18.02.2024, 16:08
Zagreb kein Gradmesser
Der Thüringer HC hat die Gruppenphase in der European Handball League der Frauen mit einem klaren Sieg abgeschlossen. Das Team von Trainer Herbert Müller bezwang am Sonntagnachmittag den amtierenden kroatischen Meister Lokomotiva Zagreb vor heimischer Kulisse souverän mit 29:17 (13:10). Im Viertelfinale wartet nun das norwegische Team aus Storhamar.
"Auch wenn unsere Gruppenphase gestern schon entschieden war, ist es schön jeden einzelnen zu sehen, der am Sonntag gekommen ist, um uns zu pushen", so THC-Coach Herbert Mülller und betonte: "Die Abwehr hat über 60 Minuten hervorragend agiert. Ich bin mit der Deckungsarbeit super zufrieden. Das war über 60 Minuten wie aus einem Guss."
Gegen das Schlusslicht der Gruppe B ließen die Thüringerinnen zu Beginn viele Chancen aus und gerieten mit 3:5 (9. Minute) in Rückstand. Inspiriert von ihrer starken Torhüterin Dinah Eckerle, die in der ersten Halbzeit zwölf Würfe abwehrte und damit eine Fangquote von 57 % erreichte, fanden die Gastgeberinnen in der Folge jedoch immer besser in ihren Rhythmus und erspielten sich mit einem 7:2-Lauf eine 9:6-Führung (22.).
Lokomotiva-Coach Vedran Krkac legte die grüne Karte zum Team Timeout. Der THC verteidigte seine Führung, nahm am Ende ein 13:10 in die Pause. "In der ersten Halbzeit haben wir viel zu viele freie Chancen liegen gelassen. Ich freue mich für Antonija Mamic, sie ist ja Österreicherin, dass sie so eine gute Leistung gebracht hat. Aber wir haben sie auch wirklich warm geschossen aus der Nahwurfzone", so Müller in seiner Analyse.
Nach der Pause kreierte der THC aus Ballgewinnen vermehrt Tempogegenstöße und setzte sich auf 19:13 (41.) ab, für den Gästecoach Vedran Krkac das Signal, mit seiner Mannschaft das Gespräch zu suchen. Die Kroatinnen konnten dem Tempo und der sehr offensiven Abwehr der Gastgeberinnen nicht mehr viel entgegensetzen.
Mit einzelnen Aktionen ließen sie dennoch ihre Klasse aufblitzen. Während die jungen Kroatinnen zunehmend in Hektik verfielen, steigerten sich die Thüringerinnen in einen Spielrausch und zogen bis auf 26:14 (51.) davon, ehe sie es in der Schlussphase etwas ruhiger angehen ließen.
"Die zweite Halbzeit war dann nach meinem Geschmack. Wir haben hinten die Bälle gewonnen, hatten ein schnelles Tempospiel, schöne Spielzüge und letztendlich ein klarer Erfolg. Ich bin sehr glücklich und zufrieden", erklärte Müller und Zagrebs Coach Vedran Krkac bilanzierte: "Die erste Halbzeit war okay für uns, in der zweiten machen wir zu viele technische Fehler."
Kathrin Pichlmeier avancierte mit sechs Toren zur besten Werferin des THC, für Zagreb erzielte Ana Malec ebenfalls sechs Treffer. Als Tabellenzweiter der Gruppe B treffen die Thüringerinnen nun im Viertelfinale auf den Sieger der Gruppe A, Storhamar Handball Elite. Im Hinspiel (16./17. März) genießen sie Heimrecht, ehe das Rückspiel (23./24. März) in Norwegen steigt.
Thüringer HC: Dinah Eckerle, Nicole Roth; Sonja Frey 2, Nathalie Hendrikse 3, Yuki Tanabe 2, Vilma Matthijs Holmberg 5, Kathrin Pichlmeier 6, Anika Niederwieser, Johanna Stockschläder 2, Annika Lott 5, Ida Gullberg 2, Kerstin Kündig, Johanna Reichert 2, Jennifer Rode, Josefine Huber
HC Lokomotiva Zagreb: Antonija Mamic, Nika Kraljevic; Katja Maric, Lara Buric, Mia Tupek 1, Ana Malec 6, Terezija Curic, Kristina Dramac, Tena Japundza 3, Ines Lisjak, Nikoleta Trunkovav 1, Maja Bilandzic, Andrea Sedloska 2, Iva Zrilic, Kristina Prkacin 4.
Zuschauer: 1120
Schiedsrichter: Raul Oyarzun Aylagas/Aritz Zaragueta Ruiz (ESP)
Strafminuten: 2 / 6
dpa, red