19.10.2024, 22:07
Auch der Rekordmeister nun bei zehn Pluspunkten
Lange konnte der VfL Potsdam beim THW Kiel mithalten. Der Aufsteiger bestrafte die Fehler des Rekordmeisters konsequent, scheiterte in der Schlussphase allerdings zu häufig am überragenden Andreas Wolff, der mit 13 Paraden großen Anteil am 27:23 (13:11)-Heimsieg hatte.
Gegen den Aufsteiger aus Potsdam konnte der THW Kiel auf zwei Rückkehrer zurückgreifen: Mykola Bilyk und Elias Ellefsen á Skipagøtu gehörten nach längerer Verletzungspause zum ersten Mal in dieser Saison zum Kieler Aufgebot. Dafür fehlte allerdings Bence Imre krankheitsbedingt, sodass Lukas Zerbe in dieser Partie der einzige Kieler Rechtsaußen war.
Eric Johansson brachte die Zebras schnell mit 1:0 in Führung. Die nächsten Minuten gehörten dann allerdings den Torhütern: Nach mehreren Paraden von Andreas Wolff und Frederik Höler dauerte es fast vier Minuten, bis Emil Madsen zum 2:0 traf.
Ganze sieben Minuten mussten die Potsdamer auf ihren ersten Torerfolg durch Elias Kofler warten. Zuvor hatte Andreas Wolff bereits einen Siebenmeter pariert. Eric Johansson und Madsen erhöhten in der Folge auf 4:1. Josip Simic setzte den zweiten Gäste-Treffer, doch Lukas Zerbe antwortete umgehend - das Spiel schien den erwarteten Verlauf zu nehmen.
In der 12. Minute gab es Szenenapplaus der 10.053 Zuschauer in der Wunderino Arena: Mykola Bilyk kehrte nach überstandener Verletzung auf die Platte zurück. Doch auch mit dem Rückkehrer unterliefen dem THW im Angriff einige Fehler, sodass Jannek Klein per Doppelschlag den Anschluss zum 5:4 erzielen konnte.
Nach einem Potsdamer Ballverlust stellten Bilyk und Pekeler kurz darauf zwar die Drei-Tore-Führung wieder her (7:4, 15.), doch Potsdam nutzte die Kieler Fehler weiterhin konsequent aus und verkürzte mit zwei Treffern in Serie beim 7:6. (17.) erneut auf ein Tor.
Emil Madsen antwortete mit seinem dritten Treffer im dritten Versuch. Nach einer weiteren Wolff-Parade griff Emir Kurtagic in der 20. Minute zu seiner ersten Auszeit. "Alles ist gut, wir müssen nur zu sehen, dass wir noch ein bisschen mehr Kompaktheit in der Abwehr bekommen", startete der Potsdam-Trainer seine Ansprache.
Nach einem weiteren Ballgewinn verhinderte Andreas Wolff mit seiner fünften Parade jedoch den Anschlusstreffer und Eric Johansson schraubte erneut auf plus Drei (9:6, 21.). Bis zur 24. Minute konnten die Zebras diesen Abstand halten (11:8). Dann sorgte Josip Simic mit einem Doppelschlag vom Kreis für den erneuten Anschluss. Der Aufsteiger ließ sich nicht abschütteln.
Nach einer Siebenmeter-Parade von Martin Tomovski hatten die Gäste sogar die Chance zum ersten Ausgleich der Partie, scheiterten jedoch erneut an Wolff. Doch die Zebras verloren anschließend den Ball, sodass David Cyrill Akakpo im zweiten Anlauf das 11:11 erzielte. Die punktlos angereisten Gäste hofften weiter auf die Sensation.
Bis zur Pause brachten Wiencek und Landin den THW allerdings erneut mit 13:11 in Führung. Und Potsdam fing sich noch ein Handicap für den zweiten Abschnitt ein: Sieben Sekunden vor der Pausensirene kassierte Emil Hansson eine Zeitstrafe, sodass der VfL nach dem Seitenwechsel in die zweite Hälfte in Unterzahl startete.
Nach dem Seitenwechsel nutzten die Gastgeber die Überzahl, der Favorit erhöhte schnell auf 15:11. Erst nach fünf Minuten erzielte Marvin Kix den ersten Potsdamer Treffer der zweiten Hälfte. Auch nach der Pause konnten die Kieler allerdings die Fehlerzahl nicht verringern, sodass Akakpo nach einem weiteren Kieler Ballverlust auf 15:13 verkürzte.
Nun kam auch Tomovski zwischen den Potsdamer Pfosten immer besser ins Spiel, doch Wolff verhinderte mit seiner zehnten Parade den erneuten Anschluss, welchen Josip Simic im zweiten Anlauf dann aber doch erzielen konnte. Der Außenseiter hielt weiterhin gut mit dem Rekordmeister mit.
Nach der schnellen Antwort von Eric Johansson konnte David Akakpo noch einmal den Anschlusstreffer setzen, ehe die Kieler mit einem Doppelschlag auf 18:15 davonzogen. Beim 19:16 buzzerte Emir Kurtagic in der 43. Minute zu seiner zweiten Auszeit und nahm besonders in der Abwehr einige Korrekturen vor.
Ole Schramm verkürzte auf 19:17, danach starteten die Zebras mit Wolff im Rücken einen Lauf: Sechs Minuten blieben die Kieler ohne Gegentreffer und setzten sich so auf 23:17 ab. Akakpo erlöste den VfL nach einem Ballgewinn mit seinem fünften Treffer im fünften Versuch (51.) und der Aufsteiger hielt auch in der Folge dagegen.
Nachdem Sergey Gorpishin den Rückstand erneut auf vier Tore verkürzte, sammelte Filip Jicha seine Mannschaft zur Auszeit (24:20, 53.). Hendrik Pekeler erhöhte daraufhin auf plus Fünf, sodass auch Emir Kurtagic noch einmal buzzerte, um seine Mannschaft auf die letzten fünf Minuten einzustellen.
Kiel hatte die Partie im Griff, aber erst mit dem 26:21 durch Eric Johansson war die Vorentscheidung in der 56. Minute gefallen. Der 1. VfL Potsdam kämpfte aber auch in Kiel um ein achtbares Ergebnis und bis zur letzten Minute um jeden Ball. Nach einer guten Leistung musste sich der Aufsteiger beim Rekordmeister geschlagen geben, das Kieler 27:23 fiel allerdings knapper als erwartet aus.
THW Kiel: Wolff (13 Paraden), Bellahcene, Mrkva; Johansson (7), Jacobson (4/2), Madsen (3/1), Duvnjak (2), Wiencek (2), Dahmke (2), Zerbe (2), Bilyk (2), Pekeler (2), Skipagøtu (1), Overby, Pabst, Wallinius,
VfL Potsdam: Höler (7 P.), Tomovski (4 P.); Akakpo (5), Simic (5), Klein (5), Siemer (2/2), Kix (2), Kofler (1), Schramm (1), Gorpishin (1), Furhmann (1), Hansson, Paulnsteiner, Günther, Orlov, Schley
Schiedsrichter: Sophia Janz / Rosana Sug
Strafminuten: 2 / 2
Zuschauer: 10.053 (Wunderino Arena, Kiel)
Merle Klingenberg