Spätestens der Kempa durch Emil Madsen beim 32:27 besiegelte das Spielschicksal. Das war gleichzeitig der Endstand.
THW Kiel: Mrkva (4 Paraden), Bellahcene (6 Paraden), Wolff; Madsen 10/5, Wallinius 5, Imre 4/1, Zerbe 4, Duvnjak 2, Wiencek 2, Pabst 2, Dahmke 1, Kutz 1, Landin, Johansson, Pekeler
BM Torrelavega: Tercariol (12 Paraden), Gonzalez; Fernandez 5/3, Colunga Lyksbo 4, Martinez 3, Da Silva Maildo 2, Linhares de Souza 2, Munoz Cabezon 2, Fernandez Sanchez 2, Aja Garate 2, Cangiani Besada 2, Jurkovic 2, Gomez, Lombilla de Rio, Gandara
Zuschauer: 3619 (Wunderino Arena, Kiel)
Schiedsrichter: Miljan Vesovic / Novica Mitrovic (MNE)
Strafminuten: 4 / 8
mao