28.04.2024, 09:21
Pichlmeier nervenstark gegen den Ex-Club
Den Thüringer Bundesliga-Handballerinnen gelingt im Kampf um einen Europapokal-Startplatz der nächste wichtige Erfolg. Gegen Oldenburg spielen sie sich phasenweise in einen Rausch.
Die Bundesliga-Handballerinnen des Thüringer HC haben ihren Anspruch auf einen Europapokal-Startplatz eindrucksvoll untermauert. Das Team von Trainer Herbert Müller besiegte am Samstagabend den VfL Oldenburg nach einer imponierenden Vorstellung mit 42:33 (21:14) und behauptete mit 33:9 Punkten Rang vier. Vor 1286 Zuschauern zeichnete sich Kathrin Pichlmeier als beste Werferin des THC aus.
Die Rückraumspielerin trumpfte gegen ihren Ex-Club überragend auf und erzielte 14/7 Tore. Johanna Reichert, die sich trotz Verletzung in den Dienst der Mannschaft stellte, netzte 6 Mal ein. Für den VfL Oldenburg erzielte Luisa Knippert 8/8 und Toni Luise Reinemann 7 Tore. "Unsere Halbpositionen haben heute den Unterschied ausgemacht, mit welchem Druck sie in die Tiefe gegangen sind", so THC-Chefcoach Herbert Müller.
"Man hat gesehen, wie gut der THC in das Spiel hineingekommen ist, der Sieg war auch in der Höhe verdient", so Oldenburgs Trainer Niels Bötel. "Wir haben auf beiden Seiten, was wir uns vornehmen. Wir haben in der ersten Viertelstunde in der Abwehr keinen Zugriff gefunden, der Thüringer HC hat das ausgenutzt und so läuft man einem Rückstand hinterher. Auch wenn wir in der 40. Minute noch einmal bei minus sechs Toren waren, konnte der THC noch einmal einen drauflegen."
Gegen den VfL Oldenburg hatte der Thüringer HC nach der Niederlage um Platz 3 im Haushahn Final4 des DHB-Pokals noch eine Rechnung offen. Das Fundament für den achten Heimsieg in dieser Saison legten die Thüringerinnen bereits in der ersten Halbzeit. Sie begannen furios und führten bereits nach vier Minuten mit 5:0.
"Wir wollten etwas von Stuttgart zurückgeben. Wir waren megamotiviert in der Anfangsphase, wir wollten selbst Beton anrühren und das haben wir geschafft. Dinah (Eckerle) hatte gleich die ersten Paraden und so kamen wir ins Tempospiel und hatten die Sicherheit auf unserer Seite", freute sich THC-Chefcoach Herbert Müller.
Auch eine frühe Auszeit von VfL-Trainer Niels Bötel konnte den Elan der Gastgeberinnen nicht bremsen. Mit ihrem starken Umschaltspiel überrumpelten sie die Defensive des Tabellensechsten und zogen auf 12:3 (12. Minute) davon.
Zudem glänzte Torhüterin Dinah Eckerle mit fünf Paraden in den ersten zehn Minuten. Ab Mitte der ersten Halbzeit fanden auch die Oldenburgerinnen in ihren Offensivrhythmus und trugen ihren Teil zu einem begeisternden Spiel bei.
Hohes Tempo prägte auch den zweiten Durchgang. Die Thüringerinnen agierten mitunter etwas nachlässig in der Defensive, sodass sich die nie aufsteckenden Gäste auf 24:29 (43.) herantasten konnten.
"Mir war klar, dass Oldenburg nicht aufgibt. Sie haben in der zweiten Halbzeit auch das Sieben-gegen-Sechs besser gespielt", so Müller. "Ich bin einfach froh über den Sieg, weil wir den im Kampf um das Podium dringend brauchen."
Der THC fing sich aber schnell wieder und erstickte die aufkeimenden Hoffnungen des VfL mit vier Treffern nacheinander zum 33:24 (48.). In der 57. Minute knackten die Gastgeberinnen durch Kerstin Kündig die 40-Tore-Marke.
Thüringer HC: Eckerle (8 Paraden), Roth (4 Paraden); Pichlmeier 14/7, Reichert 6/1, Hendrikse 5, Tanabe 5, Frey 3,
VfL Oldenburg: Kohorst (2 Paraden), Fasold (2/1 Paraden), Humpert (1 Parade); Knippert 8/8, Reinemann 7, Korsten 5, Borutta 3, Lo. Röpcke 3, Teiken 2, Feiniler 2, Martens 1, Steffen 1, Pfundstein 1, Carstensen, Golla, Ronge
Zuschauer: 1.286
Schiedsrichter: Lukas Müller / Robert Müller (Neubrandenburg / Potsdam)
Siebenmeter: 8/9 ; 8/8
Strafminuten: 2/2
chs, dpa, Vereine