07.11.2024, 09:00
Deutscher Meister gewinnt Topduell im Pokal
Vier Tage nach dem berauschenden Liga-Sieg gegen Oldenburg bleiben die Thüringer Handballerinnen im Pokalduell gegen Ludwigsburg chancenlos. Der Favorit sorgt früh für klare Verhältnisse.
Die Handballerinnen des Thüringer HC haben den Einzug ins Final Four des DHB-Pokals deutlich verpasst. Das Team von Trainer Herbert Müller verlor am Mittwochabend im Viertelfinale daheim gegen den deutschen Meister HB Ludwigsburg mit 28:36 (11:17). Beim THC ragte Johanna Reichert mit neun Toren heraus. Bei den Gästen kam Jenny Carlson als beste Werferin auf sechs Treffer.
Das Pokalduell hielt zunächst, was es versprach. Beide Teams schlugen ein hohes Tempo an und suchten den schnellen Abschluss. Die Ludwigsburgerinnen verzweifelten dabei aber regelmäßig an THC-Torhüterin Dinah Eckerle, die in den ersten sieben Minuten fünf Würfe parierte. So behaupteten die Gastgeberinnen, die in der Liga zuletzt mit zwei Siegen nacheinander auf Rang drei geklettert waren, bis zum 5:4 eine knappe Führung.
In der Folge fiel es den Thüringerinnen allerdings immer schwerer, Lücken in die kompakte Defensive der Gäste zu reißen. Ihre Fehlerquote stieg, und der Favorit nutzte die Ballgewinne zu Tempogegenstößen, die er mit hoher Effizienz verwertete. Mit einem 7:0-Lauf setzte sich Ludwigsburg auf 12:5 (19. Minute) ab, ehe Natsuki Aizawa die fast zwölfminütige Torflaute des THC beendete. Bis zur Pause wuchs der Rückstand zumindest nicht weiter an.
Die Hoffnungen auf eine Aufholjagd im zweiten Durchgang verflogen schnell. Ludwigsburg spielte weiterhin deutlich variabler und dynamischer als der THC und führte in der 41. Minute erstmals mit zehn Toren Vorsprung (25:15).
Auch in der Schlussviertelstunde blieb die HBL im Angriff spielfreudig und ließ sich in der Schlussphase nicht mehr von der Siegerstraße abbringen. Die Thüringerinnen ließen sich zwar nicht hängen, doch es reichte nur noch zu etwas Ergebniskosmetik. Nach einem Anspiel an den Kreis erzielte Valentina Klemencic den letzten HBL-Treffer zum 36:28-Endstand.
Damit erreicht der amtierende Deutsche Meister zum achten Mal die Pokalendrunde das Haushahn Final4. "Ich bin heute sehr glücklich über die heutige Leistung und den erneuten Einzug ins Haushan Final4. Es ist immer etwas Besonderes in Stuttgart dabei zu sein", sagte HBL-Trainer Jakob Vestergaard nach dem Schlusspfiff. "In Thüringen so souverän zu gewinnen ist nie selbstverständlich. Durch die geschlossene Mannschaftsleistung war das Weiterkommen heute nie in Gefahr."
"Es waren zwar ein paar Fehler dabei, aber wenn man so eine solide Deckung stellt, dann ist das nicht so schlimm", bilanzierte Ludwigsburgs Mareike Thomaier. "Wir haben sehr gut ins Tempospiel gefunden, das ist gegen Thüringen nicht zu erwarten. Wir können schon zufrieden sein."
"Dieser Sieg ist gleich in der ersten Halbzeit entstanden. Wir hätten heute einen ganz besonderen Tag gebraucht, um das Spiel zu gewinnen. Dinah hat alles getan, um uns den Roten Teppich auszurollen, ich fand sie überragend in der ersten Hälfte. Aber wir haben von den Außenpositionen fünf hochkarätige Chancen liegen gelassen. In der zweiten noch einmal vier freie vom Kreis", analysierte THC-Coach Herbert Müller.
Thüringer HC: Lövgren Hallberg, Eckerle; Reichert 9/3, Kuczora 4, Holm 3, Aizawa 3, Nooitmeer 2, Hendrikse 2, Hoffbeck Petersen 2, Szabo 2, Gullberg 1, Pichlmeier, Niederwieser, Hanfland
HB Ludwigsburg: Bundsen, Roth; Carlson 6, Thomaier 5, Leuchter 5, Smits 4, Nestaker 4, Malá 4, Faluvégi 3, Behrend 2, Döll 1, Klemencic 1, With Johansen 1, Gassama Cissokho, Hvenfelt
Zuschauer: 752
Schiedsrichter: Thiyagarajah / Thiyagarajah
Siebenmeter: 3/5 ; 1/3
Strafminuten: 4/6
DPA, red