10.02.2024, 19:01
Entscheidung fällt 65 Sekunden vor Schluss
Der ThSV Eisenach hat in heimischer Halle wieder einen harten Fight geboten. Das Duell mit dem VfL Gummersbach verloren die Thüringer aber mit 24:26 (14:15) und müssen den nächsten Rückschlag hinnehmen.
Nach einer Gedenkminute für den kürzlich verstorbenen Psychotherapeuten vom ThSV Eisenach Wolfgang Heyer startete die Partie mit zwei schnellen Treffern für den Gastgeber, Moritz Ende und Manuel Zehnder waren die Torschütze. Miros Schluroff traf im dritten VfL-Angriff erstmals ins gegnerische Gehäuse und leitete den Torreigen für sein Team ein.
Der Klub aus dem Bergischen war längst noch nicht fehlerfrei, aber steigerte sich Schritt für Schritt. In der siebten Minute glich Dominik Mappes zum 3:3 aus. Eisenach konnte die knappe Führung zwar verteidigen, allerdings wurden die Abwehrreihen immer stärker. Auch Matija Spikic im ThSV-Tor wurde besser, sodass Gummersbach drei Minuten lang ohne Treffer blieb und Eisenach auf 7:5 davon zog.
Da der Aufsteiger aber auch nicht fehlerfrei war, kam der VfL in der 13. Minute wieder auf 7:7 heran. Doch trotz Überzahlsituation, Yoav Lumbroso musste für zwei Minuten vom Feld, gelang der Mannschaft von Gudjon Valur Sigurdsson nicht der Führungstreffer. Vielmehr verteidigten die Eisenacher weiterhin aufopferungsvoll und gingen dank eines Doppelschlags von Manuel Zehner in der 20. Minute wieder mit 11:9 in Front.
Allerdings konnten Schluroff und Milos Vujovic für den Traditionsklub wieder ausgleichen. Die Partie wog weiter hin und her, doch Eisenach hielt den knappen Vorsprung. Erst 79 Sekunden vor der Pause gelang dem VfL die erstmalige Führung. Der bis dato offensiv eher glücklose Julian Köster sorgte mit seinem ersten Tor in der zweiten Welle für das 14:13. Simone Mengon konnte nach einer Auszeit von Misha Kaufmann nochmal ausgleichen, ehe Dominik Mappes den 15:14-Halbzeitstand herstellte.
Der Auftakt in die zweite Hälfte verlief verfahren. Ivan Snajder scheiterte beim Strafwurf am mittlerweile eingewechselten Daniel Rebmann, während auf der anderen Seite auch Vujovic an Mateusz Kornecki scheiterte. Vujovic machte es dann aus dem Spiel besser und als Ole Pregler auf 17:14 stellte, nahm Kaufmann nach sechseinhalb Minute seine zweite Auszeit der Partie. Dabei rüttelte er seine Mannschaft auf und brachte den siebten Feldspieler.
Doch zunächst stellte Köster auf 18:14. Im nächsten Angriff der Gummersbacher gab es allerdings den Schock: Vujovic erhielt nach einem Stürmerfoul die rote Karte. Die Schiedsrichter befanden nach dem Videobeweis, dass der Linksaußen seinem Gegenspieler absichtlich mit dem Ellbogen im Gesicht getroffen haben soll. In Überzahl gelang Zehnder schließlich der erste ThSV-Treffer nach dem Seitenwechsel.
Der VfL verteidigte seinen Vorsprung aber wacker, ehe Schluroff nach einem Foul vom Feld musste. Eisenach agierte nun deutlich offensiver in der Abwehr und brachte damit die Gäste zur Verzweiflung. Vorne netzten Marko Grgic, Zehnder und Justin Kurch, sodass es nach 44. Minute nur noch 19:20 aus Sicht von Eisenach stand. Sigurdsson reagierte daher mit einer Auszeit.
Es dauerte allerdings noch drei Minuten, bis Köster die knapp siebenminütige Durststrecke durchbrach. Da aber auch Eisenach in dieser Phase sich offensiv zu viele Fehler erlaubte, behaupteten die Gäste die Führung. Nach der fünften Parade von Kornecki stellte Alexander Saul das 20:21 her, zehn Minuten waren noch zu spielen. Kurch hatte nach einem Ballgewinn sogar die Chance zum Ausgleich, aber sein Aufsetzer ging über das Tor.
Auf der anderen Seite schlug Pregler zu und nach einer Rebmann-Parade gegen Timothy Freimuth traf Julian Köster per Siebenmeter zum 23:20. Zehnder konnte zwar nochmal verkürzen, aber der VfL hatte das Zepter nun fest in der Hand. Mappes stellte fünf Minuten vor Schluss auf 24:21. Eine Kaufmann-Auszeit drei Minuten vor Schluss verkürzten Zehnder und Kurch nochmal auf 23:24, sodass Sigurdsson ebenfalls nochmal den Timeout-Buzzer betätigte. Pregler traf 65 Sekunden vor Schluss ins gegnerische Gehäuse, Snajder kassierte für den Griff in den Wurfarm zu allem Überfluss noch eine Zeitstrafe. Grgic verkürzte nochmal, ehe Tilen Kodrin mit der Sirene den Endstand herstellte.
ThSV Eisenach: Spikic (7 Paraden), Kornecki (5/2 Paraden), Plaue; M. Zehnder 10/1, Grgic 3, Walz 3, Ende 2, Kurch 2, Saul 2, Mengon 1, Meyer 1, Reichmuth, Patrail, Lumbroso, Donker, Snajder
VfL Gummersbach: Rebmann (12/3 Paraden), Ivanisevic (1 Parade); Mappes 5/1, Milos Vujovic 5/3, J. Köster 4, Pregler 4, Schluroff 4, Blohme 2, Kodrin 1, Vidarsson 1, Häseler, Tskhovrebadze, Horzen, Kiesler, Zeman
Zuschauer: 2794
Schiedsrichter: Julian Köppl / Denis Regner
Strafminuten: 10 / 6
Disqualifikation: - / Milos Vujovic (38.)
smu