vor 18 Stunden
Mit Eckerle kommt die Wende
Die Handballerinnen des Thüringer HC haben in der Bundesliga den sechsten Sieg nacheinander gefeiert. Das Team von Trainer Herbert Müller setzte sich am Mittwochabend vor 805 Zuschauern souverän mit 32:18 (17:13) gegen Schlusslicht TSV Bayer 04 Leverkusen durch.
Das Tabellenschlusslicht aus dem Rheinland hatte trotz 1:0-Führung keinen guten Start in die Partie. Fehler im Angriff führten zu Gegentoren im Gegenstoß, sodass sich Elfen-Trainer Michael Biegler gezwungen sah, so früh wie selten seine zwei Auszeiten zu nehmen. Die Thüringerinnen bestimmten die Anfangsphase mit ihrem Tempospiel und führten nach neun Minuten mit 8:5.
In der Folge häuften sich jedoch die Unkonzentriertheiten im Abschluss bei den Gastgeberinnen. Über sieben Minuten blieb der THC ohne eigenen Treffer, sodass Leverkusen auch mit einem verbesserten Rückzug zum 9:9 ausgleichen konnte.
Bis zur Pause zogen die Gastgeberinnen wieder etwas davon, weil sie im Angriff in ihren Rhythmus zurückfanden und die eingewechselte Torhüterin Christina Lövgren Hallberg auf der Gegenseite mehrere Leverkusener Chancen zunichtemachte.
"Wir hätten den Abstand gerne etwas geringer gehalten, aber ansonsten können wir mit der ersten Halbzeit einigermaßen zufrieden sein. Der Start in die zweite Halbzeit war in Ordnung, aber dann sind wir leider wieder in unsere alten Muster verfallen. Wir hatten zu wenig Bewegung im Angriff und zu viele Zeitspiele und so kam der THC zu vielen einfachen Toren", fasste Johann Andresen, mit sieben Toren beste Torschützin der Elfen, die Partie treffend zusammen.
Der Start in Halbzeit zwei war nicht verkehrt, aber wir lassen drei klare Möglichkeiten aus, die man trotz toller Torhüterinnen-Leistung beim THC einfach verwandeln muss. Anschließend bröckeln wir dann auseinander, sodass wir mit dem Rest der Partie nicht zufrieden sein können. Das war dann für meinen Geschmack doch zu dünn hinten raus“, ergänzte Michael Biegler und spielte dabei unter anderem auf die Abschlussschwäche mit nur fünf erzielten Toren in der zweiten Hälfte an.
Nach dem Wechsel schwang sich beim THC dann auch Stammtorhüterin Dinah Eckerle zur Hochform auf. 17 Minuten blieb sie nach dem 19:15 ohne Gegentor, was die Thüringerinnen ausnutzen, um ihren Vorsprung vorentscheidend auf 25:15 (51.) auszubauen. Insgesamt kam Eckerle auf 14 Paraden und hatte damit maßgeblichen Anteil am höchsten Saisonsieg des THC.
Aufgrund einer Verletzung von Sharon Nooitmeer musste die Abwehrspezialistin Anika Niederwieser kurzzeitig am Kreis spielen. In ungewohnter Position scheiterte sie zweimal an Leverkusens Torhüterin Lieke van der Linden. Dafür holte sie einen Strafwurf für ihr Team heraus, den Johanna Reichert zum 22:15 sicher einnetzte. Liga-Toptorjägerin Johanna Reichert avancierte mit zehn Treffern einmal mehr zur besten Werferin des Tabellendritten, der nun bei 18:4 Punkten steht.
Thüringen: Lövgren (6 Paraden), Eckerle (14Paraden); Nooitmeer 3, Hendrikse 3, Holm 2, Pichlmeier 2, Niederwieser, Hofbeck 4, Aizawa, Gulberg 4, Szabo 3, Kündig, Reichert 10/3, Hanfland, Kuczora 1
Leverkusen: van der Linden (10 Paraden), Lindemann; Ingenpaß, Gruber, Richartz, Boeters 2/1, Cormann 2, Andresen 7, Terfloth 1, Cruzado, Veit 2, Kaufmann 3/2, Alderden, Teusch, Souza 1
Zuschauer: 805
Schiedsrichter: Köppl / Regner
Siebenmeter: 3/3 ; 3/5
Strafminuten: 2/6
chs, dpa und Vereine